16.05.24

Spielbericht

Unentschieden im Hinspiel lässt U19 noch alle Chancen

Borussias U19 musste sich im ersten Halbfinalspiel in der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft zwar mit einem 2:2 gegen Hertha BSC begnügen. Die Mannschaft wahrte mit diesem Ergebnis aber die Chance, am Pfingstmontag in Berlin ins Endspiel einzuziehen.

„Es bleibt ein 50:50-Spiel“, erklärte Trainer Mike Tullberg und analysierte: „Aufgrund der klaren Chancen hätten wir die Partie in den ersten 30 Minuten entscheiden müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir die Intensität verloren, da war Hertha die bessere von zwei tollen Mannschaften. Insgesamt ist es ein gerechtes Ergebnis.“

Der BVB war in der elften Minute durch Cole Campbell mit 1:0 in Führung gegangen, die Gäste drehten die Partie im zweiten Durchgang durch Treffer von Oliver Rölke (68.) und Karim Bellomo (89.). Charles Herrmann gelang in der Nachspielzeit noch der umjubelte 2:2-Ausgleich. 

Die Berliner hatten Mike Tullberg mit der Nominierung von drei Spielern überrascht, die zum Stamm der Zweitliga-Mannschaft gehören: Neben U17-Weltmeister Bence Dardai baute Trainer Oliver Reiß auf Angreifer Ibrahim Maza und Defensiv-Organisator Pascal Klemens. „Das zeigt, dass Hertha BSC viel Respekt vor uns hat und noch eine Rechnung begleichen will“, kommentierte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken die Aufstellung der Gäste, die den Borussen 2022 und 2023 in der Meisterschafts-Endrunde unterlegen waren. 

Unter den Augen des Profi-Trainer-Teams (Edin Terzic, Nuri Sahin, Sven Bender, Sebastian Geppert) kamen die Schwarzgelben richtig gut in die Partie und durften in der elften Minute erstmals jubeln. Einen Diagonal-Pass aus der Abwehr verarbeitete Almugera Kabar gekonnt, Paris Brunner fackelte nicht lange und traf den Innenpfosten. Cole Campbell schaltete blitzschnell und bugsierte den Ball über die Torlinie. Es war der Auftakt zu einem hoch interessanten, intensiven und gutklassigen Spiel mit einigen herausragenden Individualisten. „So viel Qualität sieht man in einem Juniorenspiel selten auf dem Platz“, befand Lars Ricken. 

Hertha bemühte sich, Kontrolle über Ball und Gegner zu gewinnen. Borussia antwortete mit Kompaktheit, Laufstärke, Aggressivität und schnellem Umschaltspiel. Wie in der 21. Minute: Kjell Wätjen spielte einen punktgenauen Pass auf Cole Campbell, der entschlossen in den Strafraum zog und das Spielgerät knapp am Pfosten vorbeischoss. Die nächste große Chance, den Vorsprung noch vor der Pause auszubauen, bot sich Paris Brunner, der nach Zuspiel von Campbell am starken Tim Goller im Hertha-Tor scheiterte.

Hertha drehte Spiel in der zweiten Halbzeit

Die Berliner taten sich schwer gegen die kompromisslos verteidigenden Borussen. Luca Michelbrink versuchte es mit zwei nicht ungefährlichen Distanzschüssen, Ibrahim Maza fand in Torwart Robin Lisewski seinen Meister (55.), doch die gefährlicheren Offensiv-Aktionen fanden im Hertha-Strafraum statt. So auch kurz nach Wiederanpfiff, als sich Danylo Krevsun und Cole Campbell die Möglichkeit zum 2:0 eröffnete. „Das waren fast zwei Elfmeter“, haderte Mike Tullberg mit der Chancenverwertung.

Danach nahmen die Gäste das Heft des Handelns in die Hand. Der BVB kam kaum noch zu Entlastungsangriffen und beklagte dazu Verletzungspech. Erst schied Almugera Kabar aus, später Paris Brunner – und Mike Tullberg hatte in der Schlussphase die Viererkette mit William Rashidi, Filippo Mane, Tyler Meiser und Elias Benkara fast komplett neu besetzen müssen. Herthas Torjäger Oliver Rölke gelang nach einer langen Druckphase fast folgerichtig der 1:1-Ausgleich. Einen Flankenball des präsenten Lukas Michelbrink köpfte er wuchtig in die Maschen (68.). Die Dortmunder Abwehr-Umstellungen und Unsicherheiten nutzen die Berliner in der 89. Minute zum 2:1-Führungstreffer durch den eingewechselten Karim Bellomo, der eine Dardai-Hereingabe vollstreckte.

Aber die personell gebeutelten Borussen bewiesen Moral, bäumten sich auf und wurden in der Nachspielzeit belohnt: Nach einer Ecke von Cole Campbell schaltete Charles Herrmann gedankenschnell und schoss aus dem Gewühl zum 2:2-Ausgleich ein. Campbell hatte in der allerletzten Minute sogar noch ein drittes Tor auf dem Fuß. Am Ende war es ein gerechtes Ergebnis, das dem BVB noch alle Chancen lässt.

Das erste Halbfinalspiel hatte die TSG Hoffenheim mit 6:2 bei Borussia Mönchengladbach gewonnen.

U19: Lisewski – Korzynietz (83. Mane), Meiser, Posadas (46. Benkara), Kabar (62. Rashidi)– Wätjen, Lubach – Onofrietti (46. Herrmann), Krevsun, Campbell – Brunner (78. Diallo)
(wiwi)

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