Das achte Jahrzehnt in der Klubgeschichte war von sportlichen und dadurch verursacht auch wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägt. Es gab zwar fußballerische Ausreißer nach oben, doch der Wendepunkt zum Guten gelang erst am 24. Juni 1989...

Zehn Jahre zuvor, im März 1979, war der junge Rechtsanwalt Dr. Reinhard Rauball ge- und berufen worden, den aufgrund nachhaltig fehlender Erfolge und nun wieder ausbleibenden Zuschauern schlingernden BVB zu stabilisieren. Das gelang für vier Spielzeiten mit abwechselnd sechsten und siebten Plätzen. Die Basis dafür hatte Startrainer Udo Lattek gelegt, der den Verein jedoch aus privaten Gründen im Mai 1981 verließ. In den folgenden fünf Jahren beschäftigte der BVB zehn verschiedene Trainer und rutschte ab der Saison 1983/84 latent in den Abstiegskampf. Der Zuschauerschnitt sank auf etwa 20.000.

Aus beruflichen Gründen hatte Dr. Rauball sein Amt ab September 1982 niedergelegt, doch nur 25 Monate später schickte ihn das Amtsgericht in einen Notvorstand, denn dem mit umgerechnet über vier Millionen Euro verschuldeten BVB drohte die Insolvenz. Die sportliche Bankrotterklärung folgte im Spieljahr 1985/86 mit Platz 16. In der Relegation gegen den Zweitliga-Dritten Fortuna Köln stand der BVB nach dem mit 0:2 verlorenen Hinspiel zur Halbzeit des Rückspiels (0:1) mit mehr als einem Bein in der zweiten Liga. In praktisch letzter Sekunde schoss Jürgen Wegmann das Tor zum 3:1 und ebnete damit den Weg in ein Entscheidungsspiel (die „Auswärtstorregel“ griff nicht), das Borussia im Düsseldorfer Rheinstadion mit 8:0 gewann.

Das war die Zeitenwende. Gerd Niebaum übernahm die Präsidentschaft von Reinhard Rauball. Im Folgejahr stürmte Borussia in den UEFA-Pokal und feierte zum Ende des Jahrzehnts mit einem 4:1-Erfolg im Berliner Olympiastadion gegen Werder Bremen den ersten Titelgewinn seit 1966: Der Deutsche Pokalsieger 1989 kam vom Borsigplatz.