Die Fußballerinnen von Borussia Dortmund haben ihre Meisterambitionen mit einem dicken Ausrufezeichen unterstrichen. Das 10:0 im Gipfeltreffen gegen den Tabellenzweiten VfL Senden war eine Machtdemonstration der Sulewski-Elf. Stürmerin Mandy Reinhardt glänzte mit drei Toren und zwei Vorlagen.

„Es war der stärkste Gegner in der Liga“, begann Trainer Thomas Sulewski sein Spielfazit. Dass es trotzdem mit 10:0 im höchsten Saisonsieg endete, lag vor allem an einem Top-Start, einer großartigen Kulisse und an den „Mädels, die einfach Bock hatten, richtig Gas zu geben.“

Die 432 Zuschauer sahen den BVB mit einer Änderung zur Vorwoche. Für Mia Macarena Bedarf begann Lea Rogge-Herper, die an der Führung entscheidend beteiligt war. Ihr kluger Doppelpass mit Ann-Katrin Lau gegen früh attackierende Gäste öffnete das Feld und Mandy Reinhardt hatte keine Probleme, die Lau-Hereingabe im langen Eck unterzubringen (3.). Zwei Zeigerumdrehungen später stand es bereits 2:0. Einen langen Abschlag von Sandra Schröer brachte Marie Grothe unter Kontrolle, zog in den Strafraum, Querpass auf Mandy Reinhardt, die erneut sicher verwandelte. „Der Gegner hat uns Räume gegeben, sodass wir unser Spiel durchziehen konnten und die Räume gut bespielt haben“, analysierte Rogge-Herper die Anfangsphase.

Die Münsterländerinnen zogen sich in der Folge etwas weiter zurück und boten Schwarzgelb nicht mehr ganz so viel Platz. Der dritte Treffer fiel nach einer Ecke, die Senden nicht sauber klären konnte und Marina Jung vor die Füße fiel, die ins lange Eck abschloss (22.). Der VfL blieb mutig, spielte mit, ohne allerdings Gefahr für das Tor von BVB-Keeperin Schröer auszustrahlen. So ging der vierte Treffer des Tages wieder auf das schwarzgelbe Konto. Nach einem perfekten Steilpass von Marie Grothe in den freien Raum jagte Rogge-Herper die Kugel aus spitzem Winkel in die kurze Ecke (42.).

Auch im zweiten Durchgang blieben die Borussinnen druckvoll und spielfreudig. Vor allem Mandy Reinhardt trumpfte groß auf. Die Treffer zum 5:0 durch Rogge-Herper (56.) und 7:0 durch Ana Louisa Zabell (72.) legte sie mustergültig auf, sodass ihre Kolleginnen nur noch einschieben mussten. Das zwischenzeitliche 6:0 erzielte sie per sehenswertem Heber selbst (61.). „Wir wollten so einen guten Gegner gar nicht erst zurück ins Spiel kommen lassen“, sagte Trainer Sulewski, der seine Mannschaft zu keiner Zeit im Verwaltungsmodus sah.

In der Schlussviertelstunde ließen die Borussinnen es dann noch zweistellig werden. Mia Macarena Bedarf traf mit einem herrlichen Distanzschuss aus 30 Metern (79.), Ana Loisa Zabell nutzte eine gegnerische Vorlage zum neunten Treffer (84.) und Marie Grothe setzte per Flachschuss von der Strafraumkante den Schlusspunkt (88.).

Am kommenden Sonntag spielen die Frauen erneut in der BVB Evonik Fußballakademie. Um 15 Uhr wird das Heimspiel gegen Rot-Weiß Unna angepfiffen, in dem die Borussinnen den womöglich schon entscheidenden Schritt in Richtung Herbstmeisterschaft gehen können. „Ich hoffe natürlich, dass wir da anknüpfen können, wo wir heute aufgehört haben. Zuhause auf einen Ex-Verein zu treffen, ist natürlich immer etwas Besonderes“, sagte Lea Rogge-Herper, die 15 Monate für Unna die Fußballschuhe schnürte.

BVB: Schröer – Hentrich, Jung, Rechenbach, Klemann – Becker (57. Zabell) – Lau (57. Billig), Grothe, Rogge-Herper (57. Bedarf), Kuhl (81. Herbig) – Reinhardt (81. Kaul)

Tore: 1:0 Reinhardt (3.), 2:0 Reinhardt (5.), 3:0 Jung (22.), 4:0 Rogge-Herper (42.), 5:0 Rogge-Herper (54.), 6:0 Reinhardt (61.), 7:0 Zabell (72.), 8:0 Bedarf (79.), 9:0 Zabell (84.), 10:0 Grothe (88.) 

Zuschauer: 432

(df)