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Spielbericht

Handballerinnen gewinnen vor 9.305 Fans in der Westfalenhalle

9.305 begeisterte Fans in der Dortmunder Westfalenhalle sorgten am Samstagnachmittag für eine atemberaubende Atmosphäre. Die Partie gegen Sola HK war das bestbesuchteste Frauen-Handballspiel weltweit im Jahr 2025. In einem mitreißenden, intensiven Spiel setzten sich Borussia Dortmunds Handballerinnen mit 29:28 (19:14) gegen die Norwegerinnen durch. Damit beendet das Team von Henk Groener die Gruppe D der European-League-Saison auf dem dritten Platz.

Ausgangslage: Schwarzgelb wollte sich für die 30:32-Hinspielniederlage in Norwegen revanchieren und natürlich den 9.305 Fans in der Westfalenhalle ein Spektakel bieten. Sportlich ging es für beide Teams allerdings um nichts mehr. Mit der Niederlage in der Liga gegen Ludwigsburg vom Mittwoch ging es auch darum, sich ein gutes Gefühl für das anstehende Pokal-Final4 zu holen.

Personalien: Neben Lena Hausherr fehlte Torhüterin Norah Kothen nach ihrer Knie-OP am Freitag. Carmen Campos wärmte sich mit dem Team gemeinsam auf, ein Spieleinsatz kam allerdings nach ihrer Verletzung zu früh. Tess Lieder stand nach ihrer Kopfverletzung bereit für ihren ersten Einsatz seit Dezember.

Spielverlauf: Famos starteten die Borussinnen vor der großen Kulisse in der Westfalenhalle. Alicia Langer und Dana Bleckmann eröffneten direkt einen frühen Lauf. Emma Olsson vollendete nach einem traumhaften Anspiel von Torhüterin Sarah Wachter zum 3:0 nach vier Minuten. Die Gäste aus Norwegen hatten Schwierigkeiten, sich klare Torchancen zu erspielen. Zu beweglich zeigte sich die schwarzgelbe Defensive und hatte dahinter eine gut aufgelegte Sarah Wachter im Tor.

Mit dem Vorsprung im Rücken machten die Gastgeberinnen genau das, was ihr Trainer Henk Groener im Vorfeld an sein Team als Erwartung ausgegeben hatte: Frei aufspielen. Die Lockerheit stand den Spielerinnen ins Gesicht geschrieben. Selten lief der Ball in der aktuellen Saison derart flüssig durch die Angriffsreihen. Sola scheiterte immer wieder an der Dortmunder Deckung, sodass Dana Bleckmann in der 21. Minute bereits zum 15:8 traf. Dabei wechselte die Rückraumspielerin in der Luft die Wurfhand und hob den Ball gefühlvoll über Solas Torhüterin.

Die zweite Halbzeit begann Trainer Henk Groener mit einer zum Großteil anderen Startformation. Der Niederländer brachte Tess Lieder im Tor, die junge Lara Egeling auf Linksaußen, Lena Degenhardt auf Halblinks, Neuzugang Lois Abbingh in der Mitte und Kelly Vollebregt auf Rechtsaußen. Es waren nur etwas mehr als drei Minuten gespielt, da trauten die 9.305 Zuschauer in der Westfalenhalle ihren Augen nicht: Plötzlich stand es 19:19-Unentschieden.

Die Wucht, die die Borussinnen zu Beginn des Spiels auf das Feld brachten, erwiderten zum Start in die zweite Halbzeit Norwegerinnen. Nach einer frühen Auszeit von Groener fing sich der BVB jedoch wieder. Sola bot aber eine völlig andere Körpersprache jetzt. Tess Lieder meldete sich in der 40. Minute nach langer Verletzung durch einen Kopftreffer Ende Dezember mit ihrer ersten Parade zurück im Tor der Borussia.

Mit drei weiteren Paraden brachte Lieder mächtig Stimmung in die Westfalenhalle und es ertönte lautstark ein „BVB“ im Wechselgesang. Die Skandinavierinnen fanden jetzt aber auch ihren Spaß vor der Kulisse, unter denen sich auch etwa 100 mitgereiste Fans von Sola befanden, die sich immer wieder mit Gesängen in ruhigeren Momenten bemerkbar machten. Aus einer Partie mit vielen Toren wurde nun eine Abwehrschlacht mit viel Leidenschaft. 

Dabei waren vor allem zwei Spielerinnen im Fokus: Im Tor der Gäste die Brasilianerin Mayssa de Oliveira Pessoa und auf Dortmunder Seite Tess Lieder. Die Niederländerin vernagelte bei ihrem Comeback nahezu ihren Kasten mit zehn Paraden in der zweiten Spielhälfte. Pessoa kam über die gesamte Spielzeit auf elf Paraden.

Beim 27:24 krönte Lieder ihre Glanzvorstellung mit ihrem eigenen Treffer ins leere Tor der Norwegerinnen. Knappe fünf Minuten vor dem Ende sah alles nach einem Heimsieg der Borussia aus. Sola gab allerdings nicht auf und nutzte die Paraden von Pessoa, um noch einmal auf einen Treffer zu verkürzen. Der letzte Angriff der Partie gehörte dann mit sieben Sekunden Spielzeit den Skandinavierinnen – den Wurfversuch blockte der Dortmunder Innenblock mit vereinten Kräften, ehe die schwarzgelbe Siegesfeier vor atemberaubender Kulisse starten konnte.

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Alicia Langer: „Danke an alle Zuschauer für diese Kulisse. In dieser Saison haben wir es schon häufiger zum Ende hin spannend gemacht. Ich bin froh, dass wir uns diesen Sieg noch erkämpfen konnten. Sola hat auch ein tolles Spiel gemacht und sich trotz des Rückstandes nicht aufgegeben. Da mussten wir noch mal gegenhalten.

Tess Lieder: „Wir haben dafür gearbeitet, dass ich heute wieder spielen kann und es ist atemberaubend gewesen. Seit Weihnachten nicht spielen zu können und jetzt vor dieser Kulisse – das war einfach schön.“

Ausblick: Am kommenden Wochenende steht das große Haushahn DHB-Pokal-Final4 in Stuttgart an. Die Borussinnen treffen dort im Halbfinale am Samstag (01.03.) um 19 Uhr auf den Deutschen Meister HB Ludwigsburg. Am Sonntag (02.03.) steht dann entweder das Spiel um Platz drei (12:30 Uhr) oder das Finale (15 Uhr) auf dem Plan.

Handball-Damen: Wachter, Lieder (1), Eckhardt; Abbingh (3/2), Kusian, Antl (1), Degenhardt (1), van Maurik (1), Langer (4), Lassource (7/3), Sasaki, Husebo, Olsson (3), Vollebregt (1), Egeling, Bleckmann (7)

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