Spielbericht
DHB-Pokal: Handball-Damen stehen im Final4
Ausgangslage: Im letzten Aufeinandertreffen im April dieses Jahres trennten sich beide Team in Wellinghofen 27:27. Im DHB-Pokal der vergangenen Saison stand der BVB im März dieses Jahres im Final4, Oldenburg schied dagegen im Viertelfinale in Blomberg aus.
Personalien: Es gab keine Veränderungen gegenüber dem Champions-League-Spiel am Sonntag in Esbjerg. Die angeschlagenen Alicia Langer (Hüfte), Alieke van Maurik (Bänderverletzung) und Lois Abbingh (Knie) standen gegen Oldenburg nicht zur Verfügung.
Spielverlauf: Fünf Minuten brauchte der BVB unter den Augen von Bundestrainer Markus Gaugisch, um ins Spiel zu kommen. Nach Treffern von Guro Nestaker, Alina Grijseels und Kelly Vollebregt führte der BVB nach sieben Minuten mit 3:2 in einer ausgesprochen hektischen Partie und vor toller Kulisse in der Halle Wellinghofen. 800 Fans – darunter auch die Regionalliga-Fußballerinnen des BVB – sorgten für eine sensationelle Atmosphäre. Schnell wurde klar: Ein Spaziergang würde diese umkämpfte Viertelfinale-Partie nicht werden. Es ging hin und her. Als Alina Grijseels nach knapp zehn Minuten vom Siebenmeter-Punkt an ihrer Ex-Teamkameradin Madita Kohorst scheiterte, stand es 5:5. Sarah Wachter mit einer Quote von fast 60 Prozent gehaltener Bälle lief zu großer Form auf. Nach 20 Minuten parierte sie einen Siebenmeter von Ariane Pfundstein. Im Gegenzug erhöhte Kelly Vollebregt von Rechtsaußen mit ihrem dritten Treffer auf 8:6. Zum ersten Mal in diesem Spiel lag der BVB mit zwei Toren vorn.
Die letzten Minuten im ersten Durchgang wurden zur Show von Kreisläuferin Lisa Antl. Zunächst erkämpfte sie sich einen Abpraller und überwand Madita Kohorst im Liegen zum 10:7, Sekunden später erhöhte die Borussin auf 11:7. Sekunden vor dem Pausenpfiff erkämpfte sich Alina Grijseels das Leder in der eigenen Hälfte, sprintete über die gesamte Feld und hämmerte aus vollem Lauf zum 13:8 ein.
Im zweiten Durchgang legten Kelly Vollebregt und Guro Husebø zum 15:11 vor, während die Oldenburgerin Toni-Luisa Reinemann aus der Distanz zum 12:17 traf. Es ging hitzig weiter. Selbst BVB-Trainer Henk Groener sah die Gelbe Karte in einer Partie, die von Emotionen und Kampf lebte. Als Jane Martens zum 14:17 (38.) traf, war Oldenburg wieder bis auf drei Tore dran, die Partie wieder komplett offen.
In dieser Phase zeigte sich, wie wertvoll Guro Nestaker für den BVB ist. Mit drei Toren in Folge erhöhte die energiegeladene Norwegerin von 18:14 auf 21:17 (43.). Dana Bleckmann stellte mit dem 22:17 den alten Fünf-Tore-Abstand wieder her.
Geschlagen war Oldenburg damit aber noch nicht. Nach zwei Abspielfehlern des BVB verkürzten die Gäste auf 20:24 (50.). Erst nach dem nächsten Treffer von Guro Nestaker zum 26:20 (53.) durften die BVB-Fans in der Halle aufatmen. Und als Sarah Wachter 120 Sekunden vor dem Abpfiff zum 29:22 ins leere Oldenburger Tor traf, war der BVB eine Runde weiter.
Stimme:
Henk Groener: „Wir haben ein Spiel gesehen, in dem beide Mannschaften 60 Minuten lang einen großartigen Kampf gezeigt haben. Mit zwei ganz starken Torhüterinnen Sarah Wachter und Madita Kohorst. In der ersten Hälfte liefen unsere Angriffe zu lange durch das Zentrum, erst am Ende wurde es besser, als wir das Ergebnis auf 13:8 ausbauen konnten. Nach der Pause haben wir im Angriff nicht die Ruhe gehabt, hinten haben wir hart gekämpft, aber 16 Gegentore waren einfach zu viel. Guro Nestaker hat ihre Klasse gezeigt mit zehn Treffern.
Ausblick: Nur vier Tage nach dem Pokal-Viertelfinale wartet auf den BVB das Champions-League-Spiel bei Gloria Bistrita in Rumänien. Anwurf ist um 16 Uhr. Am Mittwoch, 12. November, steht dann bei der SU Neckarsulm das vorerst letzte Bundesligaspiel vor dem WM-Pause auf dem Programm.
BVB-Damen: Szkora, Wachter (1); Grijseels (3), Kusian (3), Antl (3), Kamp Nielsen (1), Lassource (1), Husebø (2), Olsson (2), Vollebregt (4), Nestaker (10), Egeling, Bleckmann (1)