Seit seinem Wechsel zu Borussia Dortmund im Sommer 2021 hat sich Gregor Kobel zu einem der Leistungsträger entwickelt. Jetzt hat der Stammtorhüter seinen Vertrag bis 2028 verlängert.

„Kobel war der Garant für den Sieg“ (nach einem Heimsieg gegen Köln), „Dank Kobel eine Runde weiter“ (nach einem Auswärtssieg in Hannover) und „Kobel wehrt sieben Schüsse ab“ (nach einem Auswärtssieg in Leverkusen) – Zeilen wie diese gibt es viele auf bvb.de. Sie zeigen, welche Rolle der Torhüter zwischen den Pfosten von Borussia Dortmund mittlerweile einnimmt. 

Der Schweizer war im Sommer 2021 ins Ruhrgebiet gewechselt. Dortmund ist bereits seine vierte Station, nachdem er als 16-Jähriger nach Deutschland kam: Von 2015 bis 2018 spielte er für die TSG Hoffenheim, danach ein halbes Jahr für den FC Augsburg, bevor er 2019 für zwei Jahre für den VfB Stuttgart auflief. Mit den Schwaben stieg er nach einem Jahr in die Bundesliga auf. 

Im Mai 2021 unterschrieb er dann beim BVB, der ihn in seiner Pressemitteilung als „kommunikativen, lautstarken Führungsspieler“ mit „guten Leistungen sowohl auf der Linie als auch in der Strafraumbeherrschung sowie im Passspiel“ bezeichnete. Attribute, die Kobel in seinen mittlerweile mehr als zwei Jahren auch in Dortmund unter Beweis gestellt hat. „Es macht mich stolz, für den BVB auflaufen zu dürfen. Ich möchte meinen Teil zu den zukünftigen Dortmunder Erfolgen beitragen“, hatte Kobel bei seiner ersten Vertragsunterschrift erklärt. Nach einem Jahr in Schwarzgelb sagte er rückblickend über den Wechsel: „Ich bin mega happy, dass ich hier bin. Es macht mir einen Riesenspaß, in Dortmund zu sein mit den Ambitionen, die zu Borussia Dortmund dazugehören: das Ziel, jedes Spiel gewinnen zu wollen und möglichst viele Punkte zu sammeln.“ 

Für viele der Punkte zeichnete Kobel mit seinen Glanzparaden verantwortlich. „Das Fliegen macht wahnsinnigen Spaß. Das ist das Schönste an meinem Job, etwas ganz anderes, als wenn du dich drei Meter vor einem Stürmer breit machst und anschießen lässt“, sagte der Torwart im Interview mit dem BVB-Mitgliedermagazin Borussia. „Das ist zwar auch cool, kommt aber nicht heran an das Gefühl, wenn du siehst, dass der Ball lang wird und du ihn doch erreichen wirst, weil deine Schritte genauso stimmen wie der Zeitpunkt des Absprungs.“ 

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Als sicherer Rückhalt wurde er sowohl im Winter 2022/23 als auch im Sommer 2023 vom kicker zum besten Torhüter der Bundesliga ernannt. Seine Profikollegen der Spielergewerkschaft VDV wählten ihn in die Elf der Saison 2022/23. „Die Experten dürften sich einig sein: Ohne Kobel im BVB-Tor hätte die Mannschaft vor dem letzten Spieltag wohl eher keine Chance gehabt, nach dem Titel zu greifen“, schrieb sportschau.de. „Vor allem Kobels Reflexe auf der Linie und seine starke Präsenz in Eins-gegen-eins-Situationen haben schon so manchen gegnerischen Angreifer verzweifeln lassen.“ Kobel wehrte 2022/23 starke 74 Prozent der Torschüsse ab. In elf seiner 26 Saisonspiele in der vergangenen Bundesliga-Spielzeit blieb er ohne Gegentor.

Der 25-Jährige kletterte bei Schwarzgelb aufgrund seiner Leistungen auf und neben dem Platz in der Hierarchie immer weiter nach oben. „Ich möchte der Mannschaft helfen und Verantwortung übernehmen“, sagte er während der US-Tour der Profis im Sommer. Einen Tag später wurde er hinter Emre Can zum Vizekapitän ernannt. Mittlerweile hat der Torwart die Mannschaft schon mehrfach auf den Platz geführt, als Can nicht in der Startelf stand. 

Auch in der aktuellen Saison macht Kobel dort weiter, wo er aufgehört hat. Laut kicker ist er aktuell der notenbeste Dortmunder Spieler. 84 Spiele hat die Nummer eins bislang für den BVB absolviert. Viele weitere, in denen er seine Stärken zeigen kann, sollen noch hinzukommen.
Christina Reinke