SPIELBERICHT
Handballerinnen gewinnen gegen Neckarsulm
Das letzte Meisterschaftsspiel vor der WM-Pause haben die Handballerinnen des BVB mit einem 26:23 (13:9)-Sieg gegen einen couragiert aufspielenden SU Neckarsulm abgeschlossen. Nur drei Tage nach dem kräfteraubenden Europapokal-Spiel gegen Braila zeigten die Borussinnen ein Spiel mit Höhen und Tiefen.
Ausgangslage: Während Neckarsulm noch ohne Punktgewinn Schlusslicht der Bundesliga ist, hat sich der BVB in der Verfolgergruppe auf Spitzenreiter Bietigheim behauptet. Mit 10:4-Zählern liegen die Dortmunder gleichauf mit dem Thüringer HC und Blomberg-Lippe auf den Plätzen drei bis fünf.
Personalien: Das Verletzungspech hat den BVB fest im Griff. Neben den beiden Langzeitverletzten Dana Bleckmann und Lena Degenhardt (beide Kreuzbandriss) fehlte erneut Linksaußen Zoë Sprengers. Nach gerade erst überstandener Muskelverletzung fällt die Niederländerin nun mit einer Knieverletzung aus.
Spielverlauf: Die 24:25-Niederlage im Hinspiel um den Einzug in die Gruppenphase der European League gegen Braila hatten die Borussinnen danach offensichtlich gut verarbeitet. Vor 400 Zuschauern in der Sporthalle Wellinghofen starteten die Gastgeberinnen aggressiv in der Abwehr und führten nach sieben Minuten bereits mit 4:0. Nach dem Rückraum-Treffer von Alicia Stolle (7.) sah sich Gäste-Trainer Thomas Zeitz gezwungen, eine erste Auszeit zu nehmen.
Der Qualitätsunterschied im Kader wurde trotz der verletzungsbedingten Ausfälle des BVB deutlich. Nach zehn Minuten hatte Neckarsulm noch keinen Treffer gelandet. Amber Verbraeken war es, die nach elf Minuten zum 1:6 traf.
Alles sah nach einer einseitigen Angelegenheit für die Gastgeberinnen aus. Doch nach zwölf Minuten war der Schwung weg. Fehlwürfe, Abspielfehler und Missverständnisse führten dazu, dass die Borussinnen zwischen der 12. und der 17. Minute ohne Torerfolg blieben. Neckarsulm hatte sich taktisch gut eingestellt, die Rückraumschwäche des BVB wurde sichtbar. Nach 20 Minuten stand es nur noch 7:5.
Fünf Minuten vor der Pause konnte sich der BVB etwas absetzen. Die Abwehr stand weiter sicher, vorne wurden weniger Fehler gemacht. Sicherlich auch ein Verdienst von Lisa Antl, die am Kreis gut arbeitete und auf 11:7 (27.) erhöht. Mit 13:9 ging es in die Kabinen.
Abschütteln ließ sich die kämpferischen Süddeutschen nicht. Nach zehn weiteren Minuten stand es 17:12. Neckarsulm blieb in Schlagnähe. Ab der 43. Minute erhöhte die Mannschaft von BVB-Coach Henk Groener dann das Tempo, schaffte durch Lisa Antl und Maraike Kusian das 20:12 und 21:12.
Zu einer Vorentscheidung kam es dadurch nicht. Im Folgenden vergab der BVB einige Chancen. Bis zur 50. Minute konnte Neckarsulm bis 19:22 aufholen. Henk Groener nahm eine weitere Auszeit. Die Worte des Trainers wirkten. In den Schlussminuten erhöhte der BVB schnell auf 25:20, Sarah Wachter hielt noch einen Siebenmeter und Alicia Stolle sorgte für den Endstand zum 26:23.
Stimmen: Trainer Henk Groener: „Es war leider ein Spiel mit Höhen und Tiefen. Wir haben schnell 6:0 geführt und dann nachgelassen. Wir hatten Phasen, in denen wir nicht 100 Prozent fokussiert waren. Das können wir besser. Es war ein Arbeitssieg. Wir haben aber auch gesehen, dass Neckarsulm zu unrecht ganz unten steht. Schade, dass unsere starken Phasen nicht länger waren. Ich bin mir aber sicher, dass das am Sonntag in Braila besser wird. Ein Tor Rückstand im Handball ist nichts. Aber es wird nicht einfach, es ist ein Hexenkessel. Wir können uns aber dagegen wehren. Wir werden alles tun, um in die Gruppenphase einzuziehen.“
Alicia Stolle: "Wir sind glücklich über die zwei Punkte. Neckarsulm ist nicht so schlecht wie es der Tabellenstand sagt. Wir haben phasenweise sehr gut gespielt, aber phasenweise auch schwach. Wir müssen mehr Konstanz in unser Spiel bringen.“
Ausblick: International geht es bereits am Sonntag, 19. November, weiter. Dann tritt der BVB zum Rückspiel um den Einzug in die Gruppenphase der European League im rumänischen Braila an. Anwurf ist um 14 Uhr. Die Bundesliga geht dagegen in die WM-Pause. Das nächste Spiel des BVB ist zudem das Topspiel der Liga. Am Mittwoch, 27. Dezember, gastiert Meister und Tabellenführer SG BBM Bietigheim in der Helmut Körnig-Halle. Anwurf ist um 19.30 Uhr.
Handball-Damen: Lieder, Wachter; Hausherr (1), Kusian (1), Antl (5), van Kreij (5), Stolle (4), Ossenkopp (2), Sasaki, Olsson (1), Rønning (1), Egeling, Heimann, Campos (6/3)