Erste Niederlage im zweiten Spiel. Mit 0:1 (0:0) verloren die Fußballfrauen von Borussia Dortmund ihr zweites Testspiel bei Eintracht Solingen. Dennoch durften die Dortmunderinnen erhobenen Hauptes den Platz in Solingen verlassen. Die Gastgeberinnen treten im Meisterschaftsbetrieb in der Niederrhein-Liga an, vergleichbar mit der Westfalenliga, spielen damit also drei Klassen höher als Kreisligist BVB.

"Grundsätzlich bin ich mit der Leistung zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht. Wir haben uns selbst um den verdienten Lohn gebracht, ein Remis wäre absolut in Ordnung gewesen", resümierte Borussen-Coach Thomas Sulewski nach der Partie bei hochsommerlichen Temperaturen im Bergischen Land. Vor einer Woche hatte der BVB sein Auftaktspiel im Stadion Rote Erde mit 3:1 gegen den TSV 1860 München gewonnen.

Sulewski wollte mit seinen Schützlingen wegen der Niederlage nicht zu hart ins Gericht gehen. Warum auch. Denn was der Trainer am Sonntagnachmittag gesehen hatte, war durchaus ansehnlich. Und das, obwohl das neu zusammengestellte Team erst seit drei Wochen zusammen trainiert. Das Zweikampfverhalten sei gut gewesen, auch die kämpferische Einstellung, dass es noch zu einigen Stockfehlern komme, sei ziemlich normal angesichts der extrem kurzen Vorbereitungszeit, so Sulewski: "Insgesamt war es jedoch eine geschlossene Mannschaftsleistung."

Sulewski: "Ich möchte, dass alle Spielerinnen zum Einsatz kommen"

In einer Partie mit relativ wenigen klaren Torchancen musste der Dortmunder Coach bereits zwei Wechsel vor der Pause vornehmen. In der 35. Minute ging Torfrau Stefanie Scheibe mit Oberschenkelproblemen vom Platz und wurde durch Sandra Schröer ersetzt. Gut zehn Minuten zuvor musste Annika Fälker mit Schmerzen in der Wade vom Platz, dafür kam Vanessa Heim ins Spiel.

Dass der BVB gegen die drei Klassen höher spielenden Gastgeberinnen einen schweren Stand haben würde, war zu erwarten und auch verständlich. Zumal Thomas Sulewski nach der Pause mit einer auf sechs Positionen veränderten Mannschaft auflief: "Ich möchte, dass alle Spielerinnen zum Einsatz kommen, deshalb wechsele ich konsequent durch."

Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte kam Solingen in der 47. Minute zur ersten großen Chance. Eine scharf hereingebrachte Flanke wehrte BVB-Torfrau Sandra Schröer aber sicher ab. 15 Minuten vor Schluss hatte dann die Borussin Laura Höhl die Chance zum 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber im direkten Duell gegen die Solinger Torfrau. "Hätte Laura abgespielt, wäre das wohl die Führung gewesen", kommentierte Thomas Sulewski die Situation. Stattdessen musste der BVB nur acht Minuten später den 0:1-Rückstand hinnehmen. Nach einem Missverständnis zwischen den beiden Innenverteidigerinnen Lilli Verena Prinzen und Ana-Louisa Zabell nutzte eine Solingerin die Gelegenheit und schoss aus kurzer Distanz unhaltbar für Torfrau Sandra Schröer zum 1:0 ein.

Bereits am Mittwoch geht es für die BVB-Fußballerinnen weiter. Gegner im dritten Testspiel ist Kreisligist VfL Kamen. Anstoß 19.30 Uhr.

BVB: Stefanie Scheibe (35. Sandra Schröer) – Lisa Klemann, Marina Jung, Ana-Louisa Zabell, Allegra Gerres, Lea Rogge-Herper, Luisa Bergmann, Anika Billig, Ann-Kathrin Lau, Hannah Goosmann, Lilli Verena Prinzen, Denise Pörteners, Kimberly Becker, Carolin Marie Kaul, Laura Höhl, Annika Herbig, Annika Fälker (23. Vanessa Heim), Virginia Glänzer