Zwei Konzerte gibt die Metal-Band Iron Maiden in Dortmund. Zwischen den Auftritten trat der Tourtross der Briten am Mittwoch gegen die Traditionsmannschaft von Borussia Dortmund an. 

Solche Kutten gab es bei BVB-Spielen noch nicht so oft im Publikum zu sehen: Statt schwarzgelben Aufnähern hatten einige Zuschauer "Iron Maiden"-Schriftzüge auf ihren Westen. Bassist Steve Harris, selbst großer Anhänger von West Ham United, hat aus Mitgliedern des Tourtross' den Iron Maiden FC zusammengestellt und führt die Hobbyelf als Kapitän aufs Feld, wann und wo immer es während der laufenden Tour möglich ist. In Eindhoven, Prag oder Barcelona hat Steve mit seinen Jungs bereits gespielt - und fast immer gewonnen. "Toll, dass wir auf solch einem super Platz spielen dürfen", sagte der Bassist beim Anblick des Jugendstadions am Trainingsgelände von Borussia Dortmund. Als die Band angefragt hatte, ob der BVB sich ein Freundschaftsspiel vorstellen könnte, war die Begeisterung offenbar groß. Denn die schwarzgelbe Traditionsmannschaft trat mit einem XXL-Kader gegen die Briten an, die selbst nur mit zwölf Mann am Start waren.

Am Rand stand ein begeisterter Lars Ricken. Am Vorabend hatte er noch das Konzert der Band in der Westfalenhalle besucht: „Was die gestern auf der Bühne abgeliefert haben, war schon extrem bemerkenswert. Die Halle hat gebebt. Bis in die letzte Reihe sind die Fans mitgegangen. Schön, sie jetzt hier zu haben. Mal gucken, ob sie nicht nur singen und Gitarre spielen, sondern auch Fußball spielen können.“

Mitgespielt hat der Direktor des Nachwuchsleistungszentrums dann aber nicht. Auch ohne seine Hilfe besiegte der von Edwin Boekamp und Günter Kutowski gecoachte BVB-Kader die Gäste deutlich mit 9:4 (4:1). Als in der ersten Halbzeit ein Gewitter über Dortmund aufzog, musste die Partie kurz unterbrochen werden. Aber der Donner von oben wird die Briten kaum eingeschüchtert haben. Bei ihren Konzerten spielen sie auch schon mal so laut wie ein Düsenjet. Trotzdem schlug Steve Harris nach dem Spiel eher leise Töne an: „Das Spiel war ziemlich einseitig. Wir hatten dieses Mal nur zwölf Spieler dabei. Und dann hat sich auch noch einer verletzt. Das war echt schwierig.“ Müde wirkte Harris nach den 90 Minuten, die er durchgespielt hatte, aber nicht. Schließlich musste er sich ja noch genügend Energie für den Auftritt am Abend in der Westfalenhalle aufsparen.