Der Torhüter der Meistermannschaft von 1963 ist am vergangenen Samstag im Alter von 85 Jahren gestorben. Außerdem gewann Bernhard Wessel mit dem BVB 1965 den DFB-Pokal und 1966 den Europapokal der Pokalsieger. Der sprunggewaltige Schlussmann trug in den Jahren von 1959 bis 1969 in 134 Begegnungen das schwarzgelbe Trikot.

Wessel, der am 20. August 1936 in Sendenhorst das Licht der Welt erblickte, kam im Alter von 22 Jahren als Torhüter der Westfalenauswahl zum Borsigplatz. Seine Körpergröße von nur 175 Zentimetern kompensierte er mit einer herausragenden Sprungkraft. „Er hatte deshalb den Spitznamen Flieger“, sagte BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball über den „zuverlässigen und stets loyalen Torhüter. Bernhard Wessel hat bedeutenden Anteil an den großen Erfolgen von Borussia Dortmund in den 1960er Jahren, auch wenn er nicht immer gespielt hat. Das lag daran, dass wir damals auf der Torhüter-Position herausragend gut besetzt waren“.

Wessel hatte in Weltmeister Heinrich Kwiatkowski (bis 1966) und Vize-Weltmeister Hans Tilkowski (von 1963 bis 1967) herausragende Konkurrenz auf seiner Position. Dennoch kam er regelmäßig zu Einsätzen, stand 1963 in der Endrunde und im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den 1. FC Köln (3:1) im BVB-Tor. Zudem hatte er sehr großen Anteil am Gewinn des DFB-Pokals 1965, wo er lediglich im Endspiel (2:0 gegen Alemannia Aachen) fehlte. Auf dem Weg zum Europapokalsieg 1966 hütete er beim 8:0 gegen La Valletta und beim 3:0 im Achtelfinale gegen ZSKA Sofia das BVB-Tor. Sein letztes von 87 Bundesligaspielen bestritt Wessel am 8. Februar 1969 beim 0:2 in Hamburg. Wegen einer langwierigen Leistenverletzung beendete er mit Ablauf jener Saison bereits im jungen Alter von 32 Jahren die Karriere. Als Trainer arbeitete er u.a. für den VfL Schwerte und TuS Neuenrade. „Wir sind in Gedanken bei seiner Familie und werden Bernhard Wessel stets ein ehrendes Andenken bewahren“, betonte Dr. Rauball. (br)