Eine der beliebtesten Persönlichkeiten Deutschlands weilt nicht mehr unter uns: Der Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Uwe Seeler, ist heute im Alter von 85 Jahren gestorben.

„Die Nachricht von Uwes Tod hat bei mir tiefe Betroffenheit ausgelöst, denn wir hatten ein enges, freundschaftliches Verhältnis. Ich war als Mitglied der Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft mit ihm in Brasilien und in Mexiko, als wir für die Erdbebenopfer gespielt haben. Es gibt niemanden, der Uwe Seeler nicht mochte. Deshalb gilt mein herzliches Beileid nicht nur Uwes Familie, sondern der gesamten HSV-Familie“, sagte BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball.

Borussia Dortmunds Vorsitzender der Geschäftsführung, Hans-Joachim Watzke, betonte: „Uwe Seeler war ein außergewöhnlicher Fußballer, vor allem aber ein außergewöhnlicher Mensch. Ohne Zweifel ist er einer der besten Stürmer gewesen, die die Bundesrepublik Deutschland je hervorgebracht hat. Uwe Seeler war ein Mann, der tief verwurzelt war in seiner Heimatstadt Hamburg. All dies, gepaart mit einer Bescheidenheit, die ihresgleichen suchte, hat ihn zu einem Idol und zu einem Vorbild für Millionen Menschen werden lassen.“

Uwe Seeler gewann mit dem Hamburger SV 1960 die Deutsche Meisterschaft sowie 1963 im Endspiel gegen Borussia Dortmund den DFB-Pokal. Er erzielte von 1953 bis 1972 in 476 Partien für den HSV 404 Tore und wurde in der Saison 1963/64 Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga. Dreimal – 1960, 1963 und 1970 – kürten ihn die Sportjournalisten zu Deutschlands „Fußballer des Jahres“. Von 1995 bis 1998 war Seeler Präsident des HSV, seit 2003 Ehrenbürger der Freien und Hansestadt Hamburg. Für Deutschland absolvierte der Mittelstürmer 72 Länderspiele (43 Tore). Er wurde 1966 Vize-Weltmeister sowie Dritter bei der WM 1970 in Mexiko. Wegen seiner Verdienste um den deutschen Fußball ernannte ihn der DFB 1972 zum Ehrenspielführer der Nationalmannschaft.