Spielbericht
BVB-Handballerinnen unterliegen dem Thüringer HC
Ausgangslage:
Der BVB hatte mit 10:2-Punkten auf Rang drei in der Tabelle gelegen und die bis dahin einzige Niederlage im Heimspiel gegen Metzingen kassiert. Thüringen folgte auf Rang vier mit 8:4-Zählern nach den Niederlagen gegen Bietigheim und Bensheim-Auerbach. Im direkten Duell hatte es in der vergangenen Saison ein 30:30 im Hinspiel und eine 34:40-Niederlage in Thüringen gegeben. Im dritten Aufeinandertreffen hatte der BVB im Spiel um Platz drei in der EHF European League den THC mit 28:23 geschlagen.
Personalien:
Die Reihe der Ausfälle wurde auch vor dem Spiel gegen Thüringen nicht kürzer. Neben den beiden Langzeitverletzten Dana Bleckmann und Lena Degenhardt (beide Kreuzbandriss) fehlte auch Zoë Sprengers mit einer Oberschenkelverletzung. Sie soll aber am Sonntag in der Qualifikation zur European League wieder dabei sein. Kurzfristig wegen Krankheit fiel auch Kreisläuferin Emma Olsson aus. Nach vierwöchiger Verletzungspause war dagegen Kapitän Alicia Stolle wieder mit dabei.
Spielverlauf:
Schnell war zu spüren, dass der BVB gegen die gut gestaffelte THC-Abwehr Probleme im Positionsangriff bekommen würde. Nach nur acht Minuten erhöhte Annika Lott auf 5:2 für den THC. Während dem BVB viele einfache Fehler und Ballverluste unterliefen, kamen die Gäste in der Folge zu vielen schnellen Treffern. Zu allem Überfluss scheiterte die ansonsten sichere Siebenmeter-Schützin Lena Hausherr gleich zweimal an THC-Torfrau Dinah Eckerle.
Eine Viertelstunde war gespielt, da führten die Gäste aus Thüringen mit 9:6. Allein Annika Lott hatte BVB-Torfrau Sarah Wachter bis dahin fünfmal bezwungen. Zeit für eine erste Auszeit durch Henk Groener.
Für Alicia Stolle kam danach Frida Rønning in die Partie, die sofort auf 8:10 (20.) verkürzte. Der BVB war wieder dran, als Carmen Campos zum 9:11 und Haruno Sasaki (22.) zum 10:11 trafen. Würde der BVB dieses Tempo halten können? Lisa Antl spielte am Kreis ganz stark ohne Ablösung, Harma van Kreij, Carmen Campos und Frida Rønning gaben alles, scheiterten aber auch zusehends häufiger an Dinah Eckerle. Insgesamt fehlte es etwas an Aggressivität gegen den für seine starke Abwehr bekannten THC. Eine Minute vor der Pause hatte der THC seinen Vorsprung auf 17:12 souverän ausgebaut. Mit fünf Toren Rückstand ging es in die Kabinen.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit verteidigten die Gäste ihre Führung und ließen dem BVB nur wenig Spielraum. Clever zwangen die Ostdeutschen der Borussia ihr Spiel auf, die zwar durch Kreisläuferin Lisa Antl zweimal in Folge traf, aber nicht verhindern konnte, dass der THC nach nur fünf Minuten im zweiten Durchgang bereits mit 21:14 führte. Sieben Tore Vorsprung bedeuteten bereits eine Vorentscheidung.
Auch wenn der BVB aufgrund seiner dünnen Personaldecke zusehends müder wurde, hielt die Mannschaft bis zum Schluss dagegen, gab nicht auf, kämpfte bis zur letzten Minute und zeigte Charakter. Die Lücken in der BVB-Abwehr konnten allerdings auch nicht von den beiden Torfrauen Sarah Wachter und Tess Lieder gefüllt werden. Am Ende der 60 Minuten hieß es 33:25 für die Mannschaft von Trainer Herbert Müller.
Stimmen:
Trainer Henk Groener: „Wir kannten die Lage mit unseren fünf Verletzten. Ich muss der Mannschaft aber ein Kompliment machen, wir waren auf vier Tore dran, das war bitter. Wir haben über weite Strecken Vollgas gegeben, die Mannschaft hat Charakter gezeigt. Uns fehlten aber unsere Rückraumspielerinnen, um auch mal leichte Tore zu machen. Wir mussten unsere Tore erarbeiten.“
Sarah Wachter: „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, die Abwehr stand nicht gut. Wir haben das Spiel in der Abwehr verloren. Jetzt müssen wir den Kopf wieder frei bekommen bis Sonntag, um in der European League zu gewinnen.“
Ausblick: Am Sonntag, 12. November, empfängt der BVB in der dritten und letzten Qualifikationsrunde zur EHF European League den rumänischen Vertreter HC Dunarea Braila. Gespielt wird in der Helmut-Körnig-Halle, Anwurf 14 Uhr. Karten sind hier zu erwerben. In der Bundesliga geht es am kommenden Mittwoch, 15. November mit dem Heimspiel gegen Sport-Union Neckarsulm weiter.
Handball-Damen: Lieder, Wachter; Hausherr (3), Kusian, Antl (4), van Kreij (4), Stolle, Ossenkopp (3), Sasaki (2), Rønning (3), Egeling, Heimann, Campos (6/3)