Chef-Trainer
Nuri
Sahin

Beim BVB seit

01.01.24

Geburtstag

05.09.88 (35)

Nationalität

Türkei

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Dienstag 02.01.2024, 1. Fussball - Bundesliga Saison 22/23 - in Dortmund, 
BV Borussia Dortmund 
Co-Trainer Nuri Sahin (BVB)

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Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Rheinlanddamm 207-209
44137 Dortmund

Nuri Sahin

Seit 14. Juni 2024 ist Nuri Sahin Cheftrainer von Borussia Dortmund. Zuvor war er von Januar bis Juni 2024 Assistenztrainer. Als Spieler trug er zwischen 2001 und 2018 das BVB-Trikot.

Sahin wurde am 5. September 1988 in Lüdenscheid geboren, wuchs in Meinerzhagen auf und besuchte dort das Gymnasium bis zur Mittleren Reife. Im Alter von sieben Jahren absolvierte sein erstes Probetraining beim BVB – zum Glück, sagt er: „Ich bin im Sauerland geboren. Da wirst du entweder Dortmunder oder Schalker. Ich bin superfroh, dass ich Dortmunder geworden bin.“ Als der BVB einige Jahre später einen Fahrdienst einrichten konnte, wechselte der Schüler als C-Jugendlicher zum Klub seines Herzens. Im Alter von 16 Jahren und 355 Tagen debütierte er in der Bundesliga, und auch als er sein erstes Tor schoss (17 Jahre, 81 Tage), war in der Geschichte des deutschen Profifußballs bis dahin niemand jünger als Nuri Sahin. Der U17-Europameister (2005) ist zudem jüngster türkischer Nationalspieler sowie jüngster Torschütze im Dress der Türkei (8. Oktober 2005, Tor zum 2:0-Endstand gegen Deutschland). Arsène Wenger, langjähriger Trainer des FC Arsenal, bezeichnete ihn als weltweit größtes Talent unter 18 Jahren. 

Im Sommer 2007 schloss er sich für ein Jahr auf Leihbasis Feyenoord Rotterdam in der Eredivisie an, weil der damalige Dortmunder Cheftrainer Thomas Doll keine Verwendung für ihn sah. In den Niederlanden gewann Sahin mit seinem Team den niederländischen Pokal. Mit Beginn der Amtszeit von Jürgen Klopp im Jahr 2008 hatte auch Mittelfeldstratege Sabin wieder eine Perspektive beim BVB. Im Meisterjahr 2011 war er der Fixpunkt im Dortmunder Spiel. Die Profis aller Bundesliga-Klubs wählten ihn zum besten Spieler der Saison. Im selben Jahr realisierte der damals 22-Jährige den Traum von einem Wechsel zu Real Madrid. „Es war der einzige Verein, zu dem ich jemals hätte gehen wollen“, sagte er rückblickend: „Ich habe mich schweren Herzens für einen Wechsel entschieden, weil unsere Dortmunder Mannschaft von 2008 bis 2011 eine ganz besondere gewesen ist. Wir waren jung, wir waren und sind bis heute noch eng befreundet.“

612 Tage später – im Januar 2013 – war er wieder da, nach zehn Spielen für Real (ein Tor, eine Vorlage, Spanischer Meister 2012) sowie zwölf Partien für den FC Liverpool (drei Tore, zwei Vorlagen) und mit dem ungeschminkten, offenen und ehrlichen Bekenntnis: „Als Fußballer und als Mensch funktioniere ich zu 100 Prozent bei Borussia Dortmund. Ich bin überglücklich, wieder zu Hause zu sein.“ In der selben Saison erreichte er mit seiner Mannschaft das Champions-League-Finale (1:2 gegen Bayern München). 2013/14 war Nuri Sahin als einziger Schwarzgelber in allen Bundesliga-Spielen im Einsatz, davon 31-mal in der Startelf. Er war technisch beschlagen, dribbelstark, übernahm in kritischen Spielsituationen Verantwortung und verstand es zudem, schnell umzuschalten, Lücken zu erspähen und Mitspieler in Szene zu setzen. Und das mit hoher Präzision.

Doch ab 2014 nahm sich der Körper seine Auszeiten. Schambeinentzündung, Knie-OP, immer wieder größere und kleine Rückschläge auf dem Weg zurück zur eigentlich unverzichtbaren Stammkraft. „Es gehört leider dazu“, sagte Sahin dem Mitgliedermagazin BORUSSIA seinerzeit offen: „Vor fünf, sechs Jahren habe ich keinen Gedanken daran verschwendet, dass ich mich mal verletzen könnte. Ich war bis dahin nie verletzt – nie!“ 2017 gewann er mit dem BVB den DFB-Pokal, bis Mai 2018 bestritt er insgesamt 274 Pflichtspiele im schwarzgelben Trikot (26 Tore, 49 Vorlagen). Von 2018 bis 2020 spielte er für Werder Bremen (40 Einsätze, ein Tor, fünf Vorlagen), anschließend bis zu seinem Karriere-Ende im Oktober 2021 für Antalyaspor (40 Einsätze, vier Vorlagen).

Dort ging es für ihn nahtlos über in die Position des Teamchefs. Ein Angebot des Vereins, als Spielertrainer zu wirken, schlug er aus. Er wollte sich ausschließlich auf die Rolle des Trainers konzentrieren. Bereits ab 2015 – noch als aktiver Bundesliga-Profi – war er bei seinem Jugendverein RSV Meinerzhagen als Co-Trainer tätig gewesen

„Schon früh hatte Sahin begonnen, sich auf die Berufung als Trainer vorzubereiten. Während der sportlich wenig erfolgreichen Zeit bei Real unter José Mourinho 2011/12 fängt Sahin an, sich Aufzeichnungen über die Trainingseinheiten zu machen, Übungsformen und Programme“, berichtete der kicker: „Er notiert bei Champions-League- Spielen Beobachtungen und tauscht sich nach seiner Rückkehr zum BVB mit seinen Teamkollegen Marcel Schmelzer und Lukasz Piszczek aus. Aus dem Strategen im Mittelfeld, dem verlängerten Arm seines Coaches, dem Trainer-Spieler wird mehr und mehr Sahin, der Spieler-Trainer.“ Er selbst sagte über seinen Werdegang: „Für mich war seit Jahren klar, dass ich einmal Trainer werden möchte. Spätestens, seit ich aufgrund einer Schambeinentzündung viele Monate ausgefallen war. Das war daher alles in meinem Kopf. Ich bin Feuer und Flamme für diesen Job, stehe jeden Morgen mit einem Lachen auf, weil ich weiß, dass ich als Trainer fungieren kann.“

Anfang Januar 2024 kehrte Nuri Sahin zurück. Zunächst als Co-Trainer, nach dem Rücktritt von Edin Terzic als Chef – und mit dem vollen Vertrauen der Geschäftsführung ausgestattet. „Als die Entscheidung von Edin feststand, mussten wir uns nicht mit anderen Trainern unterhalten. Nuri ist kein normaler 35-Jähriger. Er hat sich früh und intensiv mit dem Trainerdasein auseinandergesetzt, als Spieler schon gedacht wie ein Trainer.

Er wird seine neue Aufgabe mit viel Hingabe wahrnehmen und unsere Mannschaft weiterentwickeln“, sagte sein früherer Mitspieler und heutiger BVB-Geschäftsführer Lars Ricken über einen Mann, der nicht nur durch perfekte Ballbehandlung auf dem Rasen bestach, sondern auch im Umgang mit Mitmenschen und Mitspielern.