Spielbericht
Dortmunder Chancenwucher beim 0:2 in Leipzig
Aus Leipzig berichtet Boris Rupert
Der BVB hatte nur zu Beginn und zum Ende des ersten Durchgangs gute Szenen in der Offensive und lag zur Pause verdient zurück durch das Tor von Xavi Simons aus der 18. Minute. Zudem gab es Aluminiumtreffer von Openda und Baku. Nach dem Seitenwechsel traf Beier innerhalb von zwei Minuten Latte und Pfosten (50./52.), kurz zuvor aber hatte Openda auf 2:0 für Leipzig erhöht (48.). Der BVB spielte nun entschlossen nach vorn, erspielte sich Chance um Chance, scheiterte aber entweder an Gulacsi im Leipziger Tor oder – zum dritten Mal in diesem Spiel – am Aluminium (Adeyemi, 61.).
Ausgangslage:
Sechster gegen Zehnter. Erstmals vor einem direkten Duell stand keines der beiden Teams unter den Top vier der Tabelle. Die Sachsen hatten nur eins der zurückliegenden neun Punktspiele gewonnen, die Schwarzgelben waren in diesem Zeitraum auch nur dreimal als Sieger vom Platz gegangen. Gegen keinen Klub kassierte Leipzig mehr Heimniederlagen als gegen den BVB (bis dahin drei).
Personalien:
Borussia war ohne Nmecha (Aufbautraining) und den am Knie verletzten Svensson angereist und trat mit der gleichen Elf wie drei Tage zuvor beim Auswärtssieg in Lille (2:1) an.
Taktik:
Auch die Formation war die gleiche wie in Lille. Im 4-2-3-1 war Linksverteidiger Ryerson deutlich höher positioniert als Anton auf der rechten Seite. Groß blieb meist auf einer Höhe mit Sabitzer. Leipzig war in einer 3-4-1-2-Grundordnung formiert. Orban „klebte“ an Guirassy, Xavi Simons agierte hinter den Spitzen, allerdings nicht zentral, sondern kam überwiegend über halblinks.
Spielverlauf & Analyse:
Der BVB agierte zunächst griffig in den Zweikämpfen und kombinierte in der Anfangsviertelstunde mehrfach gefällig nach vorn. Guirassy kam in der neunten Minute aus 14 Metern zum Schuss, doch dieser geriet zu zentral, so dass Gulacsi parieren konnte, wenn auch mit etwas Mühe. Zwei Minuten später behauptete sich Brandt im Mittelfeld, steckte durch zu Adeyemi, der aber im Strafraum von zwei Leipzigern gestoppt wurde.
Es folgte jedoch eine Druckphase der Gastgeber. Dortmund hatte Probleme bei Diagonalbällen. Ein solcher führte in Minute 14 zu einem Lattenknaller von Openda. Dann spielte Xavi auf den linken Flügel zu Raum. Dessen Schuss konnte Kobel noch abwehren, doch der Abpraller landete vor den Füßen von Xavi, der am Elfmeterpunkt draufhielt und zum 1:0 vollstreckte (18.).
Nach einer halben Stunde musste Sabitzer mit einer Knieverletzung vom Feld. Bensebaini rückte auf die Position des linken Außenverteidigers, Ryerson nach rechts, noch vor Anton positioniert. Kurz danach traf Baku das Lattenkreuz (35.). Erst gegen Ende des ersten Durchgangs fand der BVB wieder besser ins Spiel, tauchte häufiger in der gegnerischen Hälfte auf und hätte beinahe sogar das 1:1 bejubelt. Doch der von Schlotterbeck geschickte Adeyemi scheiterte an einer starken Parade Gulacsis (45.+2).
Auch der Auftakt in den zweiten Durchgang war verheißungsvoll. Nach einem Einwurf von Ryerson war Beier rechts durch, fand aber im Strafraum keine Anspielstation. Der mitgelaufene Adeyemi war markiert. Kurz darauf flankte Adeyemi von links, Guirassy kam zum Kopfball, verfehlte aber das Ziel (47.). Auf der anderen Seite kam Leipzig zu einem Eckball, den Simons auf den langen Pfosten zog, wo Openda per Direktabnahme links oben in den Winkel auf 2:0 stellte (48.). Doch der BVB meldete sich sofort zurück. Nach Ryersons Flanke stand Beier förmlich in der Luft, köpfte den Ball jedoch an den Querbalken (50.). Zwei Minuten später kam Beier nach Vorarbeit von Schlotterbeck und Guirassy halblinks im Strafraum zum Abschluss, traf jedoch den Außenpfosten. Dann hatte Adeyemi aus 14 Metern freie Bahn, schoss die Kugel aber deutlich über den Kasten.
Borussia Dortmund dominierte in dieser Phase das Spiel nach Belieben, gewann die zweiten Bälle, drückte auf den Anschlusstreffer, ließ aber weitere beste Chancen ungenutzt. Nach Brandts Ballgewinn steckte Adeyemi durch zu Guirassy, der frei vor Gulacsi auftauchte, aber am sensationell parierenden Leipziger Torwart scheiterte (62.). Zwei Minuten später lenkte Gulacsi einen Schuss von Adeyemi an die Latte, dann packte er gegen Ryerson zu (65.). Der BVB betrieb Chancenwucher. Groß schoss den Ball nach starker Vorarbeit von Beier und Guirassy unbedrängt aus acht Metern übers Tor (76.). Schlotterbeck zielte nach einer Ecke haarscharf vorbei (79). Mittlerweile stand es nach Torschüssen 20:14 für den BVB, nach 45 Minuten hatte Leipzig mit 12:5 Abschlüssen vorne gelegen. Auch Chukwuemeka und erneut Beier fanden ihren Meister in Gulacsi ihren Meister (90.+4).
Ausblick:
Voraussichtlich 14 Profis reisen nun zu ihren Nationalmannschaften und kehren erst in der Woche vor dem nächsten Bundesligaspiel zurück. Das bestreitet der BVB am 30. März (Sonntag, 17:30 Uhr) gegen den 1. FSV Mainz 05.
Teams & Tore
Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag
Samstag, 15. März 2025, 18:30 Uhr
LEIPZIG – BORUSSIA DORTMUND 2:0 (1:0)
Leipzig: Gulacsi – Geertruida, Orban, Bitshiabu – Baku, Seiwald (81. Haidara), Baumgartner (61. Kampl), Raum (81. Lukeba) – Xavi Simons (81. Gomis) – Openda (66. Klostermann), Sesko
Bor. Dortmund: Kobel – Anton, Can, Schlotterbeck, Ryerson (72. Chukwuemeka) – Sabitzer (33. Bensebaini), Groß – Adeyemi (72. Gittens), Brandt, Beier – Guirassy
Bank: Vandevoordt, Nedeljkovic, Schlager, Vermeeren – Meyer, Couto, Özcan, Reyna, Duranville, Süle
Tore: 1:0 Simons (18., Sesko), 2:0 Openda (48., Simons)
Eckstöße: 4:12 (Halbzeit 1:2), Chancenverhältnis: 7:13 (4:2)
Schiedsrichter: Jöllenbeck (Freiburg), Gelbe Karten: Raum, Haidara, Lukeba – Can, Ryerson, Chukwuemeka
Zuschauer: 47.800 (ausverkauft), Wetter: trocken, 5 Grad