Die spannende Reise durch Europa ist beendet, der Blick nach vorn gerichtet. Dem Schmerz über die verpasste Chance, über Hajduk Split ins Final Four der UEFA Youth League einzuziehen, folgte Stolz auf das Erreichte. Zugleich nimmt Borussias U19 die nächste große Herausforderung ins Visier: die Spiele um die Deutsche Meisterschaft.

„Ich habe den Jungs gratuliert. Man muss vor ihnen den Hut ziehen. Wir haben es zum zweiten Mal in Folge geschafft, unter den letzten Acht zu sein. Das ist dem Verein noch nie gelungen, und das macht uns stolz“, zog Trainer Mike Tullberg eine positive Bilanz der Saison in der Youth League. Man kann eben nicht immer einen Elfmeter-Krimi gewinnen – wie es im vergangenen Jahr bei Manchester United oder zuletzt im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain gelungen war.

Gegen Hajduk hat es nicht gereicht, „auch weil wir es nicht geschafft haben, die Leistung auf den Platz zu bekommen, zu der wir in der Lage sind“, wie Lars Ricken, der Direktor des Nachwuchs-Leistungszentrums, die reguläre Spielzeit analysierte. Tullberg befand, „dass wir insgesamt zu langsam gespielt haben, Probleme im Ballbesitz und zu wenig Aktivität hatten“. Hajduk Split nutzte seine physischen Vorteile, erspielte sich Überzahl im Spiel gegen den Ball, war perfekt auf die Borussen eingestellt und gewann am Ende nicht unverdient.

Für Mike Tullberg und seine Jungs heißt es nun, sich zu schütteln und das Positive aus dem bisherigen Saisonverlauf herauszuziehen. „Wir haben in den beiden letzten Jahren in der UEFA Youth League 19 Partien auf Top-Niveau bestritten. Das war für die Weiterentwicklung unserer Talente sehr wichtig, weil sie in der Bundesliga nur einfache Runden mit lediglich 15 Spielen absolvieren konnten“, bemerkt Lars Ricken.

Erstes Halbfinalspiel am Ostermontag

Die Erfahrungen, die sie international gesammelt haben, und die Wettkampfhärte, die sie sich in diesen Vergleichen erarbeiten konnten, sollen ihnen bei der nächsten großen Aufgabe zugutekommen. Ostermontag (10. April) bestreitet die U19 das erste Halbfinalspiel in der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft bei Hertha BSC Berlin, das Rückspiel findet in Dortmund statt. Dem BVB bietet sich die große Chance zum Hattrick, er kann zum dritten Mal in Serie nach 2019 und 2022 den Titel gewinnen (2020 und 2021 war die Meisterschaft wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt).

„Wir werden uns bestmöglich auf die Endrundenspiele gegen Hertha BSC vorbereiten“, versichert Lars Ricken. Die Berliner beendeten die Bundesliga Nord/Nordost als Meister mit drei Punkten Vorsprung vor Dynamo Dresden. Im vergangenen Jahr gewannen die Borussen das DM-Finale in Berlin mit 2:1. 

„Wir werden diese Spiele voll annehmen und versuchen, wieder ins Endspiel einzuziehen“, sagt Tullberg. Das würde erneut „auswärts“ stattfinden, beim Sieger des zweiten Halbfinals, in dem sich der FSV Mainz 05 (mit dem ehemaligen BVB-Trainer Benjamin Hoffmann) und der 1. FC Köln gegenüberstehen.

Erst Anfang April hat Mike Tullberg den Kader wieder zusammen, um ihn dann auf das letzte Saison-Highlight einzustellen. Ein Großteil der Spieler fährt jetzt zu den Junioren-Nationalmannschaften, die Qualifikationsturniere zur Europameisterschafts-Endrunde absolvieren. Für die restlichen Kaderspieler geht es am kommenden Mittwoch weiter im Westfalenpokal. Erster Gegner ist die TSG Sprockhövel (19 Uhr). (wiwi)