Nachruf
Borussia Dortmund trauert um Gerd Pieper
„Gerd Pieper hat sich zwei Jahrzehnte lang mit großem persönlichem Engagement für Borussia Dortmund eingesetzt. Uns hat über die Zusammenarbeit in den Gremien hinaus eine enge Freundschaft verbunden. Gerd war ein wunderbarer Mensch, der gut zuhören und klare Gedanken formulieren konnte. Auch wenn ihn gesundheitliche Probleme leider seit längerer Zeit begleitet haben, ist die heutige Nachricht ein Schock“, sagte Hans-Joachim Watz-ke. Der Vorsitzende der Geschäftsführung fügte hinzu: „Wir sind in Gedanken bei seiner Familie, wünschen Gerds Frau Gabriele und den beiden Söhnen Oliver und Torsten viel Kraft in dieser schweren Zeit. Borussia Dortmund wird Gerd Pieper immer ein ehrendes Andenken bewahren. Ohne sein Wirken wären wir niemals da, wo wir heute stehen!“
„Gerd hatte nie sich selbst, sondern das Wohl der anderen im Blick. Er war ein außergewöhnlicher Mensch. Sein ehrenamtliches Engagement war beispiellos“, erklärte BVB-Präsident Dr. Reinhold Lunow: „Dies ist ein trauriger Tag in der Geschichte unseres Vereins. Über viele Jahre hinweg durfte ich ihn im Aufsichtsrat und im Vorstand an meiner Seite haben. Es verband uns eine tiefe Freundschaft. Ich bin dankbar für die unzähligen Momente, die wir gemeinsam geteilt haben. In dieser Zeit des Abschieds sind meine Gedanken und mein tiefstes Mitgefühl bei seiner Familie.“
Der am 28. August 1943 in Eutin geborene Unternehmer führte von 1969 bis 2018 das Familienunternehmen „Stadt Parfümerie Pieper“, das mit rund 140 Filialen in vier Bundesländern vertreten und Arbeitgeber von rund 900 Mitarbeitern ist. Von 1981 bis 1994 war er parallel zu seinen beruflichen Aufgaben ehrenamtlicher Bürgermeister von Herne, zwischen 1997 und 2006 gehörte er dem Präsidium des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels an, von 2000 bis 2009 stand er der Vereinigung der Industrie- und Handelskammern in NRW vor. Pieper wurde 2005 der Ehrentitel „Bürger des Ruhrgebiets“ verliehen, und er war Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes, des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, des Bundesverdienstkreuzes am Bande und zahlreicher weiterer Auszeichnungen.
Die Faszination für Borussia Dortmund begleitete ihn sechs Jahrzehnte lang. „Das erste besondere Erlebnis war für mich 1963 der 5:0-Sieg gegen Benfica Lissabon. Der BVB ist seitdem für mich eine Herzensangelegenheit“, hat er einmal gesagt. Von 2004 bis 2021 stand er 17 Jahre lang dem Aufsichtsrat vor. „Besser als er es getan hat, konnte man dieses Amt nicht ausfüllen“, betonte Hans-Joachim Watzke seinerzeit. Der damalige BVB-Präsident und heutige Ehrenpräsident Dr. Reinhard Rauball würdigte Pieper nach dessen Ausscheiden aus dem Amt des Vizepräsidenten, das er von 2008 bis 2021 inne hatte, mit den Worten: „Alle Borussen sind Gerd Pieper zu großem Dank verpflichtet. Seine stets verbindende Art, mit der er über einen Zeitraum von fast 13 Jahren das Amt des Vizepräsidenten ausgeübt hat, war beispielgebend und hat diesen Verein geprägt.“