Interview
Sebastian Kehl: „Das war zu wenig!“
Sebastian Kehl über das Spiel und über das Ergebnis:
„Es war ein gerechtes Unentschieden. Die Bochumer sind in der ersten Halbzeit sehr griffig gewesen und haben sich die Führung verdient. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht und auch verdient den Ausgleich erzielt. Wir haben gesehen: Wenn wir die Seiten mal schnell verlagert haben, waren Möglichkeiten da. Das haben wir aber zu wenig gezeigt. Das müssen wir uns ankreiden. Wenn man eine Halbzeit verpennt, hat man am Ende nicht mehr verdient als einen Punkt. Wir müssen uns steigern. Ansonsten wird’s schwierig.“
… über die These, die Mannschaft habe sich „den Schneid abkaufen“ lassen:
„Ich habe ja gesagt: Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt. Da hat uns die Schärfe gefehlt, auch in den Zweikämpfen. Wir haben 50:50-Bälle nicht mit der nötigen Intensität bestritten. Wir wussten, was die Bochumer machen würden, wie sie es machen – und trotzdem haben wir nicht gut darauf reagiert. Das haben wir in der zweiten Halbzeit ein Stück weit korrigiert. Diese Leistung heute war zu wenig. Wir wollten nach dem Köln-Spiel einen Schritt nach vorne machen – das war aber kein großer Schritt.“
… über die These, dass sich die Mannschaft „gegen kleine Gegner“ häufig schwergetan habe:
„Ich möchte nicht saisonübergreifend Analysen betreiben. Wir haben einen anderen Kader und andere Themen. Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Aber von einem grundsätzlichen Problem zu reden, das es vielleicht schon in der vergangenen Saison gegeben hat: Das sehe ich nicht.“
… über die Neuzugänge und die neue Mittelfeldzentrale:
„Ich möchte keine Einzelkritik betreiben. Heute haben nicht alle Dinge so geklappt, wie es sich der Trainer vorgestellt hat. Wir haben mehrfach gesagt, dass wir ein paar Spiele brauchen, um uns einzuspielen. Es gab heute aber auch einige Lichtblicke, in Summe sind es zu wenige gewesen. Wir müssen an Abläufen und an Mustern arbeiten, um uns gegen Mannschaften wie heute anders zu wehren.“
Aufgezeichnet von Boris Rupert