Trotz vieler Chancen steht bei Borussia Dortmunds U23 die Null: Das Kellerduell gegen Erzgebirge Aue verlor die Mannschaft von Trainer Christian Preußer knapp mit 0:1. 

Ausgangslage: 
Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue war als Tabellenletzter nach Dortmund gereist. In den vorangegangenen fünf Spielen hatte es nur zwei Punkte gegeben, in insgesamt 16 Spielen sammelte der Klub lediglich elf Zähler. Die U23 des BVB stand besser da. Zwar waren die vorangegangenen zwei Partien verlorengegangen – mit immerhin 18 Punkten startete die Borussia jedoch in dieses Kellerduell. Und traf dabei auf den Ex-Dortmunder Paul-Philipp Besong, der 2019 maßgeblich am A-Junioren-Meistertitel beteiligt war und insgesamt zehn Jahre (2009-2019) beim BVB ausgebildet worden war.

Personalien: 
Im Vergleich zum 0:2 gegen Viktoria Köln wechselte Trainer Christian Preußer auf nur einer Position. Falko Michel fehlte gelbgesperrt, für ihn rückte Göktan Gürpüz in die Startelf. Soumaila Coulibaly, Antonios Papadopoulos und Marco Pasalic fehlten, weil sie zum Profi-Kader in Mönchengladbach zählten.

Spielverlauf: 
Beide Mannschaften begannen engagiert und gestalteten die Partie zunächst ausgeglichen. Justin Njinmah zielte per Kopf zu zentral (6.) und schoss nach feinem Steckpass von Gürpüz rechts daneben (19.). Auf der anderen Seite stach vor allem Besong hervor, der rechts vorbei (18.) und über das Tor (38.) zielte. BVB-Keeper Marcel Lotka musste nicht eingreifen, allerdings mitansehen, wie sich das Auswärtsteam nach rund 25 Minuten immer mehr Spielkontrolle erarbeitete. Vor allem Aues Dimitrij Nazarov bot sich häufig in den Zwischenräumen an und trieb mit seiner Umsicht das Spiel des Schlusslichts an. 

Am 0:1 für Erzgebirge Aue hatte Nazarov dann auch gewichtigen Anteil. Nach einem Fehler von Dortmunds Can Özkan war Nazarov an den Ball gekommen, verlagerte klug auf Ivan Knezevic, der ebenso intelligent auf Marco Schikora ablegte – sein Abschluss nur 20 Sekunden nach Wiederanpfiff flog unhaltbar für Lotka ins BVB-Tor (46.). Ein Schock, von dem sich die Borussia erst einmal erholen musste. Die Partie wog zwischen den Strafräumen hin und her, ehe erneut Njinmah gefährlich an den Ball kam: Einen Patzer von Korbinian Burger nutzte der Angreifer, umkurvte noch Philipp Klewin, traf aber aus spitzem Winkel nicht ins Tor, sondern die Latte (63.).

So stand in der Schlussphase nach wie vor die Null. Der BVB rannte an und kam nun immer öfter in die gefährlichen Zonen. Gürpüz schoss den Ball neben (80.) und über das Auer Gehäuse (84.). Abwehrchef Niklas Dams wurde nach einem Standard im Strafraum von Nazarov umgerannt. Die U23 protestierte lautstark, Schiedsrichter Assad Nouhoum ließ aber weiterlaufen (83.). Und in den letzten Minuten der Partie scheiterten sowohl Gürpüz (90.+1) als auch Pfanne (90.+3) und Dams (90.+5) an Aues hervorragend reagierendem Torhüter Klewin. Darum feierte am Ende das Auswärtsteam, wenngleich sich die Borussia einen Punkt verdient hätte.

U23-Trainer Christian Preußer: 
„Wir hatten unheimlich viele Tormöglichkeiten und verlieren ein Spiel, dass wir auf keinen Fall verlieren dürfen. Wir hätten ein oder zwei Tore schießen können – und am Ende hätte ich gern noch einen Elfmeter bekommen. Im neuen Jahr wollen wir die Chancen verwerten, wollen uns noch mehr erspielen und mehr Standardsituationen für uns nutzen. Wir haben also noch viel zu tun. Diese Torchancen zu haben, ist aber eine Basis, auf der wir aufbauen können.“

Ausblick: 
Auch die 3. Liga geht in die Winterpause. Dortmunds U23 tritt erst im Januar wieder zu einem Drittliga-Pflichtspiel an. Am 15. Januar 2023 spielt die Mannschaft von Coach Preußer auswärts gegen die SpVgg Bayreuth (14 Uhr).

BVB U23: Lotka – Pfanne, Dams, Finnsson (63. Pudel) – Elongo-Yombo (63. Semic), Özkan (74. Hober), Pohlmann, Bueno – Gürpüz – Broschinski (82. Bornemann), Njinmah (82. Tattermusch)

Tor: 0:1 Schikora (46.)