Seit rund vier Wochen ist Soumaila Coulibaly Spieler von Borussia Dortmund. Der 17-Jährige wechselte in der Sommerpause von Paris St. Germain zum BVB, kann jedoch aufgrund einer Knieverletzung noch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Wie es ihm geht und wie die ersten Wochen in Schwarzgelb verliefen, verrät er im Interview.

Mittags im Mannschaftshotel des BVB in Bad Ragaz. Der Französisch-Dolmetscher ist noch beschäftigt und übersetzt gerade die Antworten von Raphael Guerreiro auf die Fragen der deutschen Journalisten. Nach Guerreiro ist Dan-Axel Zagadou an der Reihe, doch der Abwehrspieler ist schon eher gekommen, gemeinsam mit Neuzugang Soumaila Coulibaly. Der wiederum ist nach den Medienrunden zum Interview mit bvb.de verabredet. Und wie kann man die Wartezeit am besten überbrücken? Indem man schon mit dem Interview beginnt. Und weil der Dolmetscher noch beschäftig ist, springt „Daxo“ einfach ein und übersetzt Fragen und Antworten für seinen jungen Kollegen. 

Soumaila, Du hast Dir Anfang des Jahres einen Kreuzbandriss zugezogen. Wie geht es Dir jetzt?
„Gut. Meinem Knie geht es schon viel besser und Schritt für Schritt mache ich weitere Fortschritte.“

Wann willst Du ins Mannschaftstraining einsteigen?
„Das kann man noch nicht abschätzen. Für das Mannschaftstraining reicht es noch nicht und das wird auch noch etwas dauern.“

Du bist seit Anfang Juli Spieler von Borussia Dortmund. Wie waren Deine ersten Wochen beim BVB?
„Ich wurde von den anderen Spielern gut empfangen und ich fühle mich wohl beim BVB. Ich hatte aber noch nicht viel Zeit, um mir Dortmund genauer anzusehen. Das werde ich auf jeden Fall noch nachholen. Aber am Stadion war ich schon und freue mich darauf, endlich dort spielen zu können.“

Du verbringst viel Zeit mit Dan-Axel Zagadou. Welche Bedeutung hat er für Dich?
„Daxo ist wie ein großer Bruder. Die erste Woche war etwas schwer, aber seit Daxo da ist, habe ich es leichter. Er hilft mir, wenn ich Fragen habe und übersetzt für mich. So wie jetzt. Ich spreche auch viel mit Rapha und Abdou. Aber ich verstehe mich auch gut mit den anderen Mitspielern.“

Die beiden Franzosen Coulibaly und Zagadou haben jeweils mit 17 den Schritt zum BVB gewagt, sie sind beide von Paris St. Germain ins Ruhrgebiet gewechselt und beide Innenverteidiger. Zagadou hat den Sprung allerdings einige Jahre früher gemacht. Aktuell eint sie zudem ein Schicksal: Beide absolvieren ihre Reha nach schweren Knieverletzungen abseits der Mannschaft. Gemeinsam arbeiten sie im Kraftraum oder drehen ihre Laufrunden um den Trainingsplatz.

Bist Du allein nach Dortmund gekommen oder mit der Familie?
„In den ersten zwei Wochen war mein großer Bruder dabei. Aber er ist wieder in Paris, sodass ich jetzt allein bin.“

Warum bist Du zum BVB gekommen?
„Der BVB war einfach die beste Mannschaft für mich. Als ich vor meinem Wechsel nach Dortmund gekommen bin, um mir alles anzusehen, habe ich mit Michael Zorc und Sebastian Kehl gesprochen und hatte ein gutes Gefühl, dass der BVB der richtige Verein für meine Weiterentwicklung ist.“

Welche Ziele hast Du in dieser Saison?
„Mein erstes Ziel ist es, nach meiner Verletzung wieder zur Mannschaft zurückzukehren. Dann möchte ich so viele Spiele wie möglich machen.“

Welche Fortschritte machen Deine Deutschkenntnisse? 
„Ich lerne Deutsch und frage immer wieder nach den deutschen Begriffen für verschiedene Dinge. Aber es wird Zeit benötigen, bis ich Deutsch sprechen kann, weil es eine schwere Sprache ist.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke