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U19 will über Edinburgh ins Youth-League-Achtelfinale
„Wir wollen ein Zeichen setzen und weiterkommen“, versichert Cheftrainer Mike Tullberg. Dass sein Team trotz personeller Probleme und Rückschläge als einziger Bundesliga-Klub neben Eintracht Frankfurt in der europäischen Junioren-Königsklasse überwintert hat, sei „eine große Leistung und macht uns stolz“. Der BVB hatte in der Gruppenphase hinter Manchester City den zweiten Platz belegt, den FC Sevilla und FC Kopenhagen hinter sich gelassen und das Ausscheidungsspiel gegen Hibernian erreicht, einen der acht Sieger des „Meisterwegs“ – einen UEFA Parallel-Wettbewerb, in dem U19-Landesmeister starten, deren Profi-Teams sich nicht für die Champions League qualifizieren konnten.
Schottlands Champion Hibernian FC Edinburgh war in der ersten Qualifikationsrunde gegen Molde FK aus Norwegen (1:0, 5:4 i.E.) erfolgreich und setzte sich anschließend gegen den FC Nantes durch (1:0, 2:1). „Diese Ergebnisse sprechen für Hibernians Qualität. Das wird ein Duell auf Augenhöhe“, zeigt sich Tullberg beeindruckt von der Spielstärke des Traditionsclubs aus der schottischen Metropole.
„Voller Vorfreude“ hatte Borussias Erfolgstrainer das Los zur Kenntnis genommen. Denn Tullberg kehrt in jene Stadt zurück, in der er zwischen 2008 und 2009 bei Hibernians Lokal-Konkurrenten Heart of Midlothian ein Jahr als Fußball-Profi verbracht hat. „Ich erinnere mich sehr gern an diese Monate, an herzliche und offene Menschen, obwohl ich wegen meiner Verletzungen nur wenige Einsätze hatte“, sagt der Däne, der damals von Reggina Calcio ausgeliehen war.
„Hibernian spielt typisch schottisch: körperbetont, zweikampfstark und mit langen Bällen. Wir müssen sehr wachsam sein und ihr schnörkelloses Umschaltspiel auf die schnellen und beweglichen Stürmer unterbinden“, analysiert Tullberg System und Taktik des Gegners. Er stellt seine Mannschaft akribisch auf diese Partie ein und hatte in der vergangenen Woche sogar die Möglichkeit, mit der voraussichtlichen Youth-League-Elf ein Spiel bei der U23 des FC Utrecht zu bestreiten. Nach 60 Minuten, beim Stande von 0:0, wechselte Tullberg fast komplett durch. Am Ende unterlag der BVB mit 0:1. „Mit Blick auf Hibernian war dies ein guter und wichtiger Test“, erklärt Tullberg.
Mike Tullberg ist „guter Dinge“
Während die Schotten in diesem Jahr bereits einige Pflichtspiele absolviert haben, stehen die Jungs um Kapitän Nnamdi Collins vor einem Kaltstart. Das bislang letzte Bundesligaspiel absolvierten sie Anfang Dezember. In der Vorbereitung erzielten die Schwarzgelben gute Resultate, u.a. einen 2:1-Erfolg gegen ein starkes Team von Nordsjaelland. Sie überzeugten vor allem im Defensivbereich mit enormer Stabilität. „Wir machen vieles richtig, setzen um, was wir uns im Training erarbeiten, haben im Ballbesitz tolle Szenen, doch im Strafraum fehlen uns noch ein Schuss Entschlossenheit und Effektivität. Daran haben wir in den letzten Tagen gezielt gearbeitet“, berichtet Tullberg.
Im 20.000 Zuschauer fassenden Easter-Road-Stadion von Edinburgh verstärkt er sein Team mit Spielern aus dem U23-Kader. Auf Tom Rothe muss er hingegen verzichten, weil der Linksverteidiger nach Kurzeinsätzen in der Champions League für die UEFA Youth League nicht mehr spielberechtigt ist. „Ich bin dennoch guter Dinge,“, gibt sich Tullberg betont zuversichtlich. Im vergangenen Jahr zog der BVB über den FC Empoli (5:3) ins Achtelfinale der UEFA Youth League ein. Dieses Kunststück würde die U19 in Edinburgh gern wiederholen. (wiwi)