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Lunow: „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst“
BVB-Präsident Dr. Reinhold Lunow hat es sich zur Aufgabe gemacht, die interne Kommunikation zwischen den Abteilungen des eingetragenen Vereins zu stärken. Ein erster Schritt hierzu war der Bezug neuer Büroräume im Westfalen-Center in unmittelbarer Nähe zur Geschäftsstelle am Rheinlanddamm, die für die Abteilungen der KGaA und des e.V. gemeinsam zu klein geworden ist. Eine Stärkung der externen Kommunikation erwartet Lunow durch einen Relaunch der BVB-Homepage, der für das erste Halbjahr 2024 geplant ist: „Wir stehen vor der Herausforderung, ein lebendiges Vereinsleben für jetzt bald 190.000 Mitglieder zu gestalten und aufrechtzuerhalten. Hierbei spielen digitale Kommunikationswege eine entscheidende Rolle. Mein Ziel ist es, unsere digitale Präsenz weiter zu stärken und auszubauen.“
Eine weitere „Baustelle“ im Wortsinn ist die Hallensituation insbesondere der Handballerinnen, die ihre Heimspiele ab 2025 möglicherweise außerhalb der Stadtmauern austragen müssen, weil keine Spielstätte zur Verfügung steht, die die Anforderungen der Liga erfüllt. Lunow formulierte einen flammenden Appell in Richtung der Stadtspitze: „Wir der BVB, aber auch die Stadt Dortmund, sind gefordert. Diese Mannschaft muss ihre Spiele auch in Zukunft in der Sportstadt Dortmund austragen können! Alles andere wäre ein absolutes Armutszeugnis für alle Beteiligten.“
Der im vergangenen Jahr verabschiedete Grundwertekodex hat einer juristischen Überprüfung standgehalten. Dr. Lunow stellte hierzu fest: „Das Gutachten bestätigte, dass die Grundsätze und Ziele des BVB, wie sie in unserer Satzung und im Grundwertekodex festgelegt sind, auch in den Satzungen der Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH sowie der BVB KGaA verankert sind und somit eine verbindliche Wirkung für die Geschäftsführung der KGaA entfalten. Dies bedeutet, dass die Geschäftsführung der GmbH keine Entscheidungen treffen darf, die beispielsweise zum Verlassen der Bundesliga, zum Verkauf wesentlicher Anteile der Geschäftsführungs-GmbH an Dritte oder zur Veränderung unserer Heimspielstätte oder Vereinsfarben führen würden.“
Die Themen „Vielfalt und Antidiskriminierung“ nahmen ebenfalls einen größeren Raum ein in der mit viel Beifall bedachten Rede des Präsidenten: „Der BVB setzt sich für einen Fußball und für eine Gesellschaft ohne Rassismus, Antisemitismus, Queer-Feindlichkeit, Sexismus, Gewalt und Diskriminierung jeder Art ein. Für den Vorstand haben die im Grundwertekodex festgeschriebenen Werte zentrale Bedeutung, und wir werden uns von dieser Haltung nicht abbringen lassen. Als weltweit bekannter Verein mit großer Strahlkraft und Reichweite sind wir uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Es kann eine Herausforderung sein, sportliche oder wirtschaftliche Ziele mit unseren Werten und unserer gesellschaftlichen Verantwortlichkeit in Einklang zu bringen. Doch Sie können sicher sein, dass der Vorstand seine Entscheidungen und Handlungen stets so ausrichtet, dass sie unsere Werte und Identität respektieren und wahren.“
„Wir haben das Tal der Finsternis, das uns 151 Millionen Euro gekostet hat, verlassen. Die Corona-Zeit werde ich nicht mehr vergessen“, erklärte Hans-Joachim Watzke im Bericht der KGaA und gab einen Einblick in „schlaflose Nächte“ vor allem im Frühjahr 2020: „Wann müssen wir die ersten Mitarbeiter entlassen?“ Der Ausgang ist bekannt: „Wir haben niemanden entlassen oder in Kurzarbeit geschickt, um es auf den Staat abzuwälzen.“ Im Geschäftsjahr 2022/2023 erwirtschaftete die KGaA einen Umsatz von 418 Millionen Euro (mit Transfers rund 500 Mio. Euro) und schreibt bei einem Nettogewinn in Höhe von 9,55 Millionen Euro wieder schwarze Zahlen. „Wir sind wieder komplett da!“ Aktuell, so Watzke, summiere sich das Eigenkapital auf 335 Millionen Euro. Watzke versicherte zudem: „Es wird mit Borussia Dortmund keine Superleague geben. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.“
Schatzmeister Bernd Möllmann freute sich über einen Zuwachs von 21.000 Mitgliedern und betonte: „Die Strahlkraft unseres BVB wird immer stärker. Unsere Mitglieder sind die Basis für alles, für die Erfolge und das Miteinander.“ Das Geschäftsjahr 2022/23 schloss der e.V. mit einem Fehlbetrag von 951.000 Euro ab. Der Personalaufwand betrug 3,9 Mio. Euro. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen jedoch keine. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr betonte Möllmann: „Wir gehen aktuell von einem hohen sechsstelligen Gewinn aus.“
Die Versammlung wählte zwei neue Ehrenmitglieder: den früheren Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer sowie den vormaligen Vorsitzenden der Fanabteilung Olaf Suplicki, ein Bewahrer der Wurzeln des BVB. Die Entlastung der Kassenprüfer Gerd Kolbe und Roman Weidenfeller erfolgte ebenso einstimmig wie die des gesamten Vorstands.
Boris Rupert
Mitgliederstärkste Sportvereine der Welt
| Stadt | Land | Mitglieder | Stand | ||
| 1 | Club Atlético River Plate | Buenos Aires | Argentinien | 335.945 | 04.08.23 |
| 2 | FC Bayern München e.V. | München | Deutschland | 316.000 | 12.11.23 |
| 3 | Club Atlético Boca Juniors | Buenos Aires | Argentinien | 315.879 | 04.08.23 |
| 4 | Sport Lisboa e Benfica | Lissabon | Portugal | 298.948 | 30.06.23 |
| 5 | BV Borussia 09 e.V. Dortmund | Dortmund | Deutschland | 189.371 | 26.11.23 |
| 6 | Sektion Oberland des DAV e.V. | München | Deutschland | 179.391 | 31.12.22 |
| 7 | FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. | Gelsenkirchen | Deutschland | 178.000 | 07.09.23 |
| 8 | FC Barcelona | Barcelona | Spanien | 150.317 | 31.05.23 |
| 9 | Sporting Clube de Portugal | Lissabon | Portugal | 140.000 | 01.07.23 |
| 10 | 1. FC Köln 01/07 e.V. | Köln | Deutschland | 132.439 | 23.09.23 |