BORUSSEUM
Abend zur Erinnerung an die Meisterschaft 1963
Am 29. Juni 1963 sicherte sich Borussia Dortmund im Stuttgarter Neckarstadion die Deutsche Meisterschaft. Mit 3:1 gewann der BVB gegen den 1. FC Köln. Zu Ehren dieses Titels veranstaltete das BORUSSEUM am Mittwoch einen Erinnernungsabend in der Gaststätte Rote Erde.
Gut 80 Gäste waren am Mittwochabend in der Gaststätte Rote Erde zusammengekommen, um sich gemeinsam an einen der größten Tage der BVB-Historie zu erinnern. Mit Wolfgang Paul war auch ein Mitglied des damaligen Meisterkaders dabei. Auch er blickte zurück und beschrieb „unvorstellbare Bilder, die in Stuttgart, aber auch bei unserer Rückkehr nach Dortmund entstanden sind.“
BVB-Präsident Dr. Reinhold Lunow eröffnete den Abend mit einer kurzen Rede. Dabei beschrieb er, dass das legendäre Foto des damaligen Kapitäns Willi Burgsmüller mit seinem Turban und der Meisterschale als Poster in seinem Büro hängt. „Das ist für mich eine tolle Erinnerung. Gerne hätte ich noch mehr, aber ich weiß einfach nicht, wo ich das Spiel verfolgt habe. Damals war ich zehn Jahre alt, mit sechs war ich das erste Mal beim BVB.“
Der Abend gestaltete sich nicht als klassische Podiumsdiskussion. Es war ein Zusammenkommen vieler BVB-Fans, ein Kneipenabend für Borussinnen und Borussen. Dabei schwelgten Fans jeglichen Alters in Erinnerungen. Jung und Alt kamen zusammen, um die Geschichten des großen Tages im Juni 1963 hautnah mitzuerleben.
Einige Fans erinnerten sich noch ganz genau: „Ein heißer Sommertag. Bei 32 Grad war das Stadion voll, es war nichts überdacht und die Sonne knallte auf die Tribünen. Angereist sind wir mit einem Linienbus der Dortmunder Stadtwerke.“
Mit dabei war auch Gerd Kolbe, der am Mittwochabend viel über die damalige Zeit und den Wechsel von der Oberliga zur Bundesliga sprach. 1963 wurde zum letzten Mal der Deutsche Fußballmeister in regionalen Oberligen sowie einer anschließenden Endrunde um die deutsche Meisterschaft in einem Endspiel auf neutralem Platz ermittelt. Kolbe erinnerte sich an Oberliga-Spiele in der Roten Erde vor über 45.000 Zuschauern. „Das war abenteuerlich, aber wir haben traumhafte Fußballspiele dort erlebt.“
Zwischen die zahlreichen Erinnerungen von Fans und Akteuren wurde der originale Radiokommentar von Kurt Brumme geschaltet. Eintauchen in die Emotionen von 1963. „Toooooor für Borussia Dortmund! In der 9. Spielminute durch Hoppy Kurrat Schuss!“ Applaus brach aus in der Gaststätte Rote Erde.
So erinnerte sich ein schwarzgelber Anhänger, der damals ungewöhnlichen Besuch im Elternhaus bekommen hatte: „Mein Klassenlehrer konnte zuhause nur am Radio hören. Er bekam mit, dass meine Eltern einen Fernseher hatten und kam dann mit zu mir, um das Spiel zu gucken. Mein Vater, mein Lehrer und ich sahen Borussia siegen und ich durfte offiziell am nächsten Tag auch mal ein Stündchen später zur Schule kommen.“
Der Sieg wurde in Dortmund an den folgenden Tagen mit hunderttausenden Fans gebührend gefeiert. Zudem sicherte man sich die Qualifikation für den Europapokal. Dort machte man sich in der folgenden Spielzeit international einen großen Namen und schied erst im Halbfinale gegen Inter Mailand aus.
Fritz Lünschermann, Vorsitzender des Ältestenrats ergriff nach den Erinnerungen auch noch einmal das Wort und bedankte sich bei Petra Stüker, die nach 42 Jahren als BVB-Fanbeauftragte in den Ruhestand geht.
Zum Ende wurde noch ein kurzes Video über den damaligen Finalerfolg gezeigt, bevor sich die Fans dann in Gesprächen an ihren Tischen intensiv über den 29. Juni 1963 und ihre Erinnerungen unterhielten.