Spielbericht
BVB-Tischtennisspieler chancenlos – Lind-Paukenschlag in Macao
„Das war ein logisches Ergebnis“, meinte Routinier Cedric Nuytinck nach dem rund 90-minütigen Match am Dyn-Mikrofon mit Blick auf das Dortmunder Rumpfteam. Weil durch die abgesprochene Teilnahme von Top-20-Star Lind am WTT-Champions-Turnier in Macao die BVB-Chancen selbst mit Karlsson höchst übersichtlich geblieben wären, belastete Fadeev auch das Einsatz-Kontingent des früheren Doppelweltmeisters nicht und verzichtete auf den Schweden.
Nach ihrer zweiten Niederlage im Oberhaus nacheinander bietet sich den Borussen jedoch schon bald die Gelegenheit zur Revanche: Am Freitag (19 Uhr/im Livestream bei Dyn) fordert Fadeevs Team den Champions-League-Gewinner der vergangenen drei Jahre an gleicher Stelle erneut heraus.
Hoffnung auf ein „Pokalwunder“ macht nach der ersten von zwei BVB-Dienstreisen an die Saar binnen sechs Tagen vor allem die Aussicht auf eine mögliche Rückkehr von Lind und Karlsson ins Dortmunder Team. Bei Dortmunds erst dritten Niederlage seiner noch kurzen Bundesliga-Geschichte ohne Matchgewinn waren die Hausherren ihrem Ex-Kollegen Nuytinck sowie Alberto Mino und Adam Szudi zu überlegen.
Nuytinck kam im Eröffnungseinzel gegen Olympiasieger Fan im ersten Durchgang lediglich vor allem durch Anlaufprobleme des chinesischen Ex-Weltmeisters immerhin noch in die Nähe eines Satzgewinnes. „Ich habe dann nicht schlecht gespielt, aber man hat schon gemerkt, dass Fan dann das gemacht hat, was er wollte“, gestand der Belgier. Nachdem auch Mino anschließend Top-10-Spieler Darko Jorgic zu einem 3:0-Sieg gratuliert hatte, wendete Szudi gegen Eduard Ionescu durch zwei Satzgewinne wenigstens eine drohende Rekordniederlage für Dortmund noch ab.
Als Stimmungsaufheller im BVB-Lager diente aber vor allem immerhin Linds Weltklasse-Performance in Macao. Borussias Nummer eins sorgte beim 800.000-Dollar-Eliteturnier nach seinem Auftaktsieg gegen Jorgic durch ein 4:3 gegen den chinesischen Topfavoriten Lin Shidong für einen Paukenschlag. Nach seinem zweiten Sieg über einen amtierenden Weltranglistenersten war für Lind als bestem Europäer im Feld - kurz vor Beginn des Spiels seiner Kollegen in Saarbrücken - im Halbfinale Endstation. Durch sein international bisher stärkstes Ergebnis dürfte der Däne in der kommenden Weltrangliste zum ersten Mal zu den Top 15 gehören.
Fan Zhendong (WR: -) – Cedric Nuytinck (WR: 117) 3:0 (11:8, 11:6, 11:3)
Darko Jorgic (WR: 10) – Alberto Mino (WR: 144) 3:0 (11:7, 11:6, 11:7)
Eduard Ionescu (WR: 76) - Adam Szudi (WR: 387) 3:2 (11:7, 10:12, 6:11, 11:9, 11:2)