Erfolgreiche Premiere für die Fußballerinnen von Borussia Dortmund: Vor 1.300 Zuschauern im Stadion Rote Erde begeisterten die Borussinnen mit einem souveränen 3:1 (2:0)-Erfolg gegen die ebenfalls neugegründete Frauen-Fußballmannschaft des TSV 1860 München. 

Der Startschuss in eine neue Ära in der fast 112-jährige Geschichte des BVB ist eindrucksvoll ausgefallen. Das bunt gemischte Publikum feierte die Premiere und sorgte schon mit langandauerndem Willkommensbeifall beim Einlaufen der Teams für Gänsehautatmosphäre. Das Interesse an der neuen schwarzgelben Frauenfußball-Mannschaft war groß. Unter den Fans, die den Weg in die Rote Erde gefunden hatten, waren auffällig viele Familien und zahlreiche Jugendliche. „Das ist eine tolle Familien-Atmosphäre. Ich halte es für enorm wichtig, dass wir als BVB – neben vielen anderen Dingen – auch den Frauenfußball fördern. Das ist ein berechtigtes gesellschaftliches Anliegen“, erklärte BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball in der Halbzeitpause des ersten Frauenfußball-Spiels der BVB-Geschichte. Neben Rauball verfolgten auch BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer, Dr. Christian Hockenjos (Direktor Organisation) und der Technische Direktor Edin Terzic das Spiel auf der Tribüne. 

Dass es im ersten Spiel noch ein wenig Nachholbedarf in einigen Bereich gab, war zu erwarten, aber auch nicht tragisch. Denn dafür, dass die Borussinnen erst wenige Wochen zusammen trainieren und noch nie unter Wettkampfbedingungen auf dem Spielfeld waren, hatte Trainer Thomas Sulewski gute Arbeit geleistet. 

Grundsätzlich hatten die Borussinen unter Kapitänin Lisa Klemann mehr vom Spiel. Die Chance der Münchnerinnen in der vierten Minute durch die heranstürmende Cheyenne Krieger war nicht mehr als ein kleiner Schönheitsfehler. BVB-Torfrau Sandra Schröer klärte ebenso konsequent wie zehn Minuten später vor der frei durchgelaufenen Münchnerin Lucia Bischler und eine Minute vor der Pause gegen Carmen Snika. 

Insgesamt agierte der BVB flüssiger, gefälliger, wirkte physisch stärker, stabil in der Defensive und mit schnellen Angriffen über beide Seiten auch torgefährlicher. Nur folgerichtig kam der BVB in der 15. Minute zum ersten Mal und verdient zum Torerfolg. Der erste Treffer in der Geschichte der BVB-Fußballerinnen erzielte Ann-Kathrin Lau mit einem schönen Schuss von rechts aus 14 Metern Entfernung. 

Großes Pech hatte zehn Minuten später die Münchner Torfrau Antonia Panagiotopulos. Ohne Fremdverschulden verletzte sie sich beim Rauslaufen aus ihrem Kasten. Unter dem Applaus aller Spielerinnen und der Fans wurde Panagiotopulos vom Platz getragen und durch Michaela Vogel ersetzt. 

Die den zweiten Treffer in der 39. Minute durch Lea Rogge-Herper allerdings auch nicht verhindern konnte. Die Dortmunderin hatte das Leder an der Strafraumgrenze unter Kontrolle gebracht und mit einem schönen Schuss in den rechten, oberen Winkel zum 2:0 erhöht. 

Im zweiten Durchgang wechselte Borussen-Coach Thomas Sulewski wie voher angekündigt fast komplett durch, brachte neun neue Feldspielerinnen, „damit jede die Atmosphäre schnuppern kann“.

Der Spielfluss sollte darunter nicht leiden. Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte Annika Herbig aus kurzer Distanz auf 3:0, eine Viertelstunde vor Schluss markierte die Münchnerin Veronika Ecker den Anschlusstreffer zum 1:3. 

Das erste Frauenfußball-Spiel in der BVB-Historie war damit entschieden, die Fans honorierten den Einsatz mit großem Applaus. 

BVB: Sandra Schröer – Lisa Klemann, Marina Jung, Ana-Louisa Zabell, Allegra Gerres, Lea Rogge-Herper, Luisa Bergmann, Vanessa Heim, Anika Billig, Ann-Kathrin Lau, Hannah Goosmann, Stefanie Scheibe, Lilli Verena Prinzen, Denise Pörteners, Kimberly Becker, Carolin Marie Kaul, Laura Höhl, Annika Herbig, Annika Fälker, Virginia Glänzer

Tore: 1:0 Ann-Kathrin Lau (15.), 2:0 Lea Rogge-Herper (38.), 3:0 Annika Herbig (49.), 3:1 Veronika Ecker (76.)

Zuschauer: 1.300