Axel Witsel
- 28
- Gregor Kobel 1
- Mateu Morey Bauza 2
- Soumaila Coulibaly 4
- Dan-Axel Zagadou 5
- Giovanni Reyna 7
- Mahmoud Dahoud 8
- Erling Haaland 9
- Thorgan Hazard 10
- Marco Reus 11
- Raphael Guerreiro 13
- Nico Schulz 14
- Mats Hummels 15
- Manuel Akanji 16
- Youssoufa Moukoko 18
- Julian Brandt 19
- Reinier Jesus 20
- Donyell Malen 21
- Jude Bellingham 22
- Emre Can 23
- Thomas Meunier 24
- Luca Unbehaun 25
- Steffen Tigges 27
- Marcel Schmelzer 29
- Felix Passlack 30
- Abdoulaye Kamara 32
- Marin Pongracic 34
- Marwin Hitz 35
- Roman Bürki 38
- Marius Wolf 39
- Stefan Drljača 40
Seit August 2018 steht der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Der belgische Nationalspieler kam bis Juni 2021 (Stichtag für alle Angaben) wettbewerbsübergreifend in 104 Partien (11 Tore / 6 Vorlagen) für den BVB zum Einsatz und gewann 2021 den DFB-Pokal.
Zuhause in Belgien nennen sie ihn „la chaloupe“. Das Rettungsboot. Sein Nationaltrainer Roberto Martinez erklärte Witsels Wechsel von Tianjin Quanjian zum BVB kurzerhand zum „besten Transfer der Saison“ – und meinte damit: „weltweit“! Fakt ist: Axel Witsel hat exakt null Zeit benötigt, um in Deutschland, in Dortmund, in der Bundesliga anzukommen und die ihm zugedachte Chefrolle zu übernehmen.
„Es lief alles viel schneller und viel besser als erwartet. Wenn du zu einem neuen Klub kommst, und wenn du aus China und aus einer sportlich nicht so anspruchsvollen Liga kommst, gehst du als neuer Spieler eigentlich davon aus, dass die Integration länger dauert“, sagte er in einem Interview mit dem Mitgliedermagazin Borussia im November 2018. Die Aussage seines Nationaltrainers kommentierte er folgendermaßen: „Ich war verglichen mit den Summen, die heute gezahlt werden, tatsächlich nicht sehr teuer. Also hatte er recht. Ich glaube, dass ich mehr wert bin und in meinem ersten Jahr bei der Borussia gute Leistungen gezeigt habe.“
Von allen BVB-Feldspielern kam er 2018/19 auf die meiste Einsatzzeit (2873 Minuten verteilt auf 33 Spiele) und war im Schnitt 87-mal pro 90 Minuten am Ball. Witsel spielt die meisten Pässe und hatte in seinen bisherigen drei BVB-Jahren nie eine schlechtere Fehlpassquote als sechs Prozent. Er ist ein wichtiger Baustein und kam auch in der Bundesliga-Saison 2020/21 bis zu seiner Verletzung immer zum Einsatz (13-mal Startelf, zweimal eingewechselt). Am 9. Januar 2021 riss er sich dann im Spiel in Leipzig ohne Fremdeinwirkung die Achillessehne und bestritt seitdem kein Spiel mehr für den BVB. Dennoch wurde er in den belgischen EM-Kader berufen, am 2. Spieltag gegen Dänemark eingewechselt und kam in den drei folgenden Partien bis zum Viertelfinal-Aus als Startelf-Spieler zum Einsatz.
Seine Wurzeln hat er in Belgien und Martinique. Ausgebildet wurde Witsel, der in Vottem vor den Toren Lüttichs aufgewachsen ist und in der Jugend des CS Visé mit dem Kicken begonnen hat, bei Standard Lüttich. Sein Profidebüt in der Jupiler Pro League gab er am 17. September 2006 gegen den FC Brüssel. 2007/08 wurde er erstmals Belgischer Meister, zum besten Nachwuchsspieler des Jahres ernannt und mit dem Goldenen Schuh für den insgesamt besten Spieler der Liga geehrt.
Über die Zwischenstation Benfica Lissabon (2011 bis September 2012) landete er bei Zenit St. Petersburg, wo er bis Januar 2017 blieb. Sowohl mit Lüttich (neben 2008 auch 2009) als auch St. Petersburg (2015) feierte der Belgier jeweils die nationale Meisterschaft. „Das erste Jahr in Russland war schwierig“, gesteht Witsel, „ich wäre lieber in Lissabon geblieben. Sowohl wegen Benfica als auch wegen der Lebensqualität in Portugal. In St. Petersburg hatte ich anfangs Schwierigkeiten, in die Spur zu kommen. Im ersten Jahr fehlten auch die Ergebnisse, aber dann haben wir den Titel und den Pokal gewonnen. Letztlich hatte ich viereinhalb gute Jahre in einer wunderschönen Stadt.“ Doch dann kam im Winter 2016/17 dieses kaum auszuschlagende Angebot aus China. Witsel nahm es an, obwohl auch Juventus Turin an ihm interessiert war.
Nach der WM 2018 aber wollten Spieler und Familie (Ehefrau Rafaella mit den Kindern Mai-Li und Evy) zurück nach Europa. Seitdem spielt er wieder näher an seiner Heimat. So nah wie seit vielen, vielen Jahren nicht. Nur 185 Kilometer Fußweg liegen Dortmunds gute Stube, der Alte Markt, und der Place St. Lambert in Lüttich voneinander entfernt. „Dortmund ist großartig für meine Familie“, bestätigt der Profi, der sich auf dem Zenit seines Könnens bewegt und die Nationalmannschaft seines Heimatlandes Belgien bei der WM 2018 zu Platz drei führte. Beim herausragenden 2:1-Viertelfinalsieg gegen Brasilien war Witsel der beste Mann auf dem Platz. Mit meisterhaftem Positionsspiel hielt er die brasilianischen Weltklasse-Kicker wie Fernandinho, Coutinho und Paulinho im Zaum.
Und so hat Axel Witsel, die Schaluppe, das Rettungsboot, in Deutschland seinen Ankerplatz gefunden. „Es fühlt sich ein bisschen an, wie nach Hause zu kommen. Von 15.000 Kilometern Distanz auf 200 Kilometer an meine Eltern heranzurücken, ist eine große Veränderung. Es ist ja nicht so, dass ich jetzt jeden Tag nach Lüttich fahre. Aber der Kontakt ist wieder viel intensiver. Es ist einfach schön, dass meine Eltern mich jetzt jedes Wochenende sehen können – auch bei Auswärtsspielen“, sagte er 2018. Sein Lebensmittelpunkt freilich liegt in Dortmund. „Ich wohne nur 15 Minuten vom Trainingszentrum entfernt. Kurze Wege. Passt! Auch eine Familie fühlt sich total wohl. Meine Töchter gehen auf eine Deutsch-Englische Schule. Das ist ideal.“