Jude Bellingham
- 22
- Gregor Kobel 1
- Mateu Morey Bauza 2
- Soumaila Coulibaly 4
- Giovanni Reyna 7
- Mahmoud Dahoud 8
- Thorgan Hazard 10
- Marco Reus 11
- Raphael Guerreiro 13
- Nico Schulz 14
- Mats Hummels 15
- Manuel Akanji 16
- Youssoufa Moukoko 18
- Julian Brandt 19
- Donyell Malen 21
- Emre Can 23
- Thomas Meunier 24
- Luca Unbehaun 25
- Felix Passlack 30
- Abdoulaye Kamara 32
- Roman Bürki 38
- Marius Wolf 39
Seit Juli 2020 steht der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Der englische A-Nationalspieler kam bis Juni 2021 (Stichtag für alle Angaben) wettbewerbsübergreifend in 46 Partien (4 Tore / 4 Vorlagen) für den BVB zum Einsatz und gewann 2021 den DFB-Pokal.
„Zu Beginn des Jahres war ich sehr optimistisch, was meine fußballerische Entwicklung betrifft und war gespannt, welche neuen Erfahrungen ich sammeln würde. Ich hätte mir allerdings nie vorstellen können, wie es dann gelaufen ist: Die Auszeichnungen, die Rekorde, die Vertrags-Unterzeichnung bei einem der größten Vereine in Europa, die ersten Spiele in der Nationalmannschaft und in der Champions League. Rückblickend scheint es unglaublich, dass mir all diese Dinge passiert sind, aber ich habe sehr hart dafür gearbeitet, dies zu verwirklichen“, sagte er im Januar 2021 dem Mitgliedermagazin Borussia über sein letztes halbes Jahr bei Birmingham City sowie sein erstes halbes Jahr bei Borussia Dortmund und fügte hinzu: „Als Mensch bin ich gereift und habe viel aus den Erfahrungen gelernt, besonders, weil ich ins Ausland gezogen bin und einen Teil meiner Familie verlassen musste.“
Und auch das zweite Halbjahr beim BVB verlief erfolgreich. Bellingham hatte großen Anteil daran, dass sich die Mannschaft im Endspurt für die neuerliche Teilnahme an der UEFA Champions League qualifizierte und zudem den DFB-Pokal gewann. Persönlich führte ihn die Reise zudem in die englische A-Nationalmannschaft und ins EM-Finale im Wembleystadion gegen Italien (Niederlage im Elfmeterschießen).
Jude Bellingham kam in seiner Premieren-Saison in der Bundesliga in 29 der 34 Spiele zum Einsatz. Zunächst pendelte er zwischen Startelf und Ersatzbank, stand gegen Saisonende jedoch fast durchgehend in der Anfangsformation. In der ersten Runde des DFB-Pokals 2020/21 in Duisburg schoss er gleich ein Tor und wurde vorübergehend zum jüngsten Pflichtspiel-Torschützen in der Geschichte des BVB (inzwischen löste ihn Youssoufa Moukoko ab). Mit seinem Treffer im Viertelfinal-Rückspiel gegen Manchester City ist er zudem der jüngste Champions-League-Torschütze von Borussia Dortmund.
Bellingham ist ein „Box-to-Box“-Spieler – einer, der im Mittelfeld Bälle erobert, nach vorne treibt (im Schnitt starke 88 intensive Läufe pro Spiel) und auch selbst torgefährlich wird. Er wurde von allen BVB-Spielern in der Bundesliga-Saison 2020/21 am häufigsten gefoult (53-mal), beging aber auch selbst die meisten Fouls (34).
Aufgewachsen ist er im Kleinstädtchen Stourbridge, in den West Midlands, im Einzugsgebiet von vier Profiklubs. Jeweils 20 Kilometer sind es zu den Wolves nach Wolverhampton, zu West Bromwich Albion und zu Aston Villa nach Birmingham, aber diese Klubs haben ihn nie interessiert. „Für Jude war es nie eine Frage, dass er für Birmingham City spielen würde“, sagt seine Mutter Denise. „Er ist da als Siebenjähriger hingegangen und wollte nie weg.“ Vier- bis fünfmal in der Woche haben die Bellinghams ihren Sohn zum Training gefahren, anfangs ohne jeden Gedanken daran, auf welchem Niveau Jude einmal spielen würde. „Du schickst ja dein Kind nicht zum Fußball mit dem Plan, dass es einmal Profi wird“, sagt Denise, „er hatte halt Spaß, das war das Wichtigste.
Erst als der 13 Jahre junge Jude für Englands U15 nominiert wurde und ein Jahr später auch noch den Sprung in Birminghams U18 schaffte, „da war auch für uns zu sehen, was für ein Talent er hatte“. Birminghams spanischer Trainer Pep Clotet hat einmal staunend davon erzählt, dass beim vergleichsweise belanglosen Spiel gegen Middlesbrough Talentspäter aus halb Europa auf der Tribüne saßen. Allein wegen Jude Bellingham.
Im Alter von 16 Jahren und 38 Tagen gab er sein Profidebüt – als jüngster Spieler der Vereinsgeschichte von Birmingham City – und behauptete sich von Beginn an in der Championship, der knallharten zweiten Liga Englands mit 24 Vereinen. „Der Junge hat eine unglaubliche emotionale Intelligenz und Reife für sein Alter“, so Birminghams Nachwuchskoordinator Kristjaan Speakman: „Es gibt viele Jungs, die Talent haben. Aber es wurde schon sehr schnell deutlich, dass er sich von anderen abhob, weil er früh das Spiel verstand, weil er Informationen aufnehmen konnte und wollte.“ Der Mittelfeldspieler fühlt sich im Zentrum am wohlsten, als physisch sehr robuster, aber auch trickreicher Spieler, der sich zwischen den Linien bewegt, als Achter mit feiner Technik, viel Schnelligkeit und Vorwärtsdrang.
Seit Sommer 2021 ist er in Dortmund. „Ich bin in einer sehr angenehmen Stadt sehr gut aufgenommen worden. Dortmund erinnert mich ein bisschen an Birmingham: eine ehemalige Arbeiterstadt mit sehr angenehmen und entspannten Leuten. Den größten Eindruck hat natürlich das Stadion auf mich gemacht. Sensationell! Ich kannte es ja von Fotos und aus Fernsehübertragungen, aber aus der unmittelbaren Nähe wirkt es noch viel gewaltiger“, sagte er dem Mitgliedermagazin Borussia (Ausgabe September 2020).