Die erste Partie des neuen Jahres ist für Borussia Dortmunds Profis gespielt. Im Testspiel im Rahmen des Trainingslagers in Marbella trennte sich der BVB von AZ Alkmaar mit 2:2. Anschließend beurteilte Cheftrainer Edin Terzic die Leistung.

Edin Terzic über das erste Spiel:
„Es war ein Spiel, das man in die ersten und die zweiten 60 Minuten unterteilen muss. In den ersten Minuten sind wir gut ins Spiel gekommen, haben dann aber viele Bälle einfach verloren und mussten sehr viele Konter verteidigen. Das hat uns gar nicht gefallen. Aber besonders die ersten 30 Minuten des zweiten Blocks waren richtig gut. Da hat man gesehen, mit welcher Energie wir uns die Räume aufziehen wollten, wie wir uns unterstützt haben. Wir hatten gute Pressingmomente, haben sehr viele Bälle im Gegenpressing erobert und konnten das Spiel schnell wieder drehen. Aber am Ende wollten wir natürlich gewinnen, und mit dem Ergebnis sind wir nicht zufrieden.“ 

… die Startelf zum Anpfiff:
„Daraus lässt sich nichts ableiten. Wir nutzen diese zwei Testspiele und die wenigen Tage, die wir haben, um einige Dinge einzustudieren und ein paar Dinge zu verfestigen. Wichtig ist, dass es alle tun. In der Hinrunde mussten wir häufig Personal kompensieren. Wir sind in einer großen Gruppe mit 28 Feldspielern angereist. Jetzt geht es darum, dass wir jedem hier die Möglichkeit geben, sich vorzubereiten auf das, was ab nächster Woche in der Bundesliga auf uns wartet. Aber auch der ganze Januar wird uns noch viel Zeit geben, um im Training an den Dingen zu feilen.“

… Mateu Morey:
„Mateu hat ein ganz tolles Spiel gemacht. Man hat nicht gemerkt, dass fast zwei Jahre zwischen seinen letzten Einsätzen und dem heutigen Tag liegt. Er hat sich in den vergangenen Monaten immer hart zurückgekämpft, deshalb müssen wir etwas auf ihn aufpassen. Das Ziel war, ihn 45 Minuten auf dem Platz zu haben. Die hat er herausragend toll gespielt. Das ist eine der guten Geschichten. Es war jetzt der fünfte Tag, seitdem wir wieder angefangen haben. Wir haben bewusst an der Intensität geschraubt und wollten die Jungs heute mit einer Form von Vorermüdung in das Spiel schicken, dass sie trotz Widerständen ein gutes Spiel zeigen sollen. Mateu und am Ende auch drei Siebzehnjährige auf dem Platz zu haben, insgesamt sieben Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum, das war heute richtig gut.“ 

… die angeschlagenen Guille Bueno und Nico Schlotterbeck:
„Bueno hat signalisiert, dass es nicht weitergeht. Bei ihm wollten wir kein Risiko eingehen und haben ihn rausgenommen. Schlotti hat zwei Schläge abbekommen an unterschiedlichen Stellen, aber er hat auf die Zähne gebissen und weitergemacht. Wir gehen davon aus, dass es keine Ausfallzeit mit sich bringt.“ 

… Schlotterbeck als Linksverteidiger:
„Nico ist ein sehr ballsicherer Spieler. Er hat heute gute Momente gehabt in der Spielbeschleunigung, konnte immer wieder nach vorne gehen. Er hat ein super Raumgefühl. Er hat zwei, drei Bälle sehr gut diagonal flach in die Halbspur gespielt. Das stellen wir uns bei unserem Linksverteidiger vor.“

… die nächste Trainingswoche:
„Wenn wir aus Marbella zurückkommen, werden wir auch am Thema Frische arbeiten. Besonders in der Ballsicherheit haben wir noch große Themen, um die wir uns kümmern müssen. Wir haben heute versucht, einige Dinge neu anzupassen im Pressingverhalten und im Gegenpressingverhalten. Aber auch im Ballbesitz wollen wir die Abläufe, die wir uns erarbeitet haben, weiter verfestigen und noch mehr Sicherheit, noch mehr Dominanz in unser Spiel bekommen. Dafür werden wir die nächsten Tage in Marbella nutzen.“ 

… das neu zusammengestellte Trainerteam:
„Die ersten Tage waren hervorragend. Mit Sebastian Geppert haben wir einen Co-Trainer, mit dem ich schon sehr lange zusammenarbeite. Da hat sich nicht viel verändert. Mit Sven Bender und Nuri Sahin sind zwei Jungs dazugekommen, die uns dabei unterstützen sollen, Entscheidungen zu treffen. Im modernen Fußball sind extrem viele Spiele dazugekommen. Die Anforderungen und Herausforderungen für Trainer werden immer größer. Die Kadergröße erweitert sich immer mehr. Da braucht man starke Unterstützer. In den vergangenen Jahren habe ich mir viele Gedanken gemacht, habe mich mit vielen erfahrenen und erfolgreichen Trainern ausgetauscht. Dann habe ich überlegt, welche starken Persönlichkeiten ich neben mir habe könnte, die mich unterstützen, nicht nur die richtigen Ideen in die Mannschaft zu bringen, sondern auch die richtigen Entscheidungen in ganz kurzer Zeit zu treffen. Das machen die drei auf eine unterschiedliche Art und Weise hervorragend gut. Ich möchte, dass sie vor der Mannschaft sind, dass sie das Training leiten, dass sie im Meetingraum aktiv sind, um uns gemeinsam besser zu machen. Wenn wir im Trainerteam besser werden, werden wir es auch schaffen, uns in der ganzen Gruppe Stück für Stück ans Maximum heranzuarbeiten.“ 

… die Aufgabenteilung:
„Wir arbeiten alle vier im taktischen Bereich. Es gibt auch nichts, was einer exklusiv macht. Aber natürlich haben wir einen Fokus auf gewisse Aufgabengebiete. Bei Sebastian Geppert hat es sich am wenigsten verändert, denn Geppi ist bei uns zuständig für die Gegnervorbereitung. Nuri soll den Fokus auf unsere offensiven Abläufe und das Spiel mit dem Ball legen. Und bei Sven ist es genau andersherum: Er ist derjenige, der unsere Defensive stabilisieren soll. Meine Aufgabe ist es, das in enger Abstimmung zu nutzen, um am Spieltag die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke