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1959

12.5.1964

Vorstand feuert Eppenhoff / Eppenhoff feuert Vorstand

Eine unerwartete, höchst dramatische Wende hat es heute in der Affäre um den vom BVB-Vorstand nach dem Spiel gegen Inter Mailand entlassenen Trainer Hermann Eppenhoff gegeben. Aufgrund einer rechtlichen Intervention des Anwalts Eppenhoffs hat das gesamte Präsidium den Hut genommen und alle Ämter zur Verfügung gestellt. Der Grund: Ein klarer Rechtsverstoß bei der Vorstandswahl am 27. 1. 1964 auf der Basis einer als Tischvorlage nachgeschobenen Satzungsänderung. Damit war der Vorstand um Präsident Kurt Schönherr rechtlich nie in Amt und Würden und die Entlassung Eppenhoffs folgerichtig unwirksam. Der erfolgreiche Fußball-Lehrer wird morgen wieder das Training der Lizenzspieler übernehmen. Der BVB wird am 29. 5. 1964 im Festsaal der Hoesch AG eine außerordentliche Hauptversammlung mit erneuter Vorstandswahl durchführen. Damit findet eine erstaunliche Posse ihr Ende, die in ganz Fußball-Deutschland für eine Menge Wirbel gesorgt hat.

Der angebliche Grund für Eppenhoffs Amtsenthebung nach dem Mailand-Match: Despektierliche Äußerungen des Trainers Vorstandsmitgliedern gegenüber. Eppenhoff ist in Dortmund sehr beliebt. Mit ihm ist der BVB Deutscher Meister 1963 geworden, unter seiner Leitung gab es die großen Siege im Europacup gegen Lyn Oslo, Benfica Lissabon und Dukla Prag. Innerhalb der Mannschaft genießt der frühere Schalker Meisterspieler ungeteilte Achtung und Anerkennung. Daß er mit verschiedenen Vorstandsvertretern "über Kreuz lag", pfiffen in Dortmund seit geraumer Zeit die Spatzen von den Dächern.