„Mein Ziel ist es, in der Bundesliga zu spielen. Wo das dann genau ist, wird sich zeigen“, sagte Steffen Tigges im vergangenen September. Mittlerweile ist klar: Es ist Dortmund. Gegen den VfL Wolfsburg wurde der Angreifer am vergangenen Samstag in der 81. Minute eingewechselt und kam so zu seinem Bundesliga-Debüt. Es war schon das zweite Karriere-Highlight des 22-Jährigen innerhalb weniger Wochen.

Am 22. Dezember gab es mit dem ersten Profieinsatz beim Pokalspiel gegen Eintracht Braunschweig ein vorweihnachtliches Geschenk. „Ich habe mich riesig gefreut, dass ich von Anfang an spielen durfte. Da wurde ein kleiner Wunsch auf dem Wunschzettel erfüllt“, erklärte Tigges anschließend. In Braunschweig spielte er in der Sturmspitze durch, hatte zwei große Torchancen und wies bei seinem Debüt insgesamt starke Zahlen auf: Er kam fünfmal zum Abschluss, legte einen Torschuss auf, gewann 64% seiner Zweikämpfe und brachte 82% seiner Pässe zum Mitspieler.

Von Osnabrück nach Dortmund

Steffen Tigges kam 2019 vom VfL Osnabrück zu Borussia Dortmund. Für Osnabrück spielte er in den B- und A-Junioren-Bundesligen und gab 2015 sein Pflichtspiel-Debüt in der ersten Mannschaft. Insgesamt 80 Drittligaspiele (vier Tore, zwei Vorlagen) absolvierte er für den VfL, bevor der Stürmer vom Zweitliga-Aufsteiger in die Regionalliga West zur U23 des BVB wechselte. „Ich wollte mehr Spielzeit, um mich weiterzuentwickeln. Ich wollte wieder auf die Position, auf der ich mich am meisten wohlfühle“, begründete der ehemalige Junioren-Nationalspieler (U19, U20) anschließend.

In seiner ersten Saison war er mit 19 Scorer-Punkten effektivster Offensivakteur der zweiten Mannschaft des BVB und auch in dieser Regionalliga-Spielzeit ist Tigges bislang treffsicherster Dortmunder mit zwölf Toren (dazu sieben Torvorlagen).

Schon in der Vergangenheit hatte der U23-Kapitän bei den Profis reinschnuppern dürfen. Er nahm vereinzelt an Trainingseinheiten teil und erzielte im September 2019 beim 5:0-Testspielsieg gegen Energie Cottbus sogar ein Tor. Auch im Wintertrainingslager vor einem Jahr in Marbella durfte er sich zeigen.

Derzeit gehört er zur Trainingsgruppe der Profis und stellt dort seinen Torinstinkt unter Beweis. „Es macht riesig Spaß, den Ball am Ende über die Linie zu drücken. Das Gefühl kann man nicht ersetzen“, sagt der Vollblut-Stürmer. Dass er beim Debüt in Braunschweig trotz aussichtsreicher Position nicht getroffen hat, „ärgert mich brutal. Aber dann hat man noch etwas, auf das man sich freuen kann.“ Ein Treffer bei den Profis wäre das dritte Karriere-Highlight innerhalb kürzester Zeit.
Christina Reinke

BVB-TV by 1&1: Steffen Tigges – Knipser und Kapitän