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Spielbericht

Dezimierte U23 besiegt Halle und knackt Hinrunden-Punkterekord

Borussia Dortmunds U23 besiegt zum Hinrunden-Abschluss den Hallescher FC dank einer kämpferischen Leistung mit 2:1 – und das, obwohl das Team 36 Minuten in Unterzahl ist. Mit dem „Dreier“ knackt der BVB den Hinrunden-Punkterekord aus der Saison 2021/22.

Ausgangslage: Die U23 stand vor dem Hinrunden-Abschluss mit 25 Punkten im gesicherten Mittelfeld der Tabelle (Platz 12). Das sind sieben Zähler mehr als zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Spielzeit. Mit dem HFC wartete auf den BVB II ein Verein, der sich dank des jüngsten Aufwärtstrends zuletzt über den Abstiegsstrich kämpfte. Zehnmal gab es das Duell in der 3. Liga schon, noch nie verlor der BVB. Die letzten drei Duelle endeten allerdings allesamt 0:0.

Personalien: Marcel Lotka kehrte nach vier Spielen Sperre zurück ins BVB-Tor. Zudem nahm Trainer Jan Zimmermann nach dem 1:1 in Ulm zwei weitere Startelf-Veränderungen vor: Anstelle von Ted Tattermusch (verletzt) begann Patrick Göbel als Rechtsverteidiger.  Falko Michel rückte für Michael Eberwein ins Team, der aus Altersgründen zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Neben Göbel (30) standen mit Mario Suver (24) und Kapitän Franz Pfanne (29) bereits zwei weitere Ü23-Spieler in der Startelf. Antonios Papadopoulos, Hendry Blank und Samuel Bamba standen im Bundesliga-Kader für die Partie in Augsburg.

Spielverlauf: Halle startete mit breiter Brust und viel Tempo in die Partie. Bereits nach 40 Sekunden gab HFC-Mittelfeldspieler Timur Gayret einen ersten Warnschuss ab, scheiterte aber an Marcel Lotka.

Die Schwarzgelben brauchten ein wenig, fanden dann aber ins Spiel und nahmen das Heft in die Hand. Gegen die gut gestaffelte Defensive der Gäste fand der BVB, der es vor allem immer wieder über die rechte Seite mit Patrick Göbel und Julian Hettwer probierte, zunächst allerdings keine Lösungen. So dauerte es etwas, bis aus der optischen Überlegenheit erstmals Gefahr entstand. Erst köpfte Franz Pfanne eine Ecke von Göbel deutlich drüber (27.), dann probierte es Falko Michel aus der Distanz (33.).

In der 38. Minute belohnten sich die Hausherren dann aber doch für den Aufwand: Nach einem Ballgewinn tief in der Hälfte des HFC wurde Pohlmann etwa 18 Meter vor dem Tor zu Fall gebracht. Der Gefoulte übernahm selbst – und wie. Mit rechts zirkelte er die Kugel wunderbar in die Maschen.

Der HFC, der über weite Strecken blass geblieben war, ließ sich davon aber nicht irritieren. Gleich zweimal konnte sich BVB-Keeper Lotka bei Abschlüssen von Gayret (40./45.+2.) auszeichnen. Als der Pausenpfiff nahe war, zeigte dann noch einmal der BVB, was ihn in dieser Saison so stark macht: Im eigenen Stadion konterten die Dortmunder Halle eiskalt aus. Nach einer HFC-Ecke schaltete Pohlmann schnell um, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und verlagerte anschließend den Ball von links auf die rechte Seite zu Hettwer. Der Offensivmann steckte flach durch in die Mitte, wo Ayman Azhil freistehend einlief und die Kugel eiskalt zum 2:0 einschob.

Halle kam deutlich verbessert aus der Pause, drängte den BVB in die eigene Hälfte. Deniz belohnte die Gästebemühungen mit dem Anschlusstreffer (52.). Und es kam noch bitterer für den BVB: Innerhalb von nur vier Minuten sah Göbel zwei Gelbe Karten (50./54.). Erst kam der Rechtsverteidiger gegen Deniz zu spät, denn hielt er in einem Zweikampf die Sohle drüber. Trainer Zimmermann reagierte auf den Platzverweis mit dem ersten Wechsel: Mateu Morey ersetzte Michel.

Doch der Platzverweis zeigte Wirkung: Angriff auf Angriff rollte auf die Borussia-Defensive zu. Vor allem über die starke rechte Seite kam der HFC immer wieder zu gefährlichen Aktionen. Die beste Gelegenheit vereitelte Suver, der den Schuss von Casar mit einer starken Grätsche abblockte (64.).

Halle ließ aber nicht locker und hatte durch den eingewechselten Bolyki (75./77.) und Baumann (78.) weitere Möglichkeiten. Doch das vom starken Franz Pfanne organisierte Abwehrbollwerk hielt den Angriffen stand. Erst tief in der Nachspielzeit wurde es noch einmal richtig gefährlich: Bolykis Fallrückzieher zischte knapp am Tor vorbei.

Mit dem Dreier knackten die Schwarzgelben ihren Hinrunden-Punkterekord aus am Aufstiegsjahr 2021/22. Damals hatten die Dortmunder 27 Punkte gesammelt. In der laufenden Spielzeit sind es nun 28 Zähler.

Trainer Jan Zimmermann: „Wenn ich sehe, was wir heute für eine Teamleistung gezeigt haben, dann bin ich wirklich sehr, sehr stolz auf die Jungs. Wobei wir uns das Leben ein bisschen selbst schwer gemacht haben. Ich finde, wir haben eine super erste Halbzeit gespielt. Und in der zweiten Halbzeit eine super kämpferische Leistung gezeigt. Jeder, der hier dabei ist, hat große Lust in dieser Mannschaft zu spielen und will seinen Teil zum Erfolg beitragen. Natürlich sind wir auf den Punkterekord stolz, weil wir auch die Umstände kennen, mit unseren Verletzungssorgen, Abstellungen für die Profis und Unwegbarkeiten.“

Ausblick: Einmal ist der BVB noch in diesem Drittliga-Jahr gefordert. Am Mittwoch, 20.10, gastiert Aufsteiger Preußen Münster in Dortmund. Anpfiff ist um 19 Uhr. Das Hinspiel endete 0:0.

Tore: 1:0 Pohlmann (38.), 2:0 Azhil (45.+3), 2:1 Deniz (52.),

Gelb-Rote Karte: Göbel (54.)

U23: Lotka – Göbel, Pfanne, Suver, Guille Bueno – Roggow, Azhil, Pohlmann (83. Kamara) – Hettwer (90. Semic), Michel (57. Morey), Elongo-Yombo

Phillip Oldenburg

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