Welche Vorstellung sorgt bei Emre Can für Gänsehaut? Wie merkt er die Vorfreude in der Stadt? Was passiert vor dem Champions-League-Endspiel? In einer Medienrunde hat Kapitän Emre Can die Fragen der anwesenden Journalisten vor dem Finale (live im ZDF und bei DAZN) beantwortet.

Emre Can über den aktuellen Stand:
„Wir hatten eine gute Trainingswoche mit einer Menge Spaß, das ist auch wichtig vor großen Spielen. Die Woche vor dem Spiel ist eine ganz normale Woche. Wir werden uns gut vorbereiten und in Wembley auf jeden Fall bereit sein. Auch wenn es nicht zu 100 Prozent möglich ist, wollen wir versuchen, das Spiel wie jedes andere anzunehmen.“

… das Drumherum:
„Der Zirkus außerhalb des Platzes ist größer und man merkt, dass es etwas Besonderes ist. Aber so kann und muss es sein. Wir stehen nach elf Jahren wieder im Finale. Die Vorfreude ist riesig. Das Schlimmste ist immer das Warten bis zum Finale.“

… die Highlights der Champions-League-Saison:
„Das war das Spiel nach Eindhoven. Da hat die Mannschaft gespürt: Dieses Jahr ist in der Champions League etwas möglich. Da habe ich es auch persönlich gespürt. Dann spielst du ein Viertelfinale gegen Atletico und denkst: Wenn du das Spiel gewinnst, bist du im Halbfinale und da ist alles möglich. Und so ist es gekommen. Wir haben ein super Halbfinale gespielt. Wenn man sieht, wie wir gestartet sind – Niederlage in Paris, Unentschieden gegen Mailand – hat jeder gedacht, dass in diesem Jahr nicht viel möglich ist. Aber die Mannschaft hat immer daran geglaubt. Deswegen stehen wir da, wo wir stehen – und das absolut verdient.“

… einen möglichen Vorteil, nicht der Favorit zu sein:
„Real Madrid ist Favorit, das weiß jeder. Aber wir werden nicht hinfahren und sagen: Okay, es könnte passieren. Wir werden alles dafür tun, Gas geben und füreinander arbeiten. Und dann werden wir sehen, was dabei herausspringt. Um dort zu bestehen, muss man mit Selbstvertrauen und einer breiten Brust hinfahren. Das werden wir definitiv.“

… den Gegner Real Madrid:
„Ein schönes Beispiel ist das Spiel in München. Da hatte man immer das Gefühl, dass Real nicht im Spiel ist und Bayern dominiert. Und am Ende stand es 2:2. Keiner weiß wie, aber das ist Real Madrid. Deswegen muss man aufpassen. Es ist eine Kontermannschaft. Sie haben schnelle Spieler vorne und sie sind sich nicht zu schade, auf dem Platz zu leiden. Sie verteidigen auch mal tief, wenn es sein muss, und ziehen es durch.“

… Mutmacher gegen Real Madrid:
„Die ganze Champions-League-Saison. Wir haben gegen große Gegner bestanden und top Fußball gespielt, haben zusammen als Mannschaft gefightet und sind wie eine Mannschaft aufgetreten. Das macht mir Mut. Es wird nicht einfach, aber es ist möglich.“

… die Begegnung mit Jude Bellingham:
„Ich freue mich, Jude wiederzusehen – außerhalb des Platzes und auf dem Platz. Wir werden uns auf jeden Fall sehr freundlich grüßen, und dann wird es hoffentlich schöne Duelle geben.“

… das Wembley-Stadion:
„Es ist ein besonderes Stadion, ein wunderschönes Stadion. Der BVB hatte dort vor elf Jahren eine bittere Nacht. Das wollen wir wiedergutmachen und dort siegen. Wir wollen mit breiter Brust dorthin fahren und alles dafür tun, das Ding nach Dortmund zu holen.“

… welche Vorstellung am meisten Gänsehaut erzeugt:
„Dass wir den Pokal in den Himmel strecken. Das stelle ich mir immer wieder vor und ich hoffe, dass es so weit kommt. Wir als Mannschaft werden alles dafür tun, das wahr zu machen.“ 

… die Balance zwischen Lockerheit und vollem Fokus:
„Es braucht einen guten Mix. Klar musst du einen Fokus auf dem Spiel haben, aber du darfst nicht verkrampfen. So werden wir es versuchen.“

… die Vorfreude in der Stadt:
„Man bekommt viel mit, ob du zum Bäcker gehst oder kurz etwas einkaufen musst. Jeder, der dich sieht, wünscht alles Gute für Wembley. Daran merkt man die Vorfreude.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke