Borussia Dortmunds Zweitvertretung traf im Nachholspiel vom achten Spieltag auf den Wuppertaler SV und bejubelte einen 2:1-Heimsieg. Da die Profis zeitgleich in Brügge antraten, fanden nur wenige BVB-Fans den Weg in die Rote Erde. Am Ende bedankte sich der Stadionsprecher bei 655 Zuschauern, darunter sicher um die 400 Wuppertaler.

Die ersten Minuten hatten es in sich: Gleich nach dem Anpfiff kamen die Wuppertaler durch einen Fernschuss von Gaetano Manno zur ersten Gelegenheit, Eric Oelschlägel im Tor des BVB konnte den Schuss jedoch abwehren. Wenig später kam auch der BVB durch einen Distanzschuss von Dieckmann zu einer Chance.

Nach dieser turbulenten Anfangsphase bemühte sich die Borussia um mehr Struktur im Spiel nach vorne und kam zu immer mehr Ballbesitz. Nach einem Freistoß im Mittelfeld verlängerte Pavlidis per Kopf in den Strafraum, und Joseph Boyamba verwandelte mit einem sehenswerten Fallrückzieher zum 1:0 – da waren gerade einmal zehn Minuten gespielt. In der 19. Minute setzte sich indes Pagano auf der linken BVB-Abwehrseite durch und flankte vor das Tor, wo Manno zum 1:1 einköpfte.

Nach der Pause drückten die jungen Borussen auf das Tor des WSV, kamen aber nur zu wenigen Gelegenheiten. Die beste Chance besaß Boyamba, dessen Distanzschuss vom Schlussmann Wickl aber souverän pariert wurde. Hüseyin Bulut setzte sich in Minute 82 auf der linken Seite schön durch und lupfte den Ball über den Torwart zum 2:1 für Borussia Dortmund. Anschließend aber musste Oelschlägel in höchster Not klären, und wenige Minuten vor Ende verfehlte ein Fernschuss nur knapp das Tor. In der Nachspielzeit vereitelte Oelschlägel per Fußabwehr das mögliche 2:2.

Trainerstimmen

Adrian Alipour, Trainer des Wuppertaler SV, sagte: „Uns war klar, dass wir heute vor eine ganz, ganz große Aufgabe gestellt werden. Dortmund ist eine der spielstärksten Mannschaften der Liga. Ich denke, wir haben das ganz gut gemacht, gut die Linien gehalten, stark gegen den Ball gearbeitet. Dortmund war dominant, hatte viel Ballbesitz, hat uns gut laufen lassen. Aber wir haben immer die freien Räume besetzt, so dass der BVB kaum Gelegenheiten hatte. Das 0:1 haben wir nicht gallig genug verteidigt, aber wir hatten die Antwort parat und sind nicht unverdient zum Ausgleich gekommen.  Wir haben uns für die zweite Hälfte viel vorgenommen. Es war ein typisches Unentschieden-Spiel, und dann bekommen wir so ein Tor. Das darf einfach nicht passieren, ohne die Tore der Dortmunder schmälern zu wollen.“

Jan Siewert, BVB-Trainer: „Eigentlich kann ich alles so unterschreiben. Es war ein schöner Auswärtssieg im heimischen Stadion. Ich hätte gerne alle Zuschauer des BVB persönlich begrüßt, weil es mich freut, dass sie trotz der zeitgleichen Ansetzung in die Rote Erde gekommen sind. Es ist schade, so ein wichtiges Spiel vor so einer Kulisse spielen zu müssen. Mannschaften müssen Fußball spielen, wir brauchen den Rhythmus und bekommen ihn durch diese Verlegungen nur sehr schwer. Es hat mich sehr Hüseyin Bulut gefreut, das Tor hatte er sich verdient. Ich würde mir wünschen, wenn wir in Zukunft nicht wieder durch solche Spielverlegungen ein Auswärtsspiel zuhause bekommen.“
Jens Volke