Es ist 17:41 Uhr, als Roman Weidenfeller am späten Nachmittag des 14. Mai die Meisterschale in den Dortmunder Himmel reckt und schwarz-gelber Konfettiregen auf den Rasen des SIGNAL IDUNA PARK regnet. "Oh, wie ist das schön!" und "Wer ist Deutscher Meister?!" schallt es durch das Stadion, als die Mannschaft mit der Schale in der Hand ihre Ehrenrunde läuft.

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Hunderttausende feiern den BVB auf dem Weg über den Borsigplatz zur Westfalenhalle.

Zunächst bei einem Bankett mit den Gremien und den engsten Freunden des Vereins, danach im "View" feiert Borussia Dortmund den Gewinn seiner siebten Deutschen Fußball-Meisterschaft. Hoch emotional gerät es, als Hans-Joachim Watzke den scheidenden Dede "auf Lebenszeit zum Ehrengast bei allen Titelfeiern" macht und Nuri Sahin wissen lässt: "Wenn Dir Real Madrid irgendwann nicht mehr ambitioniert genug erscheint, holen wir Dich zurück!"
Am Vormittag darauf macht sich der schwarzgelbe Meistertruck vom Hoesch-Gelände in Richtung Borsigplatz auf. Es ist der Beginn eines Tages, den die Stadt Dortmund niemals vergessen wird. Der Startschuss für die größte Meisterfeier aller Zeiten. 300.000 bis 400.000 Menschen feiern den neuen Deutschen Meister auf dem Weg zur Westfalenhalle, wo weitere 100.000 auf den BVB warten. Kevin Großkreutz schnappt sich das Mikro. "Bambule, Randale - Dortmund hat die Schale!"

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Freude pur bei Watzke, Zidan und Klopp. [firo]

Für den knapp sechs Kilometer langen Weg des Autokorsos vom Borsigplatz zur B1 sind viereinhalb Stunden veranschlagt. 500 Meter vor dem Ziel gibt es kein Durchkommen mehr. Die Massen vor der Westfalenhalle feiern, als gäbe es kein Morgen mehr.
"Ich habe am Meisterwochenende im Stadion, auf der Feier, beim Umzug durch die Stadt an mehreren Punkten gedacht: Sowas Schönes werd´ ich nicht mehr erleben! Das war jetzt der Höhepunkt! Und dann kamst du um die nächste Straßenecke, und es hat dich wieder überwältigt", sagt Jürgen Klopp: "Dieses Wochenende war das, was wir brauchten, um zu verstehen, was hier los ist. Man hat zum ersten Mal wirklich verstanden, wie groß dieser Verein ist. Borussia Dortmund, das ist eine unglaublich große Energie. Ich konnte bei dem Autocorso keinen Unterschied mehr erkennen: Wer ist Spieler, wer ist Fan? Höchstens noch an den Anzügen, die unsere Jungs trugen, die Fans hatten ja alle Trikots an."
Boris Rupert
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