Borussia Dortmund ist mit einem Heimsieg in die „englischen Wochen“ gestartet: Am 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga feierte der BVB mit einem hart erarbeiteten 3:1 (1:0) über Eintracht Frankfurt den zweiten Sieg. Abdou Diallo, Marius Wolf und Paco Alcacer erzielten die Tore.

Es berichtet Boris Rupert

81.000 Zuschauer im nicht ganz ausverkauften Signal Iduna Park – im Gästebereich waren einige Plätze leer geblieben – sahen ein lange Zeit zähes Spiel, in dem die Schwarzgelben gegen dicht gestaffelte Gäste ihre Marschroute nicht aufgaben, statt ins (unnötige) Risiko zu gehen, mit Bedacht versuchten, das Bollwerk zu knacken. So gab es in Halbzeit eins nur eine klare Torchance: Diallo drückte den Ball nach einer Ecke im Nachschuss zum 1:0 über die Linie (36.). Völlig überraschend kam Frankfurt in der 68. Minute durch Haller zum Ausgleich, doch nur vier Minuten später schoss Wolf die Schwarzgelben wieder in Front. In der 88. Minute machte Alcacer mit dem 3:1 den „Deckel drauf“.

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Ausgangslage:  
Borussia Dortmund hatte die vorangegangenen sieben Heimspiele gegen Eintracht Frankfurt allesamt gewonnen. Während der BVB in dieser Saison in Pflichtspielen noch ungeschlagen war (zwei Siege, ein Remis), hatte die SGE in drei ihrer vier Partien den Platz als Verlierer verlassen. In der Bundesliga gab es einen Sieg (in Freiburg) und eine Niederlage (in Unterzahl gegen Bremen).

Personalien:  
Beim BVB fehlten die verletzten Pulisic, Toprak und Guerreiro. Gegenüber dem 0:0 vor der Länderspielpause in Hannover gab es eine Änderung: Bruun Larsen kam für Witsel, der die anstrengendste Reise hinter sich hatte und daher zunächst auf der Bank Platz nahm, ebenso wie Neuzugang Alcácer. Bei der Eintracht fehlten Rebic, Chandler, Salcedo, Tawatha, Willems und Paciencia.

Taktik: 
Beide Mannschaften agierten in einer 4-2-3-1-Grundordnung mit hoch stehenden Außenverteidigern und im Aufbau mit einem der beiden Sechser zwischen den Innenverteidigern. Ebenso staffelten sich beide gegen den Ball im 4-4-2. Die Gäste stellten die Dortmunder Passwege gut zu. Sobald die Borussen Haller und Gacinovic in der ersten Pressinglinie überspielt hatten, postierten sich die Frankfurter mit zwei engen Viererreihen und machten es dem BVB so schwer, nach vorne spielen zu können.

Spielverlauf & Analyse:
Borussia verzeichnete deutlich mehr Spielanteile – nach 30 Minuten waren es 61 Prozent –, verzichtete aber zugunsten von Spielkontrolle auf zu hohes Risiko gegen einen Gegner, der auf Fehler und schnelle Gegenstöße zu lauern schien. So gab es zwar in der ersten Halbzeit ein deutliches optisches Übergewicht, aber wenn sich die Schwarzgelben mal bis zum gegnerischen Strafraum kombiniert hatten, fehlte die Präzision im Passspiel.

Und so war es eine Standardsituation, die den Führungstreffer herbeiführte: Piszczek ließ Bruun Larsens Ecke durch für Diallo, der zunächst per Kopf aus kurzer Distanz an Trapp scheiterte, den Abpraller aber zum 1:0 über die Linie drücken konnte (36.).

Wolf nur vier Minuten nach dem Ausgleich zum 2:1

Kaum verändertes Bild auch nach dem Seitenwechsel: Borussia suchte vergeblich eine Lücke in der Frankfurter Deckung, und die Hessen gaben ihre Spielanlage nicht auf, hofften stattdessen auf ein „Zufallstor“ – das dann auch fiel. Diallo schoss im Aufbau versehentlich Schmelzer an, so dass der Ball zu da Costa auf der rechten Seite sprang. Der hatte Platz, flankte nach innen, und Haller bugsierte die Kugel zum 1:1 über die Linie (68.).

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Doch nur vier Minuten später explodierte der Signal Iduna Park nach einem überragenden Angriff: Der eingewechselte Alcacer spielte einen perfekten Steilpass auf den ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Sancho, der rechts im Strafraum zwei Frankfurter mit einem Haken ins Leere rutschen ließ, quer legte auf Wolf, der den Ball kompromisslos zum 2:1 in die Maschen hämmerte (72.). Fast im Gegenzug jubelten die Gäste über das vermeintliche 2:2, doch der Treffer zählte wegen einer klaren Abseitsstellung von zwei Frankfurtern nicht.

Die Entscheidung fiel in der 88. Minute: Nach einer kurz gespielten Ecke war Sancho zwar vom Ball getrennt worden, doch Alcacer schnappte sich die Kugel und schlenzte sie vom rechten Strafraumeck in die linke Torecke.

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Ausblick: 
Frankfurt war das erste von sieben Spielen innerhalb von 23 Tagen. Nun geht es Schlag auf Schlag weiter: Am Dienstag (21 Uhr) tritt der BVB zum Champions-League-Auftakt beim FC Brügge an, am kommenden Samstag gastiert er bei der TSG Hoffenheim (15.30 Uhr).

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