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Edin Terzic bei der Saisoneröffnung offiziell verabschiedet
Eigentlich sind alle schwarzgelben Augen schon auf den Bundesliga-Saisonstart am 24. August gegen Eintracht Frankfurt gerichtet. Der Kader des BVB steht, die Vorbereitung ist so gut wie abgeschlossen, die Marschrichtung ist vorgegeben. Aber am Samstagnachmittag ging der Blick vor dem Anpfiff des letzten Testspiels gegen Aston Villa im SIGNAL IDUNA PARK doch noch einmal zurück.
„Ein Trainer, der wie kaum ein anderer die Werte von Borussia Dortmund in sich hatte und noch immer in sich hat." Diese treffenden Worte fand Stadionsprecher Nobby Dickel wenige Minuten vor dem Anpfiff des Villa-Spiels. Mit Blumenstrauß und kleinen Andenken an seine erfolgreiche BVB-Zeit, die Terzic von Hans-Joachim Watzke, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, entgegennahm, wurde Terzic von seiner "alten Liebe" verabschiedet – und natürlich mit donnerndem Applaus und "Dortmunder Jungs"-Sprechchöre.
Dort, wo Edin Terzic am Samstag verabschiedet wurde, stand der 41-Jährige in den vergangenen Jahren regelmäßig. Als Trainer, der emotionale Erfolge feierte, aber auch harte Niederlage einstecken musste. Als Mensch, der immer wieder neue Herausforderungen und Situationen bewältigte. Vor allem aber als Borusse.
Terzic, der als Fan einst die Spiele des BVB von der Südtribüne aus verfolgte, wurde 2010 offiziell Teil des Vereins, als er unter Hannes Wolf Co-Trainer der U19 wurde. Gemeinsam mit seinem ehemaligen Kommilitonen übernahm er Anfang 2011 die schwarzgelbe U23. Ab der Saison 2011/2012 coachten Wolf und Terzic die U17 des BVB.
Nach seiner ersten Zeit bei Borussia Dortmund zog es Terzic 2013 zu Besiktas Istanbul in die türkische Süper Lig und und 2015 zu West Ham United in die englische Premier League. Auf beiden internationalen Stationen arbeitete er als Co-Trainer unter Slaven Bilic. 2018 kehrte er zum BVB zurück, diesmal als Assistenztrainer von Lucien Favre. Im Dezember 2020 übernahm Terzic erstmals als Cheftrainer und führte er den Klub zum DFB-Pokalsieg 2021.
Nach einem Jahr als Technischer Direktor, in dem Terzic an der Kaderplanung arbeitete und wie er es selbst bezeichnete, „als Co-Trainer von Michael Zorc und Sebastian Kehl“ fungierte, wurde er zur Saison 2022/23 erneut Cheftrainer von Borussia Dortmund und verpasste am Ende der Saison nur knapp die Deutsche Meisterschaft. Einen weiteren Höhepunkt seiner Trainer-Karriere bei Schwarzgelb erlebte der 41-Jährige mit dem Erreichen des Champions-League-Finals am 1. Juni 2024, bei dem er es mit seinem Team gegen Real Madrid knapp verpasste sich Europas Krone aufzusetzen. Kurz nach dem Spiel bat Terzic um eine vorzeitige Auflösung seines Vertrags, der BVB stimmte zu.
Am Samstag kehrte Terzic nun zurück auf den Rasen des SIGNAL IDUNA PARK und holte sich den Dank der Schwarzgelben ab für all die gemeinsamen Momente und Erinnerungen, die er den Fans, dem Verein und auch sich selbst geschenkt hat. „Wir haben gemeinsam viel erlebt. Es hat großen Spaß gemacht, gemeinsam mit Edin an unseren Zielen zu arbeiten. Unsere Erfolge der vergangenen Jahre werden immer mit ihm verbunden bleiben“, hatte Sportdirektor Sebastian Kehl im Juni betont. „Edin ist durch und durch Borusse, ein toller, sehr authentischer Mensch und hat sich immer zu 100 Prozent für den BVB eingesetzt.“ Und genau deshalb wird Edin Terzic seinen Blick nach der offiziellen Verabschiedung wieder nach vorne auf den Saisonstart richten, so wie alle Borussen.