Spielbericht
Traumtor und Traumstart der U19 gegen Paris
Trainer Mike Tullberg hatte im Stade Georges Lefèvre zunächst ein System mit Dreierkette (Filippo Mane, Leonardo Posadas, Hendry Blank) favorisiert, er korrigierte diese taktische Herangehensweise nach 20 Minuten. Zum einen, weil die Mannschaft keinen Zugriff auf Spiel und Gegner bekam, zum anderen, weil Leonardo Posadas früh die Gelbe Karte gesehen hatte. Die Umstellung auf das 4-2-3-1 tat der Mannschaft gut. William Rashidi deckte gemeinsam mit Cole Campbell die rechte Defensivseite ab, Jaden Korzynietz mit Unterstützung von Samuel Bamba die linke.
Saint-Germain presste früh in der gegnerischen Hälfte, die Borussen taten sich deshalb schwer in der Spieleröffnung und fabrizierten leichtfertige Passfehler. Nach einer knappen halben Stunde agierten sie selbstbewusster und mutiger, hielten die anfangs starke linke Außenbahn des Gegners in Schach und setzten ihrerseits Nadelstiche. Die erste gefährliche Situation resultierte aus einem von Rafael Lubach geschlagenen Eckball, den Hendry Blank per Kopf knapp am Tor vorbei setzte.
Keine 120 Sekunden später jubelte Schwarzgelb. Nach einer Kombination über Samuel Bamba und Cole Campbell erzielte Julian Rijkhoff mit perfekter Ballannahme und einem Volleyschuss ein Traumtor zum 1:0. Rijkhoff hatte nach intelligentem Zuspiel von Campbell sechs Minuten später sogar Treffer Nummer zwei auf dem Fuß. Er scheiterte indes am herausstürzenden Torhüter Laurenden. „Wir haben das Spiel gut unter Kontrolle bekommen und hätten eigentlich 2:0 führen müssen“, kommentierte Tullberg.
Torhüter Robin Lisewski hielt den Sieg fest
Die Gastgeber erarbeiteten sich die eine oder andere Möglichkeit. So in der 18. Minute, als Gadue zwei Dortmunder ausspielte, den Ball aber ins Toraus schoss. Die größte Möglichkeit der Gastgeber vereitelte BVB-Schlussmann Robin Lisewski gegen den von Ethan Mbappé vorbildlich freigespielten Zague (65.). Auch im furiosen Finale behielt Lisewski kühlen Kopf und hielt mit drei Glanzparaden den Sieg fest.
Aber der BVB – allen voran Hendry Blank – verteidigte nicht nur leidenschaftlich, der Mannschaft gelangen trotz einiger Ballverluste auch gefährliche Entlastungs- und Konterangriffe. Vor allem Julian Rijkhoff und Paris Brunner waren ständige Gefahrenherde für die Saint-Germain-Abwehr. Und wenn Schiedsrichter Van Der Eijk in der 68. Minute nach einem Rempler gegen den eingewechselten Charles Herrmann auf Elfmeter entschieden hätte, wären von Pariser Seite wohl wenig Proteste gekommen. Herrmann vergab kurze Zeit später eine weitere klare Konterchance, als er den Ball in einer Überzahlsituation überhastet abgespielt hatte.
Trotz der Drangperiode der Gastgeber in der Schlussphase, in der Sherif Nhaga nach einem groben Foul an Vincenzo Onofrietti die Gelb-Rote Karte sah, gewann der BVB letztlich verdient und belohnte sich für eine überaus engagierte und auch fußballerisch überzeugende Leistung.
„Wir haben gegen eine Ausnahmemannschaft ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Jungs können stolz sein, wie sie den BVB repräsentiert haben. Sie sind gelaufen, haben mit Leidenschaft gespielt, gekämpft und malocht“, freute sich Mike Tullberg. Der BVB-Trainer fand auch aus einem anderen Grund Gefallen an dieser Partie: „Vom Gefühl her war es wie ein Schachspiel mit dem gegnerischen Trainer. Taktisch ging es hin und her. Man hatte im Kopf keine Sekunde Ruhe. Es macht Spaß, gegen einen solchen Gegner zu spielen.“
Am 4. Oktober folgt im Nachwuchs-Leistungszentrum Brackel das erste Heimspiel der neuen Youth-League-Saison gegen den AC Mailand, der zum Auftakt einen 4:0-Sieg gegen Newcastle United feierte.
U19: Lisewski – Mane, Posadas (20. Rashidi, 79. Meiser), Blank, Korzynietz – Bamba (66. Herrmann), Lubach, Wätjen, Campbell (66. Onofrietti) – Rijkhoff, Brunner (79. Krevsun)
(wiwi)
