Spielbericht
1:0 – Marco Reus schießt BVB ins Achtelfinale
Es berichtet Boris Rupert
81.365 Besucher sahen ein temporeiches Spiel mit zahlreichen Strafraumszenen auf beiden Seiten. Dortmund wurde von Minute stärker und ging mit dem 14. Torschuss in der 43. Minute durch Marco Reus verdient in Führung. Vorher und nachher verpasste der BVB ein mögliches zweites Tor, baute in der letzten halben Stunde ab, brachte den knappen Vorsprung aber ungefährdet ins Ziel.
Ausgangslage:
Beide Klubs trafen zum dritten Mal in diesem Wettbewerb aufeinander, zum dritten Mal an der Strobelallee (3:2 n.V., 3:1). In jedem der zurückliegenden fünf Bundesliga-Aufeinandertreffen war Schwarzgelb als Sieger vom Platz gegangen. Hoffenheim hatte jedes der vorangegangenen sechs Auswärts-Pflichtspiele in der laufenden Saison gewonnen.
Personalien:
Bis auf Kapitän Emre Can (Oberschenkelprellung) waren alle dabei, die auch sonst dabei waren – auch die beim 3:3 in Frankfurt verletzt ausgewechselten Gregor Kobel und Mats Hummels. Drei Tage nach dem intensiven Ligaspiel am Main änderte Edin Terzic seine Startelf auf fünf Positionen. Süle, Ryerson, Brandt, Bynoe-Gittens und Moukoko ersetzten Hummels, Bensebaini, Sabitzer, Malen und Füllkrug (alle Bank). Insgesamt war die Anfangsformation des BVB die jüngste seit Februar.
Taktik:
Die nominell offensivste Startelf der Saison mit fünf Offensivakteuren staffelte sich in einer 4-3-3-Grundordnung (gleiches System wie in Newcastle). Vor der Viererkette und vor Özcan als alleinigem Sechser gab es ein ständiges Wechselspiel zwischen Reyna, Reus und Brandt auf den beiden Halbpositionen. Hoffenheim formierte sich im 3-4-1-2 mit Berisha oder Weghorst hinter zwei Angreifern (nur Beier war ständig vorn). Bei Ballbesitz schoben sich die Mittelfeld-Außen Bülter und vor allem Bebou auf der rechten Seite weit nach vorne. Defensiv boten die Gäste zunächst kaum Räume an, sie hielten die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen eng.
Spielverlauf & Analyse:
Die Partie begann mit einer Doppelchance für Hoffenheim. In der zweiten Minute rutschte Beiers Flanke zu Bebou durch. Kobel parierte den Schuss aus zehn Metern stark. Der Abpraller landete bei Berisha, doch Schlotterbeck verhinderte auf der Torlinie das 0:1. Fast im Gegenzug kam Reus im Anschluss an eine Ecke im Rückraum zum Abschluss und setzte die Direktabnahme nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbei.
Hoffenheim spielte mit, kam in Person von Stach zur nächsten durchaus gefährlichen Möglichkeit (16.), doch Schwarzgelb fand dann immer besser in die Begegnung. Reus‘ Schuss wurde in der 21. Minute von Bülter geblockt. Bynoe-Gittens, der auf dem linken Flügel immer wieder Lücken riss, schoss nach einem Haken in Minute 25 knapp links vorbei. Insgesamt gab es viele gute Angriffe. Die Torschussbilanz sprach nach 40 gespielten Minuten klar für den BVB (13:4).
Und der 14. Abschluss saß! Mit einer Verlagerung von der halbrechten auf die äußere linke Seite öffnete Brandt das Spiel, Reyna nahm Bynoe-Gittens mit, der im Strafraum von der Grundlinie zurücklegte auf Reus, der den Ball zum 1:0 in die Maschen zirkelte (43.) – es war bereits der siebte Abschluss des ältesten Spielers auf dem Platz.
Der zweite Durchgang begann mit einer starken Spielverlagerung von Reyna auf den linken Flügel auf Bynoe-Gittens, der nicht angegriffen wurde und halblinks im Strafraum abzog – um wenige Zentimeter strich der Ball am rechten Pfosten vorbei (48.). Zwei Minuten später wieder der BVB, wieder über links, wieder mit Bynoe-Gittens, der zurücklegte auf Moukoko. Dessen Schuss lenkte Baumann mit den Fingerspitzen um den Pfosten.
Danach aber verlor der BVB zwischenzeitlich den Faden. Hoffenheim wurde auch offensiv wieder präsenter, beispielhaft genannt eine Direktabnahme von Beier, die aber weit am Ziel vorbei ging (57.). Terzic spürte, dass es Veränderungen brauchte. Neben dem angeschlagenen Wolf verließen auch die lange Zeit auffälligen Bynoe-Gittens und Reyna das Feld; Bensebaini, Malen und Nmecha kamen. Malens Schuss an Außennetz war in der 86. Minute die erste gefährliche nach langer Zeit.
Ausblick:
Die Achtelfinal-Auslosung findet am Sonntag ab ca. 15:50 Uhr in der Halbzeitpause des Topspiels in der Frauen-Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg statt und wird wie gewohnt im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund über die Bühne gehen. Gespielt wird am 5./6. Dezember. Sportlich geht es für den BVB mit einem hochkarätigen Dreierpack am Samstag (18:30 Uhr) gegen Bayern München, am kommenden Dienstag (18:45 Uhr) gegen Newcastle United sowie am Samstag, 11.11. (15:30 Uhr), mit dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart weiter.
Teams & Tore
DFB-Pokal, 2. Hauptrunde
BORUSSIA DORTMUND – TSG HOFFENHEIM 1:0 (1:0)
Bor. Dortmund: Kobel – Wolf (64. Bensebaini), Süle, Schlotterbeck, Ryerson – Özcan – Reus (82. Sabitzer), Brandt – Reyna (70. Nmecha), Moukoko, Bynoe-Gittens (64. Malen)
TSG Hoffenheim: Baumann – Vogt, Brooks, Akpoguma (64. Kabak) – Bebou, Prömel, Stach, Bülter (88. Bischof) – Berisha (64. Conté) – Weghorst, Beier
Bank: Meyer, Haller, Füllkrug, Hummels, Adeyemi – Philipp, Szalai, Becker, Justvan, Samassekou
Tor: 1:0 Reus (43., Bynoe-Gittens)
Eckstöße: 8:3 (Halbzeit 6:2), Chancenverhältnis: 8:4 (5:3)
Schiedsrichter: Osmers (Hannover), Gelb-Rote Karte: Kabak (90.+4, wiederholtes Foulspiel), Gelbe Karten: Schlotterbeck – Weghorst
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft), Wetter: leichter Regen, 12 Grad