Am 5. Dezember 2023 findet ab 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr) ein Podiumsgespräch mit Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Dortmund, RIAS NRW (Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus) und ADIRA (Antidiskriminierungsberatung in Trägerschaft der Jüdischen Gemeinde Dortmund) im BORUSSEUM statt.

Am 7. Oktober 2023 und in den Tagen darauf verübten Angehörige von Hamas und Islamischem Jihad in Israel das größte und brutalste antisemitische Massaker seit der Shoah. Anstatt innezuhalten und solidarisch mit den Angegriffenen zu sein, wird seitdem die notwendige Reaktion des israelischen Staates weltweit zum Anlass für weitere antisemitische Angriffe unterschiedlicher Intensität genommen. Somit befinden sich Jüdinnen und Juden in der ganzen Welt – auch hier bei uns in Dortmund – in der Situation einer permanenten Bedrohung. Wobei die Lage vor dem 7. Oktober eigentlich schon nicht hinnehmbar war: Wie kann es sein, dass in Deutschland jüdische Einrichtungen unter permanentem Polizeischutz stehen müssen und es – auch schon vor dem 7. Oktober – gefährlich war und ist, sich in der deutschen Öffentlichkeit als jüdisch zu erkennen zu geben? Seit Jahrzehnten wird in unterschiedlichen Kontexten des Gedenkens an die Shoah oft und gerne ein „Nie wieder!“ postuliert. Parallel hat sich die deutsche Gesellschaft an den permanenten Ausnahmezustand jüdischen Lebens in Deutschland gewöhnt. Das muss enden. Antisemitismus muss ernstgenommen und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft werden. Gleichzeitig muss die jüdische Community mehr Solidarität erfahren.

Das Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus in Dortmund lädt deshalb zu einer Podiumsdiskussion am 5. Dezember 2023 ins BORUSSEUM ein. Auf dem Podium werden jüdische Dortmunder*innen sowie Vertreter*innen von Organisationen, die antisemitische Vorfälle dokumentieren sowie Betroffene unterstützen und beraten, über die aktuelle Situation in Dortmund sprechen. Neben einer Bestandsaufnahme soll es auch und vor allem darum gehen, wie Jüdinnen und Juden in Dortmund in dieser Situation der Bedrohung unterstützt werden können und wie ein Engagement gegen Antisemitismus in Dortmund aussehen kann. Es gilt, ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, den Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht allein sind und Möglichkeiten solidarischer Praxis zu finden.

Die Veranstaltung wird organsiert vom Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus in Dortmund in Kooperation mit dem BORUSSEUM und findet mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit statt.

Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung bis zum 01. Dezember 2023 um 12:00 Uhr möglich. Die Namen werden am Veranstaltungstag anhand der Teilnehmerliste vor Ort abgeglichen. Daher muss zum Einlass ein Lichtbildausweis mitgebracht werden. Für alle, die sich angemeldet haben, gilt: Der Platz ist erst mit Eingang einer Zusage-E-Mail verbindlich bestätigt. Bei einer entsprechenden Zusage bitten wir, die Veranstaltung auch wahrzunehmen, damit der Platz nicht frei bleibt und andere Interessierte dadurch leer ausgehen. Solltet eine Teilnahme kurzfristig nicht möglich sein, bitten wir um eine Absage, sodass wir den Platz an eine weitere Person vergeben können.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. Dies gilt auch für die Darstellung von Symbolen auf Kleidungsstücken oder das öffentliche Tragen von Accessoires und Tattoos mit einem Bezug zur rechtsextremen Szene.

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