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Noch zählt der BVB zu den 37 gesetzten Teams in den Play-Offs zur Europa League
Es wird knapp für Borussia Dortmund. Das steht nach den Hinspielen in beiden Wettbewerben fest. Nur wenn sich das "Favoriten-Sterben" in den Ausscheidungsspielen der dritten Runde zur UEFA Champions League als auch zur UEFA Europa League die Waage halten sollten, würde der BVB zu den gesetzten 37 Klubs zählen und mit Sicherheit auf einen Gegner treffen, der nicht zur Beletage des europäischen Fußballs zählt. Anderenfalls drohen Hochkaräter wie der FC Liverpool, FC Porto, ZSKA Moskau, PSV Eindhoven, Juventus Turin oder Sporting Lissabon.
Die Verzahnung beider Wettbewerbe (Champions- und Europa League) macht die Beschreibung des Procederes recht schwierig. Als Faustregel gilt: Wenn sich in der Champions-League-Qualifikation die Favoriten durchsetzen, ist das gut für den BVB. Triumphieren in den Qualifikationsspielen zur Europa League die Außenseiter, ist das noch besser.
In einer inoffiziellen Setzliste, die in beiden Wettbewerben das Weiterkommen des jeweils favorisierten Teams (mit dem höheren Koeffizienten) unterstellt, wird Borussia Dortmund auf Rang 36 geführt und zählt damit mit einem Polster von einem Platz zu den gesetzten Vereinen.
Gleich sechs der 15 Hinspiel-Paarungen zur Champions League brachten Ergebnisse, die eine Verschiebung in der Setzliste nach unten befürchten lassen. Mit Ajax Amsterdam (nur 1:1 im Hinspiel gegen PAOK Thessaloniki), Sparta Prag (nur 1:0 gegen Lech Posen), Litex Lovech (nur 1:1 gegen MSK Zilinia) stehen drei Klubs, deren Koeffizient höher ist als der des BVB, vor dem Aus und damit vor dem
"Abstieg" in die Europa League. Darüber hinaus müssen Fenerbahce Istanbul (2:2 in Bern), Hapoel Tel Aviv (0:1 in Aktobe) sowie FC Kopenhagen (0:0 in Borisov) in den Rückspielen deutlich zulegen, um ein Ausscheiden zu verhindern. Dieses Trio genießt nächste Woche aber wenigstens den Vorteil des Heimrechts.
Rein mathematisch betrachtet könnte Borussia Dortmund der Angelegenheit gelassen entgegen sehen, gibt es doch mehr als doppelt so viele Paarungen in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League - und damit doppelt so häufig die Chance auf das Scheitern eines Favoriten, was die Setzliste wiederum zugunsten des BVB bereinigen würde. Doch tatsächlich sind nur 15 der 35 Paarungen aus Sicht der Borussen interessant - alle anderen beeinflussen die Platzierung des BVB nicht.
Immerhin steht seit Donnerstag Abend fest: Es steht 6:6 bei der Chance, dass sowohl Favoriten in der Champions League als auch in der Europa League straucheln könnten. Besiktas Istanbul und Levski Sofia gehen nur mit einem 1:1 in ihre Rückspiele gegen Pilsen und Kalmar, Dnipro Dnipropetrovsk muss sogar ein 1:2 bei Spartak Voda ausbügeln. Noch schwerer wird es für Piräus, das einen knappen 2:1-Sieg auswärts in Tel Aviv bestätigen muss, für Haifa, das mit einem 1:0-Vorsprung nach Minsk reist und auch für Galatasaray Istanbul. Die Türken führten bis zur 80. Minute mit 2:0 gegen Belgrad, ehe Krstic und Injaz zwei späte Tore markierten, über die man in Dortmund vielleicht noch reden wird...
Boris Rupert