BVB-Kapitänin Alina Grijseels ist nach 2021 zum zweiten Mal zur Handballerin des Jahres gewählt worden. Im Interview spricht sie über die Bedeutung des Preises und ihre Ziele im weiteren Saisonverlauf.

Du bist erneut zu Deutschlands Handballerin des Jahres gewählt worden, herzlichen Glückwunsch. Welchen Stellenwert hat diese Auszeichnung für Dich?
„Dankeschön! Erst einmal ist es eine große Ehre, zur Handballerin des Jahres gewählt worden zu sein. Den Preis haben schon viele bedeutende Handballer und Handballerinnen gewonnen. Teil davon zu sein, macht mich natürlich stolz. Handball ist aber ein Mannschaftssport und ohne meine Mitspielerinnen und Trainer – sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft – wäre diese Auszeichnung nicht möglich gewesen.“

Wie ordnest Du es ein, zweimal in Serie diese Auszeichnung erhalten zu haben?
„Das ist für mich natürlich eine tolle Bestätigung meiner Leistungen in den vergangenen zwei Jahren. Ich freue mich vor allem darüber, dass ich die Menschen rund um den Handball mit meiner Spielweise begeistern konnte. Ich habe mich wenig damit beschäftigt, wer die Auszeichnung erhalten könnte. Wirklich damit gerechnet habe ich nicht. Es gibt viele gute Spielerinnen in Deutschland, die es auch verdient hätten, gewählt zu werden.“

Insgesamt sind Deine Statistiken in der Bundesliga nochmal besser geworden. Im Jahr 2022 hast Du in der Liga die meisten Tore erzielt und auch die meisten Tore vorbereitet. In welchen Bereichen hast Du Dich Deiner Meinung nach nochmal steigern können? 
„Ich glaube, dass meine Spielsteuerung noch etwas besser geworden ist und ich zudem natürlich auch an Erfahrung dazugewonnen habe. Trotzdem gibt es immer noch genügend Bereiche, in denen ich mich verbessern kann und an denen ich weiterarbeiten werde und will.“

Ist die Überraschung der Auszeichnung umso größer, weil der BVB in dieser Saison nicht in der Champions League unterwegs ist?
„Der größte Fokus liegt meistens auf den internationalen Turnieren mit der Nationalmannschaft, zudem spielen wir mit dem BVB immer um die vorderen Plätze in der Bundesliga und in der European League. Deswegen denke ich nicht, dass die Champions League da entscheidend ist.“

Dafür läuft es in der European League ja richtig rund. Was ist dort noch möglich?
„Wir wollen ins Viertelfinale. Das war von Anfang an unser Ziel. Wir wussten und wissen, dass das nicht einfach wird. Aber ich denke mit dem Sieg gegen Besançon haben wir einen großen Schritt gemacht. Jetzt haben wir alles in der eigenen Hand, uns mit zwei guten Spielen und möglichst zwei Siegen für das Viertelfinale zu qualifizieren. Wir wissen aber auch aus den Hinspielen, dass sowohl Mode als auch Siófok zwei sehr gute Mannschaften sind. Wir müssen gegen sie wieder an unser Leistungsmaximum kommen müssen, um erfolgreich zu sein.“

Gibt es einen konkreten Wunsch für Deine letzten Monate im schwarzgelben Trikot?
„Ich genieße die Zeit in Schwarzgelb und das werde ich bis zum vorerst letzten Spiel auch weiterhin. Ein großer Wunsch ist natürlich, am 19. Februar in der Westfalenhalle vor über 11.000 Fans unser letztes Gruppenspiel in der European League zu spielen (Karten für den Rekordversuch gibt es hier). Ich glaube, das haben sich der Verein und die Mannschaft verdient und es wäre natürlich ein riesiges Highlight für uns alle. Ansonsten wünsche ich mir möglichst viele Siege und einen erfolgreichen Abschluss der Saison.“