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Die U19 in der UEFA Youth League: „Wir wollen dieses Spiel genießen“
Als der BVB mit einer 0:2-Heimniederlage gegen den FC Kopenhagen in die Youth-League-Gruppenphase gestartet war und nach dem zweiten Spieltag einen Rückstand von sechs Punkten auf die Dänen sowie Manchester City aufwies, schien sich das Thema „Überwintern auf Europas Bühne“ schon erledigt zu haben. „Uns hatte keiner mehr auf der Rechnung“, erinnert sich Mike Tullberg. Doch es kam anders. Die Jungs um Kapitän Nnamdi Collins stabilisierten ihre Leistungen, gewannen nach einem 1:1 beim FC Sevilla das Rückspiel mit 2:0, erarbeiteten sich gegen Manchester City ein 3:3 und feierten im Gruppenfinale in Kopenhagen durch einen Treffer von Paris Brunner in der 87. Minute einen 1:0-Sieg. „Diese Mannschaft hat im Laufe der Saison eine beeindruckende Mentalität entwickelt“, sagt Mike Tullberg.
Mit Herz und Leidenschaft steckte sie in Edinburgh in der Play-off-Runde einen 0:1-Rückstand gegen Hibernian weg und triumphierte am Ende mit 2:1. Der größte Coup gelang indes im Achtelfinale, als die U19 Top-Favorit Paris Saint-Germain nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit im Elfmeterschießen mit 5:4 bezwang. „Das war auch fußballerisch eine überzeugende Leistung“, befand Mike Tullberg, der die Mannschaft taktisch perfekt auf diesen individuell glänzend besetzten Gegner vorbereitet hatte.
Jetzt geht es vor großer Kulisse im SIGNAL IDUNA PARK gegen Hajduk Split. „Es ist toll und eine Riesenanerkennung, dass der Verein es möglich gemacht hat, vor hoffentlich stattlicher Kulisse im Stadion zu spielen. Das haben sich die Jungs, die den Klub und die Bundesliga in Europa herausragend vertreten, auch verdient. Die Vorfreude ist riesig. Wir wollen dieses Erlebnis genießen“, sagt Tullberg – und er hofft, dass dieses Viertelfinalspiel ein besseres Ende nimmt als vor einem Jahr, als der BVB höchst unglücklich mit 0:1 an Atletico Madrid gescheitert war.
„Ein unangenehmer und starker Gegner“
Der Meister Kroatiens qualifizierte sich über den „Meisterweg“, der parallel zur Gruppenphase der UEFA Youth League ausgetragen wird, gegen Aserbaidschans Vertreter FK Qäbälä (3:0, 2:1) und KF Apolonia Fier aus Albanien (3:0, 3:1) souverän für die Play-offs und schaltete dann Schachtar Donezk mit 1:0 aus. Im Achtelfinale gelang Hajduk mit dem 2:1-Erfolg gegen Manchester City eine ähnlich große Überraschung wie dem BVB gegen Paris. „Sie haben das Spiel verdient gewonnen“, urteilt Mike Tullberg.
Er beschreibt Hajduk als „unangenehm zu spielende, robuste und technisch sehr gut ausgebildete Mannschaft, die hinten kompakt steht und das Umschaltspiel beherrscht“. Er warnt vor Hajduks schnellen Kontern und gefährlichen Standards: „Es ist wichtig, dass die Mannschaft weiß, in welchen Räumen sie Risiko gehen kann und in welchen sie tunlichst darauf verzichten sollte.“ Split verfügt dazu über schnelle und torgefährliche Stürmer. Jere Vrcic und Roko Brajkovic sowie Abwehrchef Simun Hrgovic gehören zu den Toptalenten des Klubs.
„Wir haben mit K.o.-Spielen gute Erfahrungen gemacht, weil es seit Februar für uns nur um alles oder nichts geht, in der UEFA Youth League und in der Bundesliga“, sieht Mike Tullberg diesem Highlight-Spiel zuversichtlich entgegen. Personell wird die Mannschaft ähnlich aufgestellt sein wie gegen Paris. Sollte ihr das nächste Husarenstück gelingen, würde sie als erstes U19-Team von Borussia Dortmund die Fahrkarten nach Nyon ins Final Four lösen – und damit ein weiteres Kapitel Vereinsgeschichte schreiben. Gegner im Halbfinale wäre am 21. April der Sieger der Partie AC Mailand gegen Atletico Madrid.
Das Spiel wird live bei BVB-TV und DAZN übertragen. (wiwi)