Die ersten beiden Spiele mit jeweils 25.000 Besuchern sind absolviert. Die Freude über die Rückkehr der Fans ist riesengroß. Auch bei den Verantwortlichen. Wir sprachen mit Geschäftsführer Carsten Cramer über Erfahrungen und Verbesserungen.

Wie fällt das erste Fazit aus?
Allein schon deshalb positiv, weil die Rückmeldung der Fans und Zuschauer extrem gut gewesen ist. Was die Organisation angeht, haben wir viele Komplimente erhalten, was nicht heißen muss, dass wir zu hundert Prozent fehlerfrei gearbeitet haben. Insgesamt aber sind viele Dinge richtiggemacht und gut kommuniziert worden. Die Maßnahmen zur Einhaltung des Hygienekonzeptes funktionierten gut. Auf den vielen positiven Rückmeldungen wollen wir uns jedoch nicht ausruhen.

Was hat Sie besonders erfreut?
Dass Emotionen wieder Einzug gehalten haben ins Stadion. Die Interaktion zwischen Fans und Mannschaft wie beispielsweise am Dienstag zwischen Jude Bellingham und Erling Haaland und den beiden Besuchern auf der Tribüne waren tolle Momente. Die Art und Weise, wie die Mannschaft mit den Menschen im Stadion kommuniziert hat, zeigt, wie wichtig die Fans für uns sind. Sie sind mehr als das Salz in der Suppe. Die Intensität, die von unserem Stadion ausgeht, ist ohne Zuschauer nicht erreichbar. Man merkt, dass 25.000 Menschen schon eine enorme Wirkung entfachen können.

Viele waren überrascht, dass das Spiel gegen Frankfurt nicht sofort ausverkauft war. Gibt es Erklärungen hierfür und daraus abgeleitet Veränderungen und Verbesserungen mit Blick auf die kommenden Heimspiele?
Es gibt mehrere Erklärungen, und es war nicht wirklich überraschend für uns. Schon bei den beiden Heimspielen in der vergangenen Saison, zu denen Zuschauer zugelassen waren, haben wir erfahren, dass es kein niedrigschwelliges, sondern ein kompliziertes Angebot ist, das wir aufgrund verschiedener Vorgaben machen können. Hinzu kommt: Wir haben Schulferien gehabt. Wir haben uns sehr klar für den vorwiegenden Besuch von Geimpften und Genesenen ausgesprochen, was in der Konsequenz dazu führt, dass auch über 40 Prozent, die noch nicht vollständig geimpft sind, als Käufer herausfielen. Diese Zahl wird sich von Spiel zu Spiel reduzieren. Durch die Personalisierung von Tickets ist das Verfahren insgesamt komplexer geworden, so dass dadurch auch der Buchungsvorgang anspruchsvoller ist. Und durch die Begrenzung von zwei Tickets pro Dauerkarteninhaber, konnten wir auch nicht das gewohnte Umfeld sicherstellen. Denn der Stadionbesuch ist für sehr viele eng mit Gemeinschaftsgefühl verbunden. Und bei den Fanclubs hatten wir das Kontingent auf vier Karten pro Club begrenzt, was natürlich nicht dem Fanclub-Gedanken entspricht. Hinzu kam eine gewisse Unsicherheit und Vorsicht bei einigen Menschen. Mit der Erfahrung, die 50.000 bei den ersten beiden Heimspielen gesammelt haben, und den Korrekturen, die wir nun einführen, bin ich mir sicher, dass es gegen Hoffenheim anders aussehen wird.

Welche konkreten Änderungen wird es beim Vorverkauf geben?
Es wird kein Bewerbungs- und Losverfahren mehr geben, und damit machen wir es deutlich einfacher. Wir öffnen den Onlineshop zunächst für Dauerkarteninhaber, dann für Vereinsmitglieder – und nur wenn es dann noch erforderlich sein sollte, für den freien Verkauf. Zudem verdoppeln wir das Kontingent pro Bestellung von zwei auf vier Karten bzw. bei den Fanclubs von vier auf acht Karten.

Wann startet der Vorverkauf zum Heimspiel gegen Hoffenheim?
Aufgrund der neuen Corona-Schutzverordnung und der nötigen Anpassungen verschieben wir den für Donnerstag geplanten Start des Vorverkaufs auf Freitag.

Zum Stadion-Einlass gab es insgesamt sehr viele positive Rückmeldungen, aber auch negative Erfahrungen, was die GG(G)-Kontrollstellen sowie insbesondere den Zugang über den Südost-Eingang betraf. Welche Maßnahmen sind angedacht?
In der Tat war beim Spiel gegen Frankfurt der Süd-Osten der neuralgische Punkt. Wir haben zum Supercup erste Änderungen vorgenommen und sind hier nun in der Bewertung, werden zum Heimspiel am 27. August gegen Hoffenheim weitere Verbesserungen umsetzen, die wir im Vorfeld kommunizieren. Bei den Kontrollstellen ist es die Erfahrung der Besucher, die von selbst zu Verbesserungen führen wird. Je näher man ans Stadion kam, desto kürzer wurden die Schlangen. Das konnten aber die, die sich früh beim ersten Team anstellten, auf das sie trafen, nicht wissen. Auch am Stadion – und im Tagesverlauf vorher übrigens auch in unseren Fanshops – ist die Bändchenausgabe möglich. (br)