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Zweiter Tag im Trainingslager in Donaueschingen: Von Zimmern, Zeichen und hartem Training
Aus Donaueschingen berichtet
Johannes Vorspohl
Er ließ die Zimmerplanung der Spieler kurzerhand über den Haufen werfen. Alle mussten in Doppelzimmer, die Zimmergenossen wurden einander zugelost. Klopp: "Das war wie bei der Ziehung für den DFB-Pokal." Dahinter steckt ein wichtiges soziales Element. Klopp: "Je besser man sich kennt, desto größer ist der Respekt untereinander. Wir wollen einen Neuanfang und eine sehr, sehr homogene Gruppe bilden." In diese Linie gehört auch das Verbot für die Spieler, alleine auf den Zimmern Computer zu spielen. Stattdessen wurde im "Öschberghof" ein Gemeinschaftsraum eingerichtet, in dem Tischtennisplatten, Kicker und Videokonsolen zur Verfügung stehen. Die Spieler sollen so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Das Angebot wurde laut Klopp bereits gut wahrgenommen.
Auch in sportlicher Hinsicht erwartete die Spieler am zweiten Tag des Trainingslagers ein straffes Programm. Dieser startete um 7.45 Uhr mit einem 40-minütigen Lauf über das saftig grüne Golfterrain des "Öschberghofs". In der zweiten Einheit um 10.30 Uhr wurde das Umschalten und Verschieben der verschiedenen Mannschaftsreihen geprobt. Die dritte Einheit am späten Nachmittag (17 Uhr) begann mit einem ausgiebigen Aufwärmprogramm, bei dem Fitness-Coach Oliver Bartlett die Profis in Nationalmannschafts-Manier mit Gummi-Twist und Gewichten auf das anschließende Trainingsspiel vorbereitete. In der vierten und letzten Einheit des Tages ging es am Abend um taktische Dinge. Videosequenzen vom Halleluja-Cup wurden den Spielern vorgeführt. Dabei wurden nicht nur Fehler, sondern auch gute Szenen angesprochen.
Klopp nimmt bereits erste positive Signale wahr: "Die Mannschaft ist bereit, für den Erfolg zu arbeiten. Alle sind emsig dabei." Noch nicht ganz dabei war am Mittwoch nur Nuri Sahin. Da sein Knie noch nicht stabil ist, absolvierte Sahin vorsorglich leichtere individuelle Einheiten. Patrick Owomoyela dagegen konnte nach seinen Achillessehnen- beschwerden wieder voll mit der Mannschaft trainieren, ebenso wie Florian Kringe.
Nach einer Trainingseinheit am morgigen Donnerstag (10 Uhr) steht abends das erste Spiel im Rahmen des Uhrencups auf dem Programm. Im Stadion Brühl in Grenchen (Schweiz) trifft der BVB um 18 Uhr auf den FC Luzern. Das Ergebnis dieser Partie hat für Klopp keine große Relevanz, denn es werde ohne Rücksicht auf Testspiele trainiert. Die Bedeutung sieht Klopp vielmehr in einem anderen Bereich: "Solche Spiele sind wichtig, weil die Jungs nach dem harten Trainingsprogramm ihren inneren Schweinehund mehrmals intensiv bearbeiten müssen."
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