Borussia Dortmunds U23 tritt am Samstag (5.11. um 14 Uhr) beim Spitzenreiter SV Elversberg an. Schwarzgelb will die starke Form aus den vergangenen Partien mit ins Duell gegen den Ligaprimus nehmen.

Der BVB ist unter die Bergsteiger gegangen und innerhalb von wenigen Wochen aus den tiefen Tälern des Tabellenkellers in höhere, deutlich freundlichere Lagen geklettert. Für die Nachwuchs-Borussen ging es von Platz 18 rauf auf Platz 12. Sechs Partien in Folge ist Schwarzgelb mittlerweile ungeschlagen, zuletzt gab es sogar drei Siege in Serie. „Das tut natürlich gut. Gerade nach dem – von den Ergebnissen her – relativ holprigen Saisonstart. Jetzt merken wir in allen Bereichen, egal ob im Training oder im Spiel, dass es in die richtige Richtung geht“, so U23-Trainer Christian Preußer. „Es gibt natürlich, losgelöst von den Ergebnissen, noch ein paar Dinge, die wir besser machen möchten. Aber es ist sehr erfreulich, wie es im Moment läuft.“

Der Aufwärtstrend lässt sich an unterschiedlichen Dingen festmachen. So steht mittlerweile die Defensive äußerst stabil. Das Team kassierte während der jüngsten Erfolgsserie nur zwei Gegentreffer, in den vergangenen vier Partien blieb die Mannschaft gar komplett ohne Gegentreffer. Der Dortmunder Übungsleiter hat dafür eine Erklärung: „Wir können es speziell an zwei Dingen festmachen: Zum einen haben wir viel an defensiven Standards gearbeitet. Und zum anderen ist das Gegenpressing deutlich besser geworden. Wir können den Gegner jetzt schnell unter Druck setzen. Das sind die zwei Sachen, die wir deutlich besser machen als zu Beginn der Saison.“

Erfreulich ist ebenfalls die Entwicklung in der Offensive, insbesondere bei Moritz Broschinski. Der 22-Jährige – seit Sommer 2020 beim BVB – hat eine lange Leidenszeit mit vielen und schweren Verletzungen hinter sich. Bei seinen wenigen Einsätzen klebte ihm dann oft das Pech an den Stiefeln. Doch gegen Duisburg platzte endlich der Knoten, der groß gewachsene Lausitzer erzielte sein erstes Pflichtspieltor für Schwarzgelb. Seitdem trifft Borussias Nummer 33 und der BVB gewinnt. „Wir freuen uns natürlich über seine Tore. Das waren alles sehr wichtige Tore, die er geschossen hat. Das bringt ihm Selbstvertrauen und hat auch einen positiven Effekt für die Offensivaktionen der gesamten Mannschaft“, so Preußer. „Das kann sich entscheidend auswirken in Spielen, in denen man sich vielleicht nicht so viele Gelegenheiten herausspielt, man dann aber in der Lage ist, diese zu verwerten.“

Nicht nur deshalb fährt Borussia Dortmund mit breiter Brust nach Elversberg. Die braucht es definitiv gegen den aktuellen Tabellenführer, der im Moment sämtliche Schwergewichte der Liga wie 1860 München und Dynamo Dresden hinter sich lässt. „Dass sie ganz oben stehen, ist etwas überraschend. Was mich aber nicht überrascht ist ihre Spielweise. Die haben sie auch nach dem Aufstieg weiter praktiziert“, sagt Preußer über den SVE. „Die Anzahl der Tore ist beeindruckend. Sie haben dreimal so viele wie wir geschossen. Elversberg hat viele Spiele sehr souverän und deutlich gewonnen. Im Moment sind sie, auch unabhängig von der Tabelle, die beste Mannschaft der Liga.“

Die Statistiken unterstreichen seine Aussagen: 32 Punkte, 35 erzielte Treffer, 13 verschiedene Torschützen. Es kommt jede Menge Arbeit auf Borussias Zweite zu. In der momentanen Verfassung muss Schwarzgelb dennoch keinen Gegner fürchten. Zieht man nur die vergangenen sechs Partien zu Rate, hat der BVB sogar einen Punkt mehr geholt als die Saarländer. „Laut Formtabelle spielen die beiden aktuell stärksten Teams gegeneinander. Solche Momentaufnahmen sind natürlich mit Vorsicht zu genießen. Ich erwarte aber schon, dass beide Mannschaften das Spiel offensiv führen. Wir wollen auf jeden Fall dagegenhalten, dafür müssen wir allerdings taktisch sehr schlau sein“, vermutet Christian Preußer.

Dem BVB steht ein echtes Gipfeltreffen bevor. Bei diesem will die U23 den Spitzenreiter ärgern und in der Tabelle selbst weiter nach oben klettern. Schwarzgelb hat schließlich Gefallen am Bergsteigen gefunden.