Zum Start in die neue Saison der 3. Liga trennte sich Borussia Dortmunds U23 torlos vom Aufsteiger Preußen Münster. Vor einem ausverkauften Haus und über 11.700 Zuschauern wusste der BVB gegen die intensive Spielweise der Gastgeber gegenzuhalten, konnte sich aber nur wenige Torraumszenen erspielen.

Ausgangslage: Erster Spieltag 2023/24 und die dritte Saison in Folge für Borussia Dortmunds U23 in der 3. Liga. Der BVB hatte eine gute Vorbereitung gespielt und sich im Trainingslager in Österreich auf die neue Spielzeit vorbereitet. In den Testspielen konnte die Mannschaft von Trainer Jan Zimmermann positive Resultate einfahren, im letzten Härtetest bezwang Schwarzgelb den niederländischen Erstligisten Go Ahead Eagles eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt mit 2:0. Der Aufsteiger aus Münster konnte sich in der letzten Saison souverän die Meisterschaft in der Regionalliga West sichern und ist somit nach drei Jahren Abstinenz zurück in Deutschlands dritthöchster Spielklasse. Auch der SC Preußen zeigte sich in der Vorbereitung gut aufgelegt und bezwang unter anderem den Zweitligisten Eintracht Braunschweig mit 3:1. Der letzte Test vor dem Saisonstart gegen Kickers Offenbach (Regionalliga) ging mit 4:1 an die Münsteraner.

Personalien: Für Schwarzgelb stand vor der Saison ein personeller Umbruch an. Neun externe Neuzugänge sowie fünf Spieler aus der eigenen U19 sind zum Kader hinzugestoßen. Dortmunds Trainer Zimmermann stand während der Vorbereitung selten das komplette Team zur Verfügung. Einige U23-Spieler hatten bei den Profis trainiert und sind zudem mit auf USA-Reise geflogen. Im ersten Pflichtspiel der neuen Saison setzte Zimmermann mit Ayman Azhil, Franz Roggow und Justin Butler auf drei Neuverpflichtungen. Kapitän Franz Pfanne führte das Team aufs Feld und agierte mit Mario Suver in der Innenverteidigung, in der Sturmspitze begann Justin Butler.

Spielverlauf: Bereits nach vier Minuten kam Schwarzgelb zur ersten guten Gelegenheit: Roggow war auf der linken Seite geschickt wurden, legte clever in den Rückraum zurück, aber Michael Eberwein zielte aus knapp elf Metern zu hoch. Der BVB lief im 4-3-3-System auf, Azhil fungierte vor den beiden Innenverteidigern. Die U23 versuchte immer wieder über Roggow und den agilen Rodney Elgono-Yombo in die Sturmspitze zu gelangen. 

Auf der Gegenseite waren die Münsteraner aggressiv und nahmen die Aufstiegs-Euphorie mit in die Begegnung. In der sechsten Minute war es Gerrit Wegkamp, der das Leder nach einer kurzen Ecken-Variante humorlos aus neun Metern an die Latte schoss. Glück für den BVB. Entgegen vieler erster Saisonspiele war die Begegnung von Beginn an mit hohem Tempo und rassigen Zweikämpfen bestückt. 

Trotz des hohen Tempos – das Mitte der ersten Halbzeit schlagartig abnahm – waren Torchancen in den Folgeminuten auf beiden Seiten Mangelware. Beide Teams wussten Einschussgelegenheiten mittels intensiver Zweikampfführung zu verhindern. Die Gastgeber zeigten sich häufiger gefährlich im letzten Drittel, Schwarzgelb bekam aber immer einen Fuß dazwischen. So auch Suver gegen den Abschluss von Thorben Deters (24.). Borussia tat sich schwer übers Zentrum und das Halbfeld in die letzte Aktion zu gelangen. Nach einem langen Ball konnte Butler auf Elongo-Yombo ablegen, doch sein Schuss wurde in letzter Sekunde per Grätsche von Preußen-Kapitän Thomas Kok geblockt (32.). 

Mehr gefährliche Offensivaktionen gab es in einer – auch von den Ballbesitz-Anteilen her – ausgeglichenen ersten Hälfte nicht zu sehen. Vor 11.744 (ausverkauft) Zuschauern und einem lautstarken Gästeblock ging es torlos in die Kabinen.

Zwei frische BVB-Kräfte kamen zu Beginn der zweiten 45 Minuten aufs Feld: Guille Bueno ersetzte Bjarne Pudel hinten links, Julian Hettwer kam für Butler in der Sturmspitze. Nach 52 Minuten bekam Preußen einen Freistoß aus guter Position zugesprochen, aber Marcel Lotka zeigte sich bei Alexander Hahns Versuch hellwach. Nur eine Zeigerumdrehung später war Borussias Schlussmann auch gegen Joel Grodowskis Abschluss zur Stelle. Richtig gefährlich wurde es nach einer guten Stunde vor dem BVB-Gehäuse: Grodowski und Daniel Kyerewaa hatten sich durchkombiniert, letzterer verfehlte mit seinem Schuss im Sechzehner nur knapp das Ziel (62.).

Der BVB zeigte sich auch im zweiten Durchgang nicht häufig gefährlich in des Gegners Hälfte und hatte mit der intensiven Spielweise des Gegners zu kämpfen. Auf der anderen Seite konnten sich die Gastgeber aber auch nicht entscheidend gegen eine stabile Borussia-Defensive um Kapitän Pfanne durchsetzen.

Über den eingewechselten Ole Pohlmann konnte Schwarzgelb noch die ein oder andere gefährliche Umschaltchance erzwingen, blieb aber beim letzten Pass oder der finalen Flanke zu ungenau. Pohlmann war es auch, der in der 81. Minute im eigenen Sechzehner vor Sebastian Mrowca rettete. Der Münsteraner hätte aus wenigen Metern nur noch einköpfen müssen. Die letzte Möglichkeit eines intensiven Auftakts in die neue Spielzeit.

Stimme: BVB-Trainer Jan Zimmermann: „Wir waren etwas überrascht, dass wir so viel Ballbesitz bekommen haben. Wir hatten Münster aktiver und mit höherem Pressing erwartet. Mit dem Ball war es von uns nicht so gut von hinten raus. Der Gegner hat das clever gemacht, auf unsere Fehler gewartet und dann schnell umgeschaltet. Am Ende war es für uns ein erkämpfter und glücklicher Punkt. Wir nehmen das hier gerne so mit und ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Ausblick: In der nächsten Woche hat die U23 aufgrund der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals spielfrei. Weiter geht es im Ligaalltag am 20. August um 13.30 Uhr gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg in der Roten Erde.

U23: Lotka, Pudel, Suver, Pfanne, Tattermusch (46. Bueno) – Azhil (55. Pohlmann), Roggow (84. Semic), Eberwein - Elongo-Yombo (84. Nischalke), Michel, Butler (46. Hettwer)