Interview
Handball-Neuzugang Lois Abbingh: „Das war das erste, was ich gefragt habe!“
Willkommen in Dortmund, willkommen beim BVB. Wie sind Deine ersten Eindrücke hier?
„Gut! Ich fühle mich schon sehr wohl. Ich kenne natürlich schon einige der Mädels, aber auch alle anderen haben mir hier gut geholfen. Also soweit ist es wirklich super.“
Dein ehemaliger Verein Vipers Kristiansand hat sich im Januar vom Spielbetrieb abgemeldet – Du und Deine Kolleginnen musstet auf die Suche nach neuen Vereinen gehen. Warum ist der Wechsel nach Dortmund für Dich das Richtige?
„Es war natürlich schwierig, schnell eine Entscheidung zu treffen. Aber Tess [Lieder, Anm.] hat mich auch schon früher gefragt: Wie sieht es aus? Dann habe ich mir überlegt: Das wäre eigentlich super. Dortmund ist natürlich auch in der Nähe von Holland. Ich habe einen Sohn, der ist zwei, der möchte seine Großeltern gerne auch ein bisschen häufiger sehen. Und hier Handball zu spielen auf dem höchsten Niveau in Deutschland – das ist etwas Schönes. Es hat alles gut gepasst.“
Du hast es schon gesagt, Du kennst einige der Mädels. Du kennst Henk Groener natürlich auch, er war schon Dein Trainer. Tess Lieder ist Deine Schwägerin. Fühlt sich das überhaupt an wie ein Wechsel zu einem neuen Verein?
„Ja und nein. Es ist immer schön, wenn man schon ein paar Leute kennt, aber alle haben mir hier das Gefühl gegeben, dass ich willkommen bin. Das war echt gut und es ist auch schön. Ich habe schonmal in Deutschland gespielt. Auch von der Sprache her ist das alles ein bisschen einfacher für mich. Also, ich fühle mich nicht so ganz nervös.“
Du bist Weltmeisterin, Du hast an drei Olympischen Spielen teilgenommen. Du hast bei den jüngsten Olympischen Spielen sogar die Fahne für die Niederlande getragen. Wir müssen im Handball niemandem erklären, wer Du bist – aber wir haben hier viele Fußballfans in Dortmund, die Dich vielleicht noch nicht kennen. Sag uns doch mal, was Du für eine Spielerin bist.
„Ich bin eine Rückraum-Links-Spielerin, aber ich bin letztes Jahr ein bisschen mehr Mitte-Spielerin geworden. Ich kann, glaube ich, gut werfen von neun Metern, das ist meine Stärke. Aber die letzten Jahre habe ich ein bisschen mehr in der Mitte gespielt, habe das Spiel geleitet. Ich glaube, dass ich mit meiner Erfahrung der Mannschaft etwas geben kann. Ich habe schon viel erlebt in meiner Karriere und auf dem Spielfeld und ich glaube, damit kann ich der Mannschaft gut helfen.“
2012, vor 15 Jahren, bist Du mit Oldenburg DHB-Pokalsieger geworden. In drei Wochen könntest Du diesen Titel wieder gewinnen. Glaubst Du daran?
„Ja, klar. Das war das erste, was ich Andreas Kuno gefragt habe: Darf ich dann beim Pokal-Final4 spielen? Das war mein erster Titel in Deutschland und es ist schon etwas Besonderes, ein Final4 zu spielen. Ich glaube wirklich daran. Die Mädels haben Ludwigsburg [Halbfinal-Gegner, Anm.] in dieser Saison schon einmal geschlagen und hoffentlich können wir dort etwas Schönes machen.“
Du hast sicher schon davon gehört: Das letzte Gruppenspiel in der European League gegen Sola wird in der Westfalenhalle stattfinden. Wir wollen den Rekord von letztem Mal knacken, da waren über 11.000 Zuschauer da. Wie sehr freust Du Dich auf das Spiel?
„Riesig, das ist etwas sehr Besonderes. Das ist im Frauenhandball nicht normal und es wäre echt cool, wenn die Halle mit so vielen Leuten eine gute Stimmung hat . Und es ist natürlich auch noch ein ganz wichtiges Spiel! Wir brauchen dort die Punkte und es wäre echt geil, wenn so viele Leute wie möglich kommen können.“
Letzte Frage: Für die letzten Wochen der Saison – was sind die Ziele mit dem BVB?
„Wir spielen noch überall mit, neben der Bundesliga natürlich noch europäisch, aber auch noch im Pokal. Klar, es werden schwere Spiele sein, aber wir möchten gerne auch im Play-off-Finale in Deutschland spielen. Das ist auf jeden Fall mein Ziel, ich hoffe für den Rest auch – aber ich glaube schon.“