Nachricht

Doll belohnt Hötteckes starke Leistungen in der Regionalliga

Mit einer großen Überraschung wartete Thomas Doll vor dem Heimspiel gegen Hannover 96 auf. Für den am Knie (Bluterguss) verletzten Marc Ziegler stand nicht Alexander Bade (37 Jahre / 47 Bundesliga-Spiele) zwischen den Pfosten des Dortmunder Tores, sondern der 20 Jahre junge Marcel Höttecke, der somit sein Debüt in der Fußball-Bundesliga feierte.

Während die Routine für den 17 Jahre älteren Bade sprach, der beim 2:3 des BVB am 18. Spieltag gegen Schalke 04 in der zweiten Halbzeit zum Einsatz gekommen war und einen ordentlichen Eindruck hinterlassen hatte, gab offenbar die Spielpraxis den Ausschlag zugunsten Hötteckes. Der 20-Jährige spielt in der Regionalliga Nord eine starke Saison und stellt mit 23 Gegentoren gemeinsam mit seinen Vorderleuten die zweitbeste Abwehr der Liga.
Hötteckes Debüt in der Bundesliga war eines mit Licht und Schatten. Bei den ersten beiden Gegentoren sah er unglücklich aus. Beim 0:1 - dem direkt verwandelten Freistoß von Bruggink - war er von Hanke irritiert worden, der zum Kopfball hoch stieg, das Leder aber verfehlte. Beim 0:2 hatte Fahrenhorst den Kopfball gegen die Laufrichtung des Torwarts platziert. Andererseits machte Höttecke einen sicheren Eindruck und klärte stark gegen Lala (41.), sensationell gut sogar gegen Fahrenhorst (55.).

Der 1,99 Meter große Schlussmann begann seine Karriere in seiner Heimatstadt Lippstadt beim TSV Rüthen. Schon bald wechselte er in die Jugendmannschaft des SC Lippstadt, über Westfalia Erwitte kam er schließlich zum SC Paderborn 07. Dort entdeckten Scouts von Rot-Weiß Ahlen das Talent Hötteckes, und er wechselte in die Jugendmannschaft der Westfalen. In der Saison 2006/2007 wurde er in den Kader der Profis berufen, die seinerzeit in der zweiten Liga spielten. Dort kam er allerdings nie zum Einsatz und war auch in der Oberliga-Mannschaft häufig Ersatz.
In der Winterpause der vergangenen Saison wechselte er zu den BVB-Amateuren. Dort war Marcel Höttecke zunächst die Nummer drei hinter Sören Pirson und Sacha Samulewicz, die den Klub jedoch zur laufenden Saison verließen. Höttecke blieb und rechtfertigte das Vertrauen mit guten Leistungen. Nach der Schulterverletzung von Roman Weidenfeller im Dezember 2007 stand zur Diskussion, ob Höttecke als Nummer zwei zu den Profis aufrücken soll. Um das Unternehmen "3. Liga" bei den Amateuren aber nicht zu gefährden, gehört Höttecke weiterhin dem Regionalliga-Kader an. Schon am Freitag muss er dort wieder ran, wenn der BVB II in Lübeck gefordert ist.
Boris Rupert

Weitere News